Die SMA Solar Technology AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang des Umsatzes um 19,7 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro verbucht. Gleichzeitig drehte sich das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in den negativen Bereich – von 311 Millionen Euro 2023 auf -16,0 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024, wie das Photovoltaik-Unternehmen am Mittwoch auf Basis vorläufiger, ungeprüfter Zahlen veröffentlichte. Ähnlich stark fiel der Rückgang beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) aus. Es sank binnen Jahresfrist von 269,5 Millionen Euro auf -93,1 Millionen Euro.
Als Gründe für diese Ergebnis-Entwicklung gab SMA unter anderem an, dass durch den geringen Absatz in den Segmenten Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions eine niedrigere Fixkostendegression erreicht wurde. Zudem habe das Unternehmen Kostensteigerungen sowie Wertminderungen auf Vorräte und Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Restrukturierungs- und Transformationsprogramm verzeichnet.
Insgesamt konnte SMA im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Wechselrichter-Leistung von 19,5 Gigawatt absetzen. Dies ist nur ein Gigawatt weniger als 2023. Die insgesamt geringere Nachfrage bei gleichzeitig hohen Lagerbeständen auf Distributorenseite habe jenseits der Kraftwerkssparte zu erheblichen Umsatzrückgängen geführt. Der Umsatz des Segments „Home Solutions“ sank SMA zufolge von 580,2 auf 170,3 Millionen Euro und im Bereich „Commercial & Industrial Solutions“ von 478,9 auf 183,8 Millionen Euro. Das EBIT bei den kleinen Dachanlagen sei neben dem Umsatzrückgang auch durch erhöhte Kosten sowie Wertminderungen auf Vorräte (44,6 Millionen Euro), aktivierte Entwicklungsprojekte (14,5 Millionen Euro) und eine Produktionslinie (4,2 Millionen Euro) sowie Rückstellungen für Abnahmeverpflichtungen (10,2 Millionen Euro) belastet gewesen. Es belief sich auf -150,7 Millionen Euro im vergangenen Jahr. 2023 konnte SMA in diesem Segment noch einen Gewinn von 148 Millionen Euro verzeichnen. Auch im gewerblichen und industriellen Segment gab es 2024 mit -164,3 Millionen Euro einen herben Verlust. 2023 verzeichnete auch diese Sparte noch einen Gewinn von 22,7 Millionen Euro.
Teilweise konnte SMA diese Umsatz- und Ergebnisrückgänge durch sein Segment „Large Scale & Project Solutions“ auffangen. Im Kraftwerksbereich steigerte das Unternehmen den Umsatz deutlich von 845 auf 1175,8 Millionen Euro und auch das EBIT konnte mehr als verdoppelt werden. Es stieg im Jahresvergleich von 103,8 auf 227 Millionen Euro. Dabei wirkte sich das hohe Umsatzniveau bei gleichzeitiger Fixkostendegression, ein profitabler Produktmix sowie der Verkauf eines Batteriespeicherprojekts durch die SMA Altenso GmbH positiv aus. Allerdings erfolgten SMA zufolge auch im Kraftwerksbereich Wertminderungen auf Vorräte in Höhe von 19,3 Millionen Euro.
Der Auftragsbestand lag zum Jahresende mit 1355,6 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau. Dies sei aber wegen der herausfordernden Situation in den Segmenten „Home Solutions“ und „Commercial & Industrial Solutions“ vom Vorstand so erwartet worden. Gut eine Milliarde Euro des Auftragsbestands entfalle auf das Produktgeschäft. Die Nettoliquidität von SMA liegt ebenfalls deutlich unter dem Wert von Ende 2023 – sie sank von 283,3 auf 84,2 Millionen Euro.
Künftig nur noch zwei Divisionen
SMA hat mittlerweile ein umfangreiches Restrukturierungs- und Transformationsprogramm aufgelegt. Seit September 2024 werde „an der signifikanten Reduzierung“ der Kosten und einer Vereinfachung der Unternehmensstruktur und -steuerung gearbeitet. Daraus folgend beabsichtigt das Unternehmen noch im ersten Halbjahr 2025 die beiden Segmente „Home Solutions“ und „Commercial & Industrial Solutions“ zu einer neuen Division „Home & Business Solutions“ zusammenzulegen. Die bestehende Einheit „Large Scale & Project Solutions“ bleibe so bestehen. „Künftig soll es zwei Divisionen mit starker vertikaler Integration und voller Gewinn- und Verlust-Verantwortung geben“, hieß es weiter. Zudem sollen Zentralbereiche „verschlankt“ werden. Auch wolle sich SMA „aus Ländern mit geringem Wachstumspotenzial“ zurückziehen.
