Preise für Photovoltaik-Wafer stabil – mögliche Preiserhöhungen drohen im Zuge der veränderten Handelspolitik

OPIS, Waferpreise

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von pv magazine Global

Die FOB-Preise für Mono-Perc-Wafer in China blieben in dieser Woche stabil, wobei die Preise für die Formate M10 und G12 bei 0,138 beziehungsweise 0,196 US-Dollar pro Stück lagen. Auch die FOB China-Preise für n-Typ M10- und G12-Wafer blieben im Wochenvergleich unverändert bei 0,132 respektive 0,178 US-Dollar pro Stück.

Die Produktion von M10-Wafern erfolgt Berichten zufolge auf der Basis kundenspezifischer Bestellungen ohne kontinuierliche Lagerhaltung, was im Vergleich zu G12-Wafern relativ bessere Gewinnspannen gewährleistet.

Inmitten der weit verbreiteten Produktionskürzungen chinesischer Waferhersteller wurde diese Woche berichtet, dass sich die Betriebsraten in einigen Waferfabriken teilweise erholt haben. Brancheninsider führen diese Erholung zum Teil darauf zurück, dass die Modulhersteller die Beschaffung von Produktionsmaterial beschleunigt haben, um ihre Produktions- und Absatzleistung für 2024 zu steigern.

Darüber hinaus müssen qualifizierte Solarhersteller gemäß der überarbeiteten Richtlinie „Normative Conditions for Photovoltaic (PV) Manufacturing Industry“, die vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) im Juli 2024 herausgegeben wurde, eine tatsächliche jährliche Produktionsleistung von mindestens 50 Prozent ihrer Produktionskapazität im selben Jahr erreichen. Insider vermuten, dass Hersteller, die in diesem Jahr durchweg niedrige Betriebsauslastung aufweisen, ihre Produktion möglicherweise beschleunigen müssen, da das Nichterreichen dieser Qualifikation ihre künftigen Entwicklungsaussichten einschränken könnte.

Auf dem nicht-chinesischen Photovoltaik-Markt steht Berichten zufolge nur ein integrierter Hersteller in den USA kurz vor dem Produktionsstart seiner Ingots. Alle anderen angekündigten Ingot-Projekte haben noch nicht mit dem Bau begonnen, was Brancheninsider zu der Annahme veranlasst, dass es unwahrscheinlich ist, dass diese Projekte innerhalb der nächsten zwei Jahre in Produktion gehen werden, da für die Ingot-Produktion erhebliche finanzielle Mittel und komplizierte technologische Prozesse erforderlich sind.

Die Entscheidung Chinas, den Exportsteuerrabatt für Photovoltaik-Produkte, einschließlich Wafern, mit Wirkung vom 1. Dezember von 13 auf 9 Prozent zu senken, hat die internationale Handelslandschaft vor weitere Herausforderungen gestellt. Infolgedessen rechnen die Marktteilnehmer in naher Zukunft mit einem möglichen Preisanstieg bei Exportaufträgen für chinesische Wafer.

Es wird nicht erwartet, dass sich diese Politik wesentlich auf die Nachfrage nach Export-Wafern auswirkt, da China nach wie vor der weltweit dominierende Lieferant ist und es derzeit keine brauchbaren alternativen Quellen gibt. Allerdings räumen sowohl die Verkäufer als auch die Käufer von Wafern ein, dass die Aushandlung von Preiserhöhungen ein schwieriger Prozess bleibt. Die Preisschwankung von 4 Prozent stellt sowohl für die Hersteller als auch für die Abnehmer eine erhebliche Belastung dar, vor allem in Anbetracht des anhaltenden Marktabschwungs.

Quellen halten es für unrealistisch zu erwarten, dass die Kunden eine Preiserhöhung von 4 Prozent von heute auf morgen akzeptieren, und weisen darauf hin, dass die konkrete Preisstrategie noch diskutiert wird. Derzeit wird ein schrittweises Vorgehen bei Preisanpassungen, insbesondere für langfristige und stabile Kunden, in Betracht gezogen.

Für Aufträge, deren Preise bereits feststehen und die nach dem 1. Dezember ausgeliefert werden sollen, prüfen die Waferlieferanten ebenfalls aktiv die Möglichkeit, die Preise mit den Kunden neu auszuhandeln. Alternativ dazu haben einige Unternehmen die Strategie gewählt, in aller Eile Schiffsraum zu buchen und die Sendungen vor Dezember durch den Zoll zu bringen. Dieser Ansatz hat jedoch seine Grenzen, da eine frühzeitige Lieferung davon abhängt, ob der Standort des Kunden sie aufnehmen kann und ob dem Kunden dadurch zusätzliche Lagerkosten entstehen.

— OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, bietet Energiepreise, Nachrichten, Daten und Analysen zu Benzin, Diesel, Düsentreibstoff, LPG/NGL, Kohle, Metallen und Chemikalien sowie zu erneuerbaren Brennstoffen und Umweltrohstoffen. Im Jahr 2022 erwarb OPIS die Preisdaten der Singapore Solar Exchange und veröffentlicht nun den OPIS APAC Solar Weekly Report. —

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