Welchen Anreiz muss es geben, damit Verbraucher bei Netzengpässen ihre großen Lasten verschieben? Nicht mehr als ein Gewinnspiel, bei dem man vielleicht einen Kühlschrank bekommen könnte, fanden der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und der Stromanbieter Octopus Energy heraus.
Im November 2024 startete die „PowerLändle“-Kampagne von TransnetBW und Octopus Energy, seit rund zwei Jahren gibt es die App „StromGedacht“. Sie informiert die Menschen mit einer Farbskala über den Status im Stromnetz in Baden-Württemberg. Eine Push-Benachrichtigung weist die Verbraucher darauf hin, ihren Verbrauch an den Netzzustand anzupassen.
Grün bedeutet Normalbetrieb, ein anderer Grünton weist auf eine ausgesprochen hohe Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom im Netzgebiet hin. Rot zeigt eine Unterdeckung an. Dann reicht der Strom nicht aus, um alle Lasten zu bedienen. Ein Zustand, der in Deutschland nach Aussage von Transnet BW im Prinzip nie auftritt. Orange zeigt einen Netzengpass an. Dieser Zustand tritt schon öfter auf. Vor allem dann, wenn es zu einer hohen Windeinspeisung aus dem Norden kommt. Die Übertragungsnetzkapazitäten im Süden reichen nicht aus, um den Strom abzutransportieren.
In so einem Fall erhalten die Nutzer eine Push-Benachrichtigung mit dem orangefarbenen Symbol und die Bitte, flexible Lasten zu verschieben. Die Haushalte sollten durch die Teilnahme an einem Gewinnspiel sowie Rückerstattung eines Teils der Stromrechnung angereizt werden, bei dem Programm mitzumachen. Wer mitmacht, sollte bei einem Netzengpass in der App mitteilen, ob der eigene Haushalt gerade in der Lage ist, Lasten zu verschieben oder nicht.
Im Januar prognostizierte die TransnetBW aufgrund hoher Windeinspeisung einen Netzengpass. Rund 13.000 Nutzer gaben bei den beiden Netzengpässen im Januar ihre Antwort ab. Octopus Energy wertete die Lastverschiebung anhand von Hochrechnungen der Verbrauchsdaten aus. Das Unternehmen schätzt, dass auf diesem Weg etwa 28,5 Megawattstunden flexibilisiert wurden.
„Gemeinsam mit Octopus Energy konnten wir nun zeigen, dass bereits eine geringe finanzielle Incentivierung pro Kilowattstunde ausreicht, um eine netzdienliche Verhaltensänderung zu bewirken“, sagt Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von Transnet BW.
Octopus Energy führte schon 2022 ein ähnliches System in Großbritannien ein. Kunden profitierten von einer Lastverschiebung bei Netzengpässen. Neben dem finanziellen Anreiz haben sich vorwiegend eine einfache und kundennahe Kommunikation sowie die richtige Vorlaufzeit als wichtigste Faktoren für eine hohe Teilnehmerquote herausgestellt.
Im ersten Jahr nahmen bereits zwei Millionen Menschen an dem Programm teil. Allein im ersten Winter, so teilt Octopus Energy mit, verschoben die Haushalte über zwei Gigawattstunden Strom – und das war für den Markt deutlich billiger als fossile Kraftwerke dafür einzusetzen. Das Modell wurde vom britischen „National Energy System Operator“ (NESO) unter dem Namen „Demand Flexibility Service“ als fester Bestandteil des britischen Strommarkts integriert. Alle Stromanbieter und Haushalte, die einen Smart Meter nutzen, können an diesem Markt teilnehmen. In Großbritannien seien das bereits zwei Drittel aller Haushalte.
„Der schleppende Smart-Meter-Rollout stellt für uns als Übertragungsnetzbetreiber eine große Hürde dar, die großen Potenziale an verfügbarer dezentraler Flexibilität netzdienlich zu heben“, sagt Götz. Dieses Beispiel zeige, wie wichtig der Smart-Meter-Rollout auch für Deutschland ist.
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PV – Las Vegas … 🥳
oder bin ich mal wieder beim „Postillion“ gelandet?
@Uwe Dyroff
Sie meinen sicher das bekannte Satiremagazin „Postillon“?
Allerdings bin ich noch auf der Suche, wo Sie die Satire im Beitrag entdeckt haben? Sie haben den Beitrag doch gelesen oder?
Im Grunde ist es doch nicht verwerflich, netzdienliches Verhalten zu „belohnen“ bzw. einen Gewinn in Aussicht zu stellen. Alles ist besser als erneuerbare Energien abzuregeln.
