Erneuerbare erreichen 56 Prozent am Bruttostromverbrauch im ersten Quartal

BDEW, ZSW, Bruttostromverbrauch, 1. Quartal 2024

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Nach vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben die Erneuerbaren im ersten Quartal 2024 etwa 55,8 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Insgesamt sank die Erzeugung um 7,6 Prozent auf 136,5 Milliarden Kilowattstunden gegenüber dem ersten Quartal 2023.  Das Export-Saldo lag dabei bei 0,5 Milliarden Kilowattstunden. Bezogen auf die Bruttostromerzeugung ergab sich demnach ein Anteil von 55,6 Prozent.

Die Erneuerbaren-Anlagen erzeugten mit 75,9 Milliarden Kilowattstunden allerdings neun Prozent mehr. Davon entfielen allein 39,4 Milliarden Kilowattstunden auf die Windkraft an Land. Sie deckte damit 29 Prozent des Bruttostromverbrauchs, so ZSW und BDEW. Im Vorjahresquartal lag ihr Anteil bei 27 Prozent. Auch die Photovoltaik konnte im Jahresvergleich leicht zulegen und steigerte ihren Anteil von sechs auf sieben Prozent im ersten Quartal. Die Photovoltaik-Anlagen erzeugten 9,6 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom und damit etwas weniger als die Biomasseanlagen und etwas mehr als die Windkraftanlagen auf See. Die Wasserkraft kam auf 5,3 Milliarden Kilowattstunden – was ein Plus von rund 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal darstellt.

Rückläufig war dagegen die Erzeugung der konventionellen Kraftwerke. Sie erzeugten 60,5 Milliarden Kilowattstunden, im ersten Quartal 2023 waren es noch 71,9 Milliarden Kilowattstunden. Im Vorjahr trugen auch die verblieben AKW im ersten Quartal noch 6,2 Milliarden Euro zum Bruttostromverbrauch bei. Sie gingen allerdings im April 2023 endgültig vom Netz.

ZSW und BDEW sehen die Energiewende im Stromsektor auf einem guten Weg. Allerdings muss der Aus- und Umbau der Netze vorangetrieben werden. „Um eine effiziente, zuverlässige, sichere und treibhausgasneutrale Stromversorgung auf der Basis von 100 Prozent erneuerbaren Energien inklusive Wasserstoff möglichst bereits bis 2035 realisieren zu können, brauchen wir nicht nur eine stringente und vor allem integrierte Infrastrukturplanung für Strom und Wasserstoff, sondern vor allem auch deren Umsetzung“, erklärte Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW. „Mit der aktuellen Bedarfsabfrage für den Netzentwicklungsplan wurden zwar erstmals die Weichen in diese Richtung gestellt, dennoch könnte sich die Umsetzung des Wasserstoffkernnetzes deutlich verzögern, wenn mit den beschlossenen Finanzierungsbedingungen nicht ausreichend privatwirtschaftliches Kapitel aktiviert werden kann. So muss sich trotz der aktuell sehr hohen Ausbaudynamik bei der Photovoltaik und den erfreulicherweise steigenden Ausbauraten bei der Windenergie erst noch zeigen, ob parallel auch die Ziele für den Infrastrukturausbau erreicht werden können“, erklärte Staiß.

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