In Deutschland werden Mikrowechselrichter bislang vor allem für Balkonkraftwerke verwendet. Der chinesische Leistungselektronik-Hersteller Envertech propagiert dagegen auch den Einsatz in größeren Photovoltaik-Anlagen – und bringt nun neue Mikrowechselrichter auf den heimischen Markt, die auf Anlagen mit bis zu 60 Modulen ausgelegt sind.
Envertech sieht die Mikrowechselrichter bei Brandschutz, Installation, Ertrag, Wartung und Lebensdauer in Vorteil. So lieferten Photovoltaik-Anlagen bei Teilverschattungen deutlich mehr Strom, da jedes Modul seinen eigenen Mikroinverter mit eigenem Maximum Power Point Tracking (MPPT) hat – anders als bei Stringwechselrichtern, bei denen meist der gesamte Ertrag eines in Reihe geschalteten Modulstranges einbricht, wenn ein oder mehrere Solarpanels verschattet oder nicht leistungsfähig sind.
Auch die Installation einer Photovoltaik-Anlage gestaltet sich mit Mikrowechselrichtern leichter, argumentiert Envertech. Konventionelle Stringwechselrichter funktionieren in Reihenschaltung, die die gesamte Anlagenverkabelung unter Hochspannung setzt. Eine Installation oder Reparatur einer solchen Anlage muss daher von Elektrofachkräften mit Qualifikationen in den höheren Spannungsbereichen durchgeführt werden. Bei Mikrowechselrichtern haben die MC4 Kabel zwischen Modul und Microinverter lediglich eine Spannung von unter 40 Volt, so Envertech. Der Mikrowechselrichter speist dann mit 230 Volt ins Hausstromnetz ein.
Herstellergarantie von 15 Jahren
Der EVT1600SE, EVT1800SE und der EVT2000SE verfügen jeweils über 4 MPPT-Kanäle und erlauben bis zu vier Module pro Mikrowechselrichter mit separatem Maximum Power Point Tracking. Die maximale Ausgangsleistung beträgt beim EVT1600SE 1600 Watt, beim EVT1800SE 1800 Watt und beim EVT2000SE 2000 Watt. Bei diesen vier Microinvertern können Module mit einer Leistung von 2600 Watt angeschlossen werden. Der EVT1600SE, EVT1800SE und EVT2000SE lassen sich für den Einsatz im Balkonkraftwerk auf 600 oder 800 Watt drosseln.
Für den Bau größerer Solaranlagen könnten beispielsweise zwei EVT2000SE mit acht Solarmodulen einen Strang pro Phase bilden. Bei Nutzung aller drei Phasen im Hausstromnetz sind dann bis zu sechs EVT2000SE mit insgesamt 24 Solarmodulen kombinierbar. Bei 445 Watt Peak pro Modul wäre das eine Solaranlage mit 10,68 Kilowatt Leistung. Ebenso geeignet für größere Solaranlagen ist der Mikrowechselrichter EVT400 von Envertech mit einer maximalen Ausgangsleistung von 400 Watt, so Envertech. Zudem lässt er sich mit dem EVT2000SE zu Gruppen kombinieren.
Die Installation und Bedienung der Mikrowechselrichter erfolgt über Bluetooth und App. Die Kommunikationsschnittstelle ist das optionale Kommunikationsmodul Enverbridge EVB300 mit RJ45 und WLAN-Kommunikation. Damit können über Powerline (PLCC) bis zu 60 Mikrowechselrichter samt Solarmodule überwacht werden. Über WLAN oder LAN leitet das EVB300 die Daten dann an die Envertech-App EnverView 4.0 weiter. Auf der Benutzeroberfläche der App werden mögliche defekte Module, die Einspeisung jedes Moduls, der Ertrag in Euro und die CO₂-Einsparung angezeigt. Die Daten stehen dabei in Echtzeit sowie als tägliche, monatliche und jährliche Zusammenfassungen zum Abruf bereit.
Die Mikrowechselrichter von Envertech erfüllen die Anforderungen der Schutzart IP67 und sind TÜV-zertifiziert. Die Betriebstemperatur bewegt sich nach Herstellerangaben zwischen -40 und +65 Grad Celsius. Sie wird lüfterlos durch natürliche Konvektion reguliert. Der nächtliche Energieverbrauch liegt unter 100 Milliwatt. Das Gewicht beträgt bis zu 4,92 Kilo, die Gehäusegrößte bis zu 300 x 199,5 x 41 Millimeter. Die Komponenten der Mikrowechselrichter sind Envertech zufolge auf eine Lebensdauer von 25 Jahren angelegt. Die Herstellergarantie beträgt 15 Jahre, sie kann optional auf 20 Jahre erweitert werden.
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