@Christian,
„Sie meinen sicher das bekannte Satiremagazin „Postillon“?“
😳, da war wohl KI im Spiel.
„Im Grunde ist es doch nicht verwerflich, netzdienliches Verhalten zu „belohnen“ bzw. einen Gewinn in Aussicht zu stellen.“
siehe Kommentar von @C.M.
„Ein Bremsklotz für das Smart-Meter-Rollout im europäischen County *Deutschland* , ist gewiss die Bezeichnung für dieses Messgerät . Speziell ältere Menschen über 16 die nicht elektronik-geister sind , sind mit diesem Begriff eventuell nicht zu elektrisieren.“
Hier in Norwegen würde man sich über solche Gewinnspiele kaputt lachen.
(obwohl, da bin ich mir momentan nicht ganz so sicher…, das ist aber ein anderes Thema)
Viele Grüße von Norwegen nach Bund(t)esrepublik Analogistan
Good evening.
Ein Bremsklotz für das Smart-Meter-Rollout im europäischen County *Deutschland* , ist gewiss die Bezeichnung für dieses Messgerät . Speziell ältere Menschen über 16 die nicht elektronik-geister sind , sind mit diesem Begriff eventuell nicht zu elektrisieren.
Ein SM hat zwar geniale Vorteile , die werden aber gar nicht so wirklich genannt im Doppelwort : Smart-Meter.
Ich werde in meinem kleinen Verantwortungsbereich
als m/51 die Installation von „Automatikzählern“ empfehlen, und die Vorzüge preisen. Speziell die Übermittlungsautomatik des Zählerstandes an den lokalen Stromdealer ist ein horny Schritt in die Digitalisierung . Dieses bürokratische eintragen von Zählerständen auf unförmigen Postkarten am Jahresende ist ja wirklich museumsreif . Dann findet man on top keine Letter Box , und lässt die ausgefüllte Postkarte auch noch im alten W124 Diesel unter den Tankrechnungs-Bons und dem TÜV-Bericht liegen . Am Ende bekommt man dann eine hohe Jahresrechnung mit geschätztem Verbrauch ,und könnte vor Wut in den Tageszeitungsstapel vor dem Holzofen treten , und das Leitz-Ordner Regal mit 44 Leitz-Ordnern in Wolkenmarmor umwerfen.
Weniger papierlose “ Bürokratie“ wagen, ist der neue Impact ! Die gute * Bürokratie *wird exponentiell explodieren, auch wenn Politiker maximal dumpf von Bürokratie-Abbau sinnieren. Glaubt dies irgendjemand , dass individuelle Werte ( Bewertungen) in der Zukunft abnehmen werden? Will nicht jeder eine Rentenentgeltpunkte- Bewertung mit vier Nachkommastellen? Zukünftig wird vermutlich sogar das Bewegungsprofil einer natürlichen Person bürokratisch erfasst, zum Beispiel für die Bewertung des KV-Beitrages . Die gerechte Digitalisierung ist der wunderschön bunte und zarte Schmetterling, der aus der fetten ,grauen Raupe „Bürokratie“
entschlüpft . Ein Smart Meter macht bestimmt Spaß , und spart Zahlungsäquivalente ( EUR/ X) Fazit : SM+Dyn.St.+ BEV + App + Wetterbericht = S.a.s. !
( Spaß am sparen )
@C.M.,
beim Valuta/Aktienhandel läuft das auch schon seit Jahren/ Jahrzehnten ohne irgendwelche Bürokratie voll automatisch und wahrscheinlich auch schon mit KI.
Beim Thema Digitalisierung von Infrastruktur (speziell was das Energiethema angeht) tut man sich (auf jeden Fall in DE) so verdammt schwer.
Merkwürdig 🤔
Super !
Mehr Information den Bürgern –
mehr Vertrauen in die Bürger –
und die Umwelt macht einen Freuden-Sprung !
Der BDEW verpackt seine ‚Wünsche‘ an die nächste (zu verbessernde) Regierung:
‚https://www.pv-magazine.de/2025/02/12/bdew-veroeffentlich-handlungsempfehlungen-fuer-die-naechste-bundesregierung/‘
‚Gier und Charakterlosigkeit ist, sich auf Kosten der Schwächeren in einer Gesellschaft zu bereichern.‘
@ehrlich und kompetent, wie Ihre Krankenkasse (+20% Beitragserhöhung seit 3 Jahren),
„Der BDEW verpackt seine ‚Wünsche‘ an die nächste (zu verbessernde) Regierung“
Wann gibt es Neuwahlen (nach 23/2/25) ?