Einen Stellenabbau plant das Unternehmen auch in Deutschland. Im Februar seien die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über ein sogenanntes Freiwilligenprogramm, genauer: die Festlegung von Konditionen zum freiwilligen Ausscheiden, abgeschlossen worden. SMA habe bereits mit der Umsetzung begonnen. Verantwortlich für das Programm sei Olaf Heyden, der mit Wirkung zum 14. Februar 2025 zum Chief Transformation Officer (CTrO) bestellt wurde und zudem als Chief Operating Officer (COO) die Bereiche Operations, Human Resources und Digitalization übernommen hat.
„Trotz der sehr guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Segment Large Scale & Project Solutions war das Geschäftsjahr 2024 insgesamt sehr herausfordernd“, erklärte SMA-CEO Jürgen Reinert zu den vorläufigen Geschäftszahlen. „Die operative Entwicklung der Segmente Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions war maßgeblich von den Überkapazitäten im Markt und der sinkenden Nachfrage im Heim- und Gewerbebereich geprägt. Aufgrund der sich weiter zuspitzenden Marktlage haben wir ab Mitte 2024 mit Maßnahmen zur Kostensenkung und Umsatzsteigerung entschlossen gegengesteuert und diese Maßnahmen seit September 2024 durch ein umfassendes Restrukturierungs- und Transformationsprogramm ergänzt.“ Mit einer erfolgreichen Transformation und Restrukturierung sollen ab 2026 etwa 150 Millionen Euro bis 200 Millionen Euro an Kosten eingespart werden. Zudem soll so die Grundlage für profitables Wachstum in der Zukunft geschaffen werden.
Prognose für 2025
Bereits im laufenden Geschäftsjahr erwartet SMA aus den Programmen und Maßnahmen erste positive Effekte für sein Ergebnis. Dies schlägt sich auch in der Prognose nieder. Für seine neu geschaffene Division „Home & Business Solutions“ geht SMA von einem stabilen Umsatzniveau bei einem Ergebnis deutlich über Vorjahresniveau aus. Allerdings werde die Gewinnschwelle noch nicht erreicht. In der zweiten Division werde ein weiteres Umsatzwachstum erwartet, wobei das Ergebnis aufgrund höherer Kosten und eines veränderten Produkt- und Regionenmix leicht unter dem Vorjahr liegen dürfte, wie SMA-Finanzvorständin Barbara Gregor ergänzte.
Für den Gesamtkonzern erwartet der Vorstand in diesem Jahr einen Umsatz zwischen 1,5 und 1,65 Milliarden Euro und ein positives EBITDA zwischen 70 und 110 Millionen Euro.
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Das müssten wohl Millionen sein:
„Im Kraftwerksbereich steigerte das Unternehmen den Umsatz deutlich von 845 auf 1175,8 Milliarden Euro“
Danke! Ist korrigiert.
Man hat wohl zu viele „Nullen mit weissem Kragen und blendender Rhetorik“ in den oberen Etagen ?!
Der Umsatz ging in 24 um ca 20% zurück
und statt ca 20% Gewinn im Vorjahr gabs dann ca 1% Verlust
und -man höre und staune- geht davon aus „bereits dieses Jahr wieder „stabilisieren zu können !
Das empfinde ich so lachhaft – wie auch zum Weinen !
Dass nun mit vielen kaufmännisch-mathematischen Begriffen um sich geworfen wird –
und darauf vage Zukunftshoffnungen begründet werden, lässt mich vermuten:
Man hat viel zu viel „stolze Führungskräfte“, vor allem fittest in der Selbst-Präsentation –
aber beispielsweise derart unverantwortlich träge, dass
nicht bereits vor Mitte 24 gegengesteuert wurde (beispielsweise Seifenblasen-Manager entlassen)
sondern man allenfalls „erwartet, in diesem Jahr stabilisieren zu können. Wie traurigst !
Meine Kompetenz zum Thema? :
Habe bereits 27-jährig einen 100-Mann-Betrieb -sehr erfolgreich- geleitet –
und auch in den folgenden Tätigkeiten beste Erfolge erzielt –
weil sowohl kompetent, als auch lernbereit/lernfähig und immer wachsam – und mich nie auf irgendwelchen Titeln/Lorbeeren ausgeruht – und hatte vor dem Menschen, der den Hof kehrte ebenso Respekt/Achtung, wie vor Vor-Gesetzen-
was mir -beispielsweise- die „einfachsten Mitarbeiter“ mit einer Menge Insider-Wissen dankten.
