Einschüchterung und nicht eingehaltene Investorenzusagen sind nur ein Teil der Kritik, die über das 154-Megwatt-Photovoltaik-Kraftwerk im brandenburgischen Döllen geäußert wird. Man hat die Unkenntnis der Bürger und Verwaltung genutzt, konstatiert Gemeindevertreter Helmut Adamaschek. Er setzt sich für Photovoltaik-Freiflächenanlagen ein – wenn sie richtig gemacht sind. Was das bedeutet, diskutiert er im Podcast mit pv magazine-Chefredakteur Michael Fuhs.
In ihrer jüngsten Kabinettssitzung hat die niedersächsische Landesregierung einer entsprechenden Änderung des Landesraumordnungsprogramms zugestimmt. Die Kommunen können diese Flächen jetzt mit Solaranlagen beplanen.
Die Energiekommission des Ständerates hat sich für eine ab 2024 geltende Photovoltaik-Pflicht für Neubauten ausgesprochen. Außerdem sollen Solarkraftwerke mit mehr als 20 Gigawattstunden Erzeugungsleistung pro Jahr und einer hohen Winterstromproduktion weniger Auflagen erfüllen müssen und besonders gefördert werden.
Dem Düsseldorfer Wirtschaftsministerium zufolge können auf den neu hinzukommenden Freiflächen 2022 noch bis zu 150 Megawatt Photovoltaik gefördert werden, danach pro Kalenderjahr maximal 300 Megawatt. Das entspreche einer Fläche von jährlich bis zu 400 Hektar.
Ab dem 1. November 2021 können Bieter bei Ausschreibungen der Bundesnetzagentur auch Gebote für sächsische Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf Acker- oder Grünland abgeben. Natura-2000-Gebiete werden von der Flächenkulisse ausgenommen, die jährliche Zuschlagsgrenze liegt bei 180 Megawatt.
Mit der neuen Freiflächensolaranlagenverordnung will die Landesregierung die Chancen für niedersächsische Projekte bei Photovoltaik-Ausschreibungen erhöhen. Der Landesverband Erneuerbare Energien fordert, weiteres Flächenpotenzial über Trassenkorridore zu erschließen.
Bei geförderten Freiflächenanlagen in einem 200 Meter breiten Streifen parallel zu Autobahnen und Schienenwegen kann der im EEG 2021 vorgeschriebene 15-Meter-Korridor frei platziert werden. Allerdings muss der Bereich nicht nur bei Inbetriebnahme der Anlage freigehalten werden, sondern während des gesamten Förderzeitraums.
Einen entsprechenden Entwurf der „Sächsischen Photovoltaik-Freiflächenverordnung“ hat das Kabinett jetzt zur Anhörung freigegeben. Ziel sei, sächsischen Projekten die Teilnahme an der dritten Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur am 1. November 2021 zu ermöglichen.
Das österreichische Photovoltaik-Unternehmen Eco-Tec kooperiert mit dem Start-up Meine Blumenwiese, um die Standorte von Freiflächenanlagen ökologisch aufzuwerten. So soll dort nicht nur umweltfreundliche Energie entstehen, sondern auch neuer Lebensraum für Insekten und Wildtiere.
Im Rahmen des Programms „pv@hydro“ errichtet Vattenfall an mehreren Wasserkraftwerken Solaranlagen. Jetzt hat der Bau der 4,3-Megawatt-Anlage im sächsischen Markersbach begonnen. Das Projekt war bei einer Photovoltaik-Ausschreibung von der Bundesnetzagentur bezuschlagt worden.