Nach vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben die Erneuerbaren im ersten Quartal 2024 etwa 55,8 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Insgesamt sank die Erzeugung um 7,6 Prozent auf 136,5 Milliarden Kilowattstunden gegenüber dem ersten Quartal 2023. Das Export-Saldo lag dabei bei 0,5 Milliarden Kilowattstunden. Bezogen auf die Bruttostromerzeugung ergab sich demnach ein Anteil von 55,6 Prozent.
Die Erneuerbaren-Anlagen erzeugten mit 75,9 Milliarden Kilowattstunden allerdings neun Prozent mehr. Davon entfielen allein 39,4 Milliarden Kilowattstunden auf die Windkraft an Land. Sie deckte damit 29 Prozent des Bruttostromverbrauchs, so ZSW und BDEW. Im Vorjahresquartal lag ihr Anteil bei 27 Prozent. Auch die Photovoltaik konnte im Jahresvergleich leicht zulegen und steigerte ihren Anteil von sechs auf sieben Prozent im ersten Quartal. Die Photovoltaik-Anlagen erzeugten 9,6 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom und damit etwas weniger als die Biomasseanlagen und etwas mehr als die Windkraftanlagen auf See. Die Wasserkraft kam auf 5,3 Milliarden Kilowattstunden – was ein Plus von rund 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal darstellt.
Rückläufig war dagegen die Erzeugung der konventionellen Kraftwerke. Sie erzeugten 60,5 Milliarden Kilowattstunden, im ersten Quartal 2023 waren es noch 71,9 Milliarden Kilowattstunden. Im Vorjahr trugen auch die verblieben AKW im ersten Quartal noch 6,2 Milliarden Euro zum Bruttostromverbrauch bei. Sie gingen allerdings im April 2023 endgültig vom Netz.
ZSW und BDEW sehen die Energiewende im Stromsektor auf einem guten Weg. Allerdings muss der Aus- und Umbau der Netze vorangetrieben werden. „Um eine effiziente, zuverlässige, sichere und treibhausgasneutrale Stromversorgung auf der Basis von 100 Prozent erneuerbaren Energien inklusive Wasserstoff möglichst bereits bis 2035 realisieren zu können, brauchen wir nicht nur eine stringente und vor allem integrierte Infrastrukturplanung für Strom und Wasserstoff, sondern vor allem auch deren Umsetzung“, erklärte Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW. „Mit der aktuellen Bedarfsabfrage für den Netzentwicklungsplan wurden zwar erstmals die Weichen in diese Richtung gestellt, dennoch könnte sich die Umsetzung des Wasserstoffkernnetzes deutlich verzögern, wenn mit den beschlossenen Finanzierungsbedingungen nicht ausreichend privatwirtschaftliches Kapitel aktiviert werden kann. So muss sich trotz der aktuell sehr hohen Ausbaudynamik bei der Photovoltaik und den erfreulicherweise steigenden Ausbauraten bei der Windenergie erst noch zeigen, ob parallel auch die Ziele für den Infrastrukturausbau erreicht werden können“, erklärte Staiß.
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Die Energiewende kommt, mit Zahlen belegt, sichtbar ins Rollen Obwohl die gesamte Stromerzeugung um 7.6% rückläufig war, legten die Erneuerbaren um 9% zu. Und auch der Rückgang der Fossilen von 71,9 auf 60,5 kWh, bestätigt die positive Entwicklung.
Hemmschuh, und ein Wermutstropfen ist leider nach wie vor die Tatsache, dass die Erneuerbaren nicht in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt werden, wie das bis 2010 gesetzlich festgeschrieben war. Das heißt die Erneuerbaren werden immer noch außerhalb des Systems – sprich separat an der Börse – als Spielball behandelt. Das bedeutet die gegenwärtig Energiewende freundliche Entwicklung ist nicht festgeschrieben, solange die Erneuerbaren nicht wieder gesetzlich in die Bilanzkreise gewälzt werden. Dort hin, wo nach Angebot und Nachfrage der Day Ahead Handel stattfindet, und im Gegensatz zu der Börse, die EE ihren Wert behalten..
Dazu kommt noch die Nebelkerze EEG Konto, wo ein Saldo kreiert wird, der dem Staat Milliarden aufbürdet, für die es auf dem Konto gar keine Ausgaben gibt. Zündstoff für die Kritiker die behaupten, die Energiewende wird unbezahlbar.
Schaun wir mal, was aus der neuesten Initative der FDP wird.