Wie sagte schon Ex-Kanzler Kohl: Wichtig ist, was hinten raus kommt –
und die so geächteten, bremsenden Bürokraten gibts nicht nur bei Staat / öffentlichem Dienst
sondern auch in hohem Prozentsatz in vielen Grossbetrieben –
und wenn dann der Umsatz absäuft – und daher all die Kraten nicht mehr verkraftet werden können,
werden Produktions-Mitarbeiter entlassen – und etwaig bei der Bürokratie gar noch aufgesattelt –
mit klugen Theoretikern, welche Zukunfts-Hoffnungen aufkeimen lassen können.
Am witzigsten wirds, wenn teure Unternehmensberater helfen sollen – welche sich dadurch an den eigenen Haaren aus dem Beratungs-Sumpf ziehen, indem dem Auftaggeber neue Massnahmen vorgegeben werden, von denen man von vornherein weiss, dass zu wenig realisierbar. –
Also ausser -recht viel- Spesen nichts real Zukunftsträchtiges als End-Unternehmensberatungs-Erfolg.
Aber meist „stinkt halt der Fisch vom Kopf her“
siehe auch Baywa – welche nicht durch „einfache Leute“ –
sondern durch sogenannte „Hochkaräter“ fast gegen die Wand gefahren wurde.
Ich habe fertig.
Nun ja..Die Investoren scheinen es anders zu sehen. Warten wir ab.
Large Scale wirft profit ab. Home eher wenig.
Das es ein Wettbewerb ist, wo China dominiert sollte klar sein. Und die teuren , verrückten Preise sind eigentlich nicht haltbar. Natürlich auch dem Standort Deutschland geschuldet.
Daraus zu kommen ist in dem Geschäftszweig eher schwer. Wenn dann noch interne Fehler gemacht werden, umso schwieriger.
Sehr geehrter Torsten,
auch bei mir stirbt die Hoffnung zuletzt-
aber, da ich schon eine lange Wegstecke (seit der Nachkriegszeit) bewusst mit-erlebte, kümmert bei mir die Hoffnung mehr und mehr vor sich hin:
wir starteten mit 48-Stunden, 6-Tage-Woche bei geringem Lohn und umso höherer Motivation
und legten einen fast an Zauberei grenzenden Neustart hin –
Jeder packte mit an. Jeder gab sein Bestes –
und was DAS dann einer gesamten Volkswirtscaft bringt, zeigte nicht nur wir Deutschen –
sondern beispielsweise die „asiatischen Tigerstaaten“ – immer wieder von Neuem.
Und dann kamen unsre Folgegenerationen,
die DAS, was hart erarbeitet wurde -und dem sie aufbauen konnten- als selbstverständlichst verstanden
und das „Haus“, welches von Vorfahren aufgebaut nur noch ab-zu-wohnen begannen. –
Was zwar einerseits menschlich nachvollziehbar – aber auch von unsren „Führungs“-Kräften total ausgeblendet wurde.
Und nun suchen wir -angeblich- Fachkräfte
Was wir aber -real- suchen, sind Menschen, die für uns gut und hart anpacken –
weil wir selbst immer mehr zu Klugsch…, zu vor sich hin schlappernden Schosshündchen, anstatt Anpackern wurden
Und unsre Eliten üben sich immer mehr in cleveren bis verlogenen Tricks –
anstatt dass wenigstens DIE noch anerkennenswert – ernsthafte Leistung-en bringen
was am Einfachsten am „immer clevereren “ – aber nur Magersüppchens bringendem Wirken
unsrer Regierungen erkennbar —->
Vergleiche doch beispielsweise mal das „Wirken“ von Adenauer mit dem von Scholz !?!
Abschliessend:
Meine Hoffnung für Deutschland und Europa
beschränkt sich mittlerweile auf zukünftige Generation-en –
die es hoffentlich schaffen, wieder die absolute Not-Wendigkeit von allerseitiegem Leistungs-Willen/Fähigkeit bewusst genug zu machen !?!
„[…]Meine Hoffnung für Deutschland und Europa beschränkt sich mittlerweile auf zukünftige Generation-en […]“
Auf Sie können wir ja offenbar nicht zählen. Wäre klasse, wenn Sie die Arbeit der leistungstragenden Generationen wenigstens nicht defätistisch hintergehen würden.
Angespitzt: Rente genießen und bitte kein dummes Zeug wählen gehen, das wiederum am Ast der Zukunft eben jener kommenden Generationen sägt. Und nein, zurück in die Vergangenheit ist keine Zukunft.
Ihre „Eliten“ und sonstige Wutprojektionen helfen keinem weiter, sondern nerven und behindern Fortschritt, den Sie sicherlich noch viele Jahre genießen wollen.
Danke.