Das bayerische Unternehmen Fenecon sieht sich mit seiner Strategie, sich auf Großspeicher an Photovoltaik-Kraftwerken und bei Industriebetrieben zu fokussieren, durch den neuen Kurs der bayerischen Staatsregierung bestätigt. Auf dem „Bayerischen Stromnetzgipfel“ im September hatte sich CSU-Ministerpräsident Markus Söder für eine Beschleunigung des Speicherzubaus und neue Regulatoren für die Netzanschlussverfahren ausgesprochen, um sie weniger bürokratisch und schneller abwickeln zu können. Beim bayerischen Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz ist dies angekommen und er kündigte an, ab Oktober Anschlusszusagen für Großspeicher mit insgesamt 800 Megawatt verschicken zu wollen.
„Wir wollen Bayern zum Speicherland machen. Speicher sind ein essenzieller Bestandteil des Systems. Wir werden ab Oktober Anschlusszusagen für Großspeicher im Umfang von rund 800 Megawatt versenden“, sagte Bayernwerk CEO Leo Westphal. „Damit ist im Bayernwerk-Netz Stand heute eine Großspeicherleistung von rund 1000 Megawatt eingeloggt.“
Bayernwerk wird wie die meisten anderen Netzbetreiber auch aktuell mit einer Vielzahl von Netzanschlussanfragen für große Batteriespeicher überflutet. Nick Seeger, Mitglied der Geschäftsführung der Bayernwerk Netz, spricht von „einer beispiellos hohen Zahl an Anfragen für den Netzanschluss von Speichern“. Es sei jedoch nicht möglich, diese Speicher ohne jegliche Einschränkungen ans Netz anzuschließen. „Das wäre derzeit so systemtechnisch nicht umsetzbar und volkswirtschaftlich fraglich. Wir sehen aber die Motivation bei Speichern als Chance, auf künftige Speicherbetreiber zuzugehen und ihnen Möglichkeiten für eine Speicheranbindung aufzuzeigen“, so Seeger weiter. „Das wird nicht immer der Wunsch-Standort sein, das wird nicht immer von Anfang an eine maximale Leistung sein, da werden Kompromisse in der Betriebsweise zu suchen und technische Spielregeln zu beachten sein.“ In diesem Zuge gehe das Bayernwerk auf die Kunden zu, die Netzanschlussanfragen für Speicher gestellt hätten. „Wo es systemseitig funktioniert, werden Anschlussverträge verschickt. Wo es in der geplanten Form nicht möglich ist, wird das den Kunden mit Hinweisen auf Alternativen mitgeteilt“, sagte Seeger weiter.
Fenecon befürwortet nach eigenem Bekunden die beim „Runden Tisch Speicher und Verteilnetze“ sowie dem „Bayerischen Stromnetzgipfel“ eingeschlagene Richtung, die vor allem die Rahmenbedingungen für netzdienliche Großspeicher verbessern und eine Vielzahl von Netzanschlusszusagen hervorbringen soll. Dabei sei es „wirtschaftlich, systemdienlich und im Sinne der Nachhaltigkeit“ sinnvoll, Großspeicher vorrangig an bestehenden Netzanschlüssen zu bauen und anzuschließen. Auch im Betrieb sollte sich die Fahrweise der Batteriespeicher den Erzeugungsprofilen von Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie den Verbraucherprofilen anpassen.
„Wir begrüßen es sehr, dass Bayernwerk Netz nunmehr eine Vielzahl von Netzanschlusszusagen erteilen wird“, sagte Fenecon-Geschäftsführer Franz-Josef Feilmeier. „Mit den Netzzusagen an den richtigen Stellen und flexiblen Netzanschlussverträgen für den Betrieb bleibt die Energiewende weiterhin dezentral – jeder kann aktiv daran teilhaben, und Energiemarkt-Speicher beschränken sich nicht auf wenige sehr große Projekte von institutionellen Investoren. Endlich wird Bürokratie abgebaut, und die Hemmschwellen für Betreiber sinken gleich mit.“
Fenecon betreibt eine Speicherproduktion in Bayern. In der „CarBatteryReFactory“ im niederbayerischen Iggensbach entstehen aus neuen, obsoleten Elektrofahrzeugbatterien Großspeicher. Nach Angaben des Unternehmens sollen viele der Speicher, die nun Anschlusszusagen erhalten sollen, mit Batterien des Herstellers ausgestattet werden.
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