„Zündstoff für die Kritiker die behaupten, die Energiewende wird unbezahlbar.“
Statt hier das unsachliche Geschwätz der Boulevardpresse mit unausstehlicher Penetranz unkritisch nachzuplappern, sollten Sie, wenn Sie schon keine neuen Gedanken einbringen, wenigstens das richtige sagen:
Mit Hilfe des EEG-Kontos wird das Vermarktungsrisiko der volatilen Stromerzeuger von den Leistungserbringern, also den Stromerzeugern, zu denen, die die Leistung konsumieren wollen, also den Leistungsempfängern verschoben. Diese Riskoverschiebung ist sachgerecht. Die Leistungserbringer tragen die Risiken, auf die sie Einfluss haben, also die technische Verfügbarkeit, oder das Zinsrisiko. Wenn sie noch das Vermarktungsrisiko tragen müssten, müssten sie auf ihre Preise einen Risikoaufschlag erheben, der von den Leistungsempfängern zu zahlen wäre. Um das eigene Risiko klein zu halten, würden sie weniger Leistung bereitstellen, als im ungünstigen Fall (vor allem kalter Winter) nachgefragt würde. Damit wäre die Versorgungssicherheit gefährdet.
Strom muss im wesentlichen drei Forderungen erfüllen. In der Reihenfolge der Wichtigkeit sind das: Er muss mit hoher Sicherheit geliefert werden, er darf nicht so teuer werden, dass die sozial Schwachen ihn sich nicht mehr leisten können und die Wirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig ist, und er soll so ökologisch wie möglich erzeugt werden.
Forderung 1 (Sicherheit) erfordert genug Erzeugungsanlagen
Forderung 2 (Preis) erfordert eine Kostenminimierung
Forderung 3 (Ökologie) erfordert den Ausschluss besonders schädlicher Techniken und eine Begrenzung auf das Mindestmaß bei allen anderen Erzeugern, Leitungen und Speichern, weil alle durch Materialeinsatz und Flächenbedarf eine Umweltbeeinträchtigung darstellen.
Man sieht: Die drei Forderungen stehen auch in einem gewissen Widerspruch zueinander, es kommt also darauf an, das richtige Gleichgewicht zu finden. Das EEG-Konto ist ein wichtiges Instrument, um dieses Gleichgewicht bei allen Wetter- und Verbrauchslagen herzustellen, und wird uns deshalb erhalten bleiben. An Bedeutung wird es noch zunehmen, wenn die Speicher als wichtiges Element der Versorgungssicherheit in großem Stile finanziert werden müssen.
Außerdem ist das EEG-Konto ein Musterbeispiel an Transparenz: Man kann an den Zahlungsströmen dort genau sehen, wo es Defizite gibt, und an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um die drei obigen Forderungen im Gleichgewicht zu halten. Wenn das unabhängige Unternehmen intern machten, hätten sie die Möglichkeit, die Kosten unnötig aufzublähen, trotzdem nur unzureichende Sicherheit zu bieten, und laut zu behaupten, bestimmte Techniken seien unverzichtbar.
Also: Ein dreifaches „Hoch“ auf das EEG-Konto. Möge es uns noch lange erhalten bleiben.
JCW schreibt.
„Zündstoff für die Kritiker die behaupten, die Energiewende wird unbezahlbar.“
Statt hier das unsachliche Geschwätz der Boulevardpresse mit unausstehlicher Penetranz unkritisch nachzuplappern, sollten Sie, wenn Sie schon keine neuen Gedanken einbringen, wenigstens das richtige sagen:
JCW.
Bitte nicht noch mehr „vernebeln“ in dem Sie mit Vielschreiben, vom zentralen Punkt ablenken.
Tatsache ist, und wird mit Hilfe des EEG Konto verschleiert. , „Je billiger die Erneuerbaren werden, desto größer wird die Differenz zu den Vergütungen, und somit die Kosten für die Energiewende. Wo ist dieses Geschwätz unsachlich und falsch ?? Vor dieser Antwort werden Sie jetzt wieder abtauchen, um an anderer Stelle zu behaupten Sie würden alle meine Kommentare widerlegen.
Fazit, nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, wie das mal bis 2010 Gesetz war, hätten die sinkenden Börsenpreise – verursacht durch den Merit Order Effekt den Sonne und Wind auslösen – die EE Vergütungen Größtenteil, schon kompensiert, und nicht einfach eine Differenz zwischen Zahlen vergrößert.
JCW schreibt.
Außerdem ist das EEG-Konto ein Musterbeispiel an Transparenz: Man kann an den Zahlungsströmen dort genau sehen, wo es Defizite gibt,
@ JCW
Wir wollen ja nicht nur wissen wo es Defizite gibt, sondern was das für Defizite sind, und weshalb die entstehen.
Diesbezügliche „Zahlungsströme“ kann man eben nicht auf dem EEG konto sehen. Um diese ausfindig zu machen muss man tief durch den Nebel, hinter die Kulissen des Kontos dringen. Auf dem Konto selbst sieht man nur die rein strömende EEG Umlage, und die raus strömenden EEG Vergütungen. Auf welche Weise, besonders die in der Umlage enthaltenen EE Erlöse als Einnahmen zustande kommen, ist auf dem Konto nicht zu sehen, deshalb auch meine Bezeichnung „Nebelkerze