nicht durchgängig, aber zumindest hatte der BDEW eine höher angesetzte Abregelungsgrenze für das ‚unbürokratische Solar-spitzen-Gesetz‘, vermutlich über etwa 7kWp (so mein Verständnis zum gelesenen Text, maßgebliche Grenze für die Installation der smarten Zähler und der Dringlichkeit dazu), also vernünftiger hinsichtlich der Installation und Gebühren für smarte Zählgeräte(?)
bei einigen anderen Gesetzen hatte man den Eindruck, daß die Sicht des
„Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) ist ein Lobby- und Interessenverband der deutschen Strom- und Energiebranche. Er vertritt als einflussreicher Spitzenverband rund 2000 Unternehmen, darunter die vier großen Energieversorger RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall. Daneben vertritt der BDEW aber auch viele kommunale und regionale Unternehmen, darunter viele Stadtwerke. Er nimmt Einfluss auf Gesetzgebungsverfahren im Bereich der Energiewirtschaft. Der BDEW beschäftigt über 150 Mitarbeiter.“
schon sehr deutlich Einfluß auf die Gesamtwirkung des Gesetzes hatte (und je teils zum Vorteil großer Kraftwerkskapazitäten oder teils auch mit Rücksicht auf die kleineren Einspeiseanlagen)
Smart Morning!
Die Stromnetze in Deutschland waren ja bis zur Solarhinwende nur ein Thema für fachlich kompetente Personen , und dies völlig zurecht. Das Stromnetz als Laie vollumfänglich zu betrachten ist maximal spannend und elektrisierend , und zwar im wahrsten Sinne des Wortes 😁.
Es stellen sich mir gefühlt unendlich viele Fragen:
Wie groß ist der Abstand in Prozent zwischen (A) : „Netzstrom reicht gerade so aus um alle Lasten zu bedienen“, und (Z) : „Das Netz steht maximal unter Spannung und braucht dringend Stromabnehmer “ ?
Wenn ( A) = 100 % ist , wieviel kann (Z ) maximal vor der Zwangsabschaltung erreichen? (Z) = 120 / 150 / 210% ?
Wie weit kann EE- Strom transportiert werden , dass es, bezogen auf die Übertragungsverluste ,noch Sinn macht ? Wie groß ist der effektivste Normalkreis , um lokal erzeugten Strom lokal zu verbrauchen? Durchmesser Normalkreis 30 /50/ 100 / X Kilometer?
….
Ein IMSYS ist ein schönes Stück Technik dass man sich anschaffen sollte , wenn man ein Grundstückle mit Häusle nebst anständiger Photovoltaikanlage mit großem Batteriespeicher im Lägerle besitzt , und zudem in der Familie zwei bis drei Elektroautole mit grosser Batterie hett. Dann kannsch immer eines bei 15 % Ladezustand in der Doppelgarage stande‘ lasse , und wenn es wieder verruckt zugeht ,und man mit geschenktem Strom auflade kann, schlagsch‘ zu !
….
Wohneigentumsquote in Deutschland: 43 %
Wohneigentumsquote in Rumänien: 96 %
Wohneigentumsquote in Norwegen: 80 %
…
Wem gehören eigentlich die 57 % Wohnimmobilien in Deutschland, die für ein Lächeln vermietet werden? Als Mieter einer Immobilie/Wohnung hat man vermutlich nicht so eine Lust darauf sich mit einem dynamischen Stromtarif eine zusätzliche
Unwägbarkeit aufzubürden , was den monatlich negativen Gewinn auf dem Girokonto angeht .
Als Besitzer eines EFH auf 450 qm Grundstück und ein, zwei Polestar 2 vor der Garage mit WB ,macht es schon mehr Spaß mit der neuen Technik IMSYS/BEV/ Batteriespeicher im Keller zu spielen .
Zitat: „Der schleppende Smart-Meter-Rollout stellt für uns als Übertragungsnetzbetreiber eine große Hürde dar, ..
Der ÜNB hat mit dem sog. SmartMeter nichts zu tun.
Die Verteilnetzbetreiber (VNB) schon, aber für den sicheren Netzbetrieb sind sie überflüssig. Warum hätten wir sonst so seit 20+ Jahren so sichere Netze.
Nein, durch den Rollout, Para 14a und weiteres „Gedöns“ (Datenbanken, KI, etc.) werden den VNB jetzt so viel Ressourcen entzogen (manpower & Geld), das für die Netzplanung nichts und niemand (Stichwort: Fachkräftemangel) mehr verfügbar ist.
Dann haben wir die Netze da, wo heute Bahn, BAB‘s sind.
Ein Schelm wer Böses denkt.
@E.Wolf,
ach Isegrimchen,
die Digitalisierung in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf!
… oder
… dann geh doch zu Netto