Weltweit sind im Jahr 2024 zwischen 553 und 601 Gigawatt an neuer Photovoltaik-Leistung installiert worden, womit die kumulierte Gesamtleistung auf über 2260 Gigawatt anstieg. Etwa 62 Prozent dieser neuen Installationen entfielen auf das „Utility Scale“-Segment, also Anlagen mit mehreren Megawatt Leistung mit direkter Netzeinspeisung, wie aus dem jüngsten Bericht des Photovoltaic Power Systems Program der Internationalen Energieagentur IEA hervorgeht. Die restlichen rund 228 Gigawatt kamen durch kleinere, dezentrale Anlagen zustande, die entweder ins Netz einspeisen oder direkt an Verbrauchsstellen angeschlossen sind. Der Anteil von Großanlagen an der kumulierten weltweit installierten Leistung blieb 2024 mit etwa 57 Prozent nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr.
China war mit Abstand der größte Markt und installierte zwischen 309 und 357 Gigawatt Photovoltaik-Leistung. Auf Platz zwei folgten die USA mit 47 Gigawatt, danach Indien mit 32 Gigawatt und Deutschland mit 17,2 Gigawatt. Insgesamt gab es in 35 Ländern einen Photovoltaik-Zubau im Gigawatt-Maßstab. Über 40 Länder verfügen inzwischen bereits über eine kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung von mehr als 4 Gigawatt.
Auch in der Produktion war 2024 ein Rekordjahr: Die weltweite Modulproduktion belief sich auf 728 Gigawatt, was einem Zuwachs von rund 18,5 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Das Wachstum war allerdings deutlich schwächer als im Vorjahr, in dem die Produktion um fast 62 Prozent zugenommen hatte. China war erneut der dominierende Akteur und produzierte 86,4 Prozent aller weltweit hergestellten Solarmodule. Außerhalb Chinas waren Indien (24 Gigawatt), die USA (23 Gigawatt), Vietnam (rund 20 Gigawatt), Thailand (rund 10 Gigawatt) und Malaysia (rund 7 Gigawatt) die größten Produktionsstandorte.
Die weltweiten Produktionskapazitäten für Solarmodule stiegen auf etwa 1405 Gigawatt pro Jahr, wovon sich 83 Prozent in China befinden. Bei Wafern belief sich die Produktion auf 804 Gigawatt, ein Zuwachs von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier stammt der überwiegende Anteil – rund 97 Prozent – aus China. Die Jahreskapazität zur Wafer-Herstellung nahm 2024 um 43 Prozent zu und erreichte etwa 1395 Gigawatt, wovon sich rund 1349 Gigawatt in China befinden.
Technologisch zeigt sich ein deutlicher Wandel: Fast alle im Jahr 2024 hergestellten Wafer für kristalline Silizium-Solarzellen waren monokristallin. Dabei stieg der Anteil der sogenannten n-type-Wafer von 30 Prozent im Jahr 2023 auf 70 Prozent im Jahr 2024. Auch bei den Solarzellen kam es zu einer massiven Verschiebung. Zellen vom Typ p-type-Perc, die 2023 noch rund 64 Prozent des Marktes ausmachten, verloren stark an Bedeutung und kamen 2024 nur noch auf etwa 20 Prozent. Im Gegenzug gewannen Topcon-Zellen erheblich an Marktanteil und machten nun etwa 70 Prozent der weltweiten Produktion aus.
Trotz des beeindruckenden Wachstums steht die Branche weiterhin unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Überkapazitäten führten zu drastisch sinkenden Preisen, was die Rentabilität vieler Hersteller stark beeinträchtigte. Gegen Ende des Jahres 2024 zeigten sich jedoch erste Anzeichen einer Preisstabilisierung, nachdem zahlreiche Unternehmen begannen, ihre Geschäftsmodelle nachhaltiger auszurichten und Investitionen zurückzufahren. Einige große Hersteller überdenken derzeit ihre Produktionsstrategien und prüfen, wie sie ihre Aktivitäten diversifizieren können – etwa durch den Einstieg in den Bereich der Batteriespeicher oder durch integrierte Energielösungen, um langfristig stabilere Erträge zu erzielen.
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Schauen wir uns einmal den Graphen an, auffällig ist die stetige wachsende und deutliche Diskrepanz zwischen jährlicher Installation und Produktion.
Es gibt da zwei Möglichkeiten, die nicht installierten Module verschwinden irgendwo oder aber sie liegen auf Lager. Wir haben zwar nicht die exakten Zahlen, aber es sind ja immerhin Linien auf dem Graphen. Wenn wir mal anhand der Linien überschlagen, dann müsste laut der angegebenen Zahlen das Equivalent der weltweiten Jahresproduktion von 2024 irgendwo auf Lager liegen oder aber im Nichts verschwunden sein. Oder aber wahrscheinlicher eine Mixtur aus beidem.
Die dritte Möglichkeit wäre, dass der Graph nicht ganz akkurat ist.
Die 4te Möglichkeit wäre das eine Solaranlage nicht in einer Woche aufgebaut ist, sondern die meisten eher im Bereich 1-2 Jahre liegt, die Installation also immer ein Jahr verzögert ist weil die PV-Module zwar verbaut werden aber noch nicht an Netz hängen.
Ich würde sagen: man sieht, dass die Produktionskapazität z.B. von 2022 in 2024 ausgelastet war und zu 85 % auch installiert wurde. Eben zeitversetzt.
Bei den Wachstumsraten im exponentiellen Bereich bedeutet ein Zeitschritt von einem Jahr oder mehr eine riesige Änderung der Werte der Y-Achse. Da von Überkapazitäten zu sprechen ist wohl nur zum Teil korrekt 😉
Länder wie Pakistan etc. gehen richtig ab bei der Installation.
Wir brauchen netzdienliche Anlagen, keine die im Sommer am Sonntag nachmittag Strom produzieren.
Zunächst brauchen wir klare Ziele wann wir welchen erneuerbaren Anteil erreichen wollen. Dann brauchen wir die parametrierbare Spielregeln die Erzeugung, Übertragung und Verbrauch in Einklang bringen und Investitionen in allen 3 Bereichen planbar machen, auch in Versorgungssicherheit. Die Parameter müssen innerhalb vorher festgelegter grenzen, z.B. jährlich so angepasst werden um um unter Berücksichtigung der Entwicklung die Ziele zu erreichen.
Je höher der EE Anteil, desto gößer die Zeitanteile mit Überkapazität. Solange das nicht mehr die Allgemeinheit bezahlt, sehe ich kein Problem.