Solarnative stellt Geschäftsbetrieb ein

Mikro-Wechselrichter in Stabform von Solarnative

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Solarnative ist endgültig mit dem Versuch gescheitert, den nach eigenen Angaben „kleinsten und schnellsten Mikro-Wechselrichter der Welt“ auf dem Markt zu etablieren. In einer Mitteilung an seine Geschäftspartner teilt das Unternehmen mit Sitz in Kriftel bei Frankfurt am Main mit, dass sein Geschäftsbetrieb „komplett eingestellt wird“.

Solarnative wurde 2019 von Julian Mattheis und Henk Oldenkamp gegründet und bezog 2022 seine Fabrik in Kriftel, um nach deren offizieller Eröffnung im Mai 2023 den von Oldenkamp entwickelten „PowerStick“-Wechselrichter in Serie zu fertigen. Dessen Verkauf aber entwickelte sich jedoch nicht wie erhofft. Im vergangenen Juni startete Solarnative die Suche nach einem Käufer oder Großinvestor, zur Intersolar Europe 2024 hieß es, man präsentiere sich „auf dem Silbertablett“. Wenige Tage darauf musste das Unternehmen dann Insolvenz anmelden. Im Juli begann ein internationaler Verkaufsprozess. Der Geschäftsbetrieb lief hierbei aber weiter, erst jetzt wurden die Aktivitäten gänzlich eingestellt.

„Wir haben bis zuletzt versucht, eine Weiterführungslösung für Solarnative zu finden“, heißt es in der nun versandten Mitteilung. Es habe zunächst auch Interessenten gegeben. Die Lage am Photovoltaik-Markt aber sei „derzeit leider desaströs und hat sich immer weiter verschlechtert“. Aus der Solarbranche kommende strategische Investoren hätten selbst unter Druck gestanden, und „für Investoren von außerhalb der Branche stellt sich ein Investment in die Photovoltaikindustrie als äußerst unattraktiv dar“. Außerdem komme eine Fertigung in Europa „für kaum einen Investor in Frage“.

Man habe „große Pläne“ verfolgt und sei mit Hilfe der Geschäftspartner „sehr weit gekommen“, heißt es in der Mitteilung. Am Ende aber seien „alle unsere Träume geplatzt. Wir konnten die technischen und kommerziellen Herausforderungen nicht schnell genug lösen, um in dem harten Wettbewerb mit den chinesischen Wettbewerbern zu bestehen.“

Die Belegschaft bestand im Juni nach Angaben von Solarnative aus rund 130 Personen. Jetzt werden „Teile des Entwicklerteams“ in einem namentlich nicht genannten deutschen Start-up-Unternehmen Arbeit finden, und „der Rest der Firma wird zerschlagen“.

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