Die börsennotierte SMA Solar Technology AG meldet für das erste Halbjahr 2024 einen Gesamtumsatz von 759,3 Millionen Euro und damit 2,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (778,9 Millionen Euro). Deutlich stärker war der Rückgang beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das mit 80,6 Millionen Euro um 35,7 Prozent niedriger ausfiel (H1 2013: 125,3 Millionen Euro). Seinen Auftragsbestand zum Halbjahresschluss beziffert der in Niestetal (bei Kassel) ansässige Anbieter von Wechselrichtern, Systemtechnik und Dienstleistungen auf 1,35 Milliarden Euro, ein Rückgang um 44,9 Prozent gegenüber den 2,45 Milliarden Euro vom 30. Juni 2023. Insgesamt reichen die Zahlen für eine Bestätigung der Prognose für 2024, die SMA allerdings im Juni drastisch nach unten korrigiert hatte.
Umsatz und Ergebnis hätten sich im ersten Halbjahr „erwartungsgemäß unter den Werten des Vorjahres entwickelt“, teilte das Unternehmen mit. In den Segmenten „Home“ (Privatanlagen) sowie „Commercial & Industrial“ (gewerbliche Anlagen) „wird der Auftragseingang weiterhin von den hohen Lagerbeständen bei Distributoren und Installateuren bestimmt“. Weiterhin hätten gesunkene Strompreise „in vielen Ländern zu Verschiebungen von Investitionen und einer entsprechend verhaltenen Endnachfrage“ geführt. Eine zusätzliche Belastung für den Markt seien „Überkapazitäten durch chinesische Hersteller“, und außerdem würden viele Kunden trotz der bereits gesunkenen Preise für Photovoltaik-Anlagen auf weitere Preisrückgänge warten.
Das Segment „Large Scale & Project Solutions“ (Großanlagen) sei hiervon indes nicht betroffen und verzeichne weiterhin eine überdurchschnittliche Entwicklung. Es zeige sich erneut, „dass unser diversifiziertes Geschäftsmodell mit drei Segmenten für SMA ein großer Vorteil ist und wir daher flexibler als Mitbewerber agieren können“, so der SMA-Vorstandsvorsitzende Jürgen Reinert. Ein Beispiel hierfür sei die Verlagerung von Produktionskapazitäten, um den hohen Auftragsbestand im Großanlagen-Segment abarbeiten zu können.
Die drei Segmente entwickelten sich in der Tat im ersten Halbjahr sehr unterschiedlich. „Home Solutions“ verzeichnete mit 109,9 Millionen Euro gegenüber 327,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang um 66,4 Prozent. Bei „Commercial & Industrial Solutions“ lag der Umsatz mit 113,6 Millionen Euro um 41,5 Prozent unter den 194,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023. „Large Scale & Project Solutions“ verzeichnete hingegen „planmäßig ein signifikantes Umsatzwachstum“, die hier erreichten 535,8 Millionen Euro entsprechen einer Steigerung um 108,2 Prozent (H1 2023: 257,4 Millionen Euro). Das Segment sorgte auch für ein positives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT), indem es 100,5 Millionen Euro erwirtschaftete; im ersten Halbjahr 2023 waren es nur 8,8 Millionen Euro. Das EBIT im Segment Home Solutions fiel mit minus 21,6 Millionen Euro hingegen negativ aus, im Vorjahreszeitraum stand hier noch ein deutliches Plus von 93,4 Millionen Euro. Bei „Commercial & Industrial Solutions” fiel ein EBIT-Verlust von 45,2 Millionen Euro an, im Vorjahreszeitraum hatte SMA hier noch ein knappes Plus von 6,7 Millionen Euro erreicht.
Das Konzernergebnis betrug 44,1 Millionen Euro, 57,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023 (103,5 Millionen Euro). Insgesamt habe sich das Geschäft aber „solide entwickelt“, gerade im zweiten Quartal 2024 hätten Umsatz und Ergebnis deutlich zugelegt. „Angesichts der verzögerten Markterholung in den Segmenten Home und C&I“ habe man aber in den letzten Wochen die Vertriebsaktivitäten „auf weitere Produktgruppen und Länder ausgebaut“. Außerdem seien nicht näher beschriebene Maßnahmen ergriffen worden, „um die Kostenstruktur und das Working Capital an das reduzierte Umsatzniveau im Konzern anzupassen sowie den Cash-Flow zu stabilisieren“, erklärte Finanzvorständin Barbara Gregor.
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