Sonnen bietet „Abwrackprämie“ für alte Photovoltaik-Speicher beim Kauf einer „Sonnenbatterie“

Sonnenbatterie 10, Heimspeicher von Sonnen

Teilen

Sonnen startet das nach eigenen Angaben erste Speichertausch-Programm Deutschlands. Das Unternehmen bietet allen Haushalten an, die bis zum 31. Dezember 2020 einen Photovoltaik-Speicher installiert haben, ihre Systeme gegen einen neuen Speicher von Sonnen auswechseln zu lassen. Dabei sei der Zustand des Speichers nicht entscheidend, auch nicht der Hersteller.

Das Unternehmen zahlt dabei auch eine Tauschprämie. Diese ist vergleichbar mit „Abwrackprämie“ beim Kauf eines neuen Autos. So erhalten Haushalte eine Gutschrift von bis zu 2800 Euro für die Abgabe ihres alten Speichers beim Kauf eines neuer Sonnen-Speichers. Minimum sind 500 Euro Tauschprämie, wenn eine „Sonnenbatterie“ mit 5,5 Kilowattstunden Kapazität erworben wird. In Stufen geht es dann auf bis zu 2800 Euro hoch, die beim Kauf eines Sonnen-Batteriespeichers mit 33 Kilowattstunden Kapazität verrechnet werden.

Die Aktion ist zunächst bis zum Jahresende befristet. Wenn es gut laufe, sei aber eine Neuauflage 2026 denkbar, sagte ein Sprecher von Sonnen auf Nachfrage von pv magazine. Nach Angaben des Unternehmens richtet sich das Angebot an potenziell 270.000 Speicherbesitzer. Mit dem Tausch und der dann möglichen Vernetzung der Photovoltaik-Speicher würden rund 2,7 Gigawatt zusätzliche Leistung ins deutsche Stromnetz gebracht. „In Deutschlands Kellern schlummert ein riesiges, ungenutztes Kraftwerkspotenzial“, sagt Sonnen-CEO Oliver Koch. Bereits heute zeigten Photovoltaik-Heimspeicher, dass sie vernetzt in der Lage sind, Netze und Preise zu stabilisieren. „Voraussetzung ist natürlich, dass die bürokratischen Bremsen gelöst werden, welche die Netzdienlichkeit von Speichern noch verlangsamen“, so Koch weiter.

Haushalte, die schon früh auf einen Speicher gesetzt haben, könnten mit dem Tausch ein Gerät mit mehr Kapazität erwerben. Es sei zudem mit intelligenten und smarten Funktionen ausgestattet, die bis 2020 noch nicht bei den Speichern verfügbar waren.

Wie viel die Haushalte die Anschaffung des neuen Speichers von Sonnen kostet, wollte das Unternehmen nicht direkt beantworten. „Da wir nicht direkt an die Endkunden verkaufen und die Preise von unseren Partnern festgelegt werden, können wir keinen konkreten Preis nennen. Endkunden können hier gern bei unseren Partnern anfragen. Der neue Speicher wird in den meisten Fällen günstiger als der alte sein und dabei deutlich bessere Leistungsdaten und mehr Funktionen haben“, erklärte der Sprecher des Unternehmens.

„Kein Lagerabverkauf“

Mit der Aktion könnte Sonnen sein virtuelles Kraftwerk weiter ausbauen. „Aus Sicht des Stromnetzes verwandeln wir dabei Leistung, die bislang nicht verfügbar war, in netzdienliche Leistung“, sagte der Sonnen-Sprecher zu den Gründen. Die Aktion sei dagegen nicht gedacht, um Lagerbestände abzubauen. 2025 sei zwar kein gutes Jahr für die Photovoltaik im Haushaltsbereich gewesen, doch der Absatz liege im Rahmen der Erwartungen. Seit Anfang 2025 verzeichnet Sonnen demnach auch wieder einen anziehenden Absatz seiner Speicher in Deutschland und sieht damit eine „stabile Erholung“ nach dem Rückgang 2024.

„Die Aktion ist also kein Lagerabverkauf, sondern eine gezielte Wachstumsinitiative in einem neuen Marktsegment, das inzwischen eine relevante Größe erreicht hat“, erklärte der Unternehmenssprecher weiter. „Wir wollen vor allem eine neue Kundengruppe erschließen und so unser Wachstum stärken. Insbesondere das Nachrüsten von Batteriespeichern bei bestehenden Photovoltaik-Anlagen entwickelt sich aus unserer Sicht zu einem interessanten Markt, den wir bewusst adressieren“, sagte er.

Auf die Frage, was mit den getauschten Heimspeichern passiere, erklärt Sonnen, dass sie fachgerecht entsorgt werden. Die enthaltenen Materialien sollten dabei zum allergrößten Teil wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Balkonsolar, Stecker-Solar-Gerät
Schuko-Stecker meistens ausreichend: VDE veröffentlicht Produktnorm für Stecker-Solar-Geräte
14 November 2025 Balkonanlagen, Guerilla-PV, Do-it-yourself-Solar. Kleine Anlagen, die Endkunden in Baumärkten oder online kaufen und eigenhändig installieren, um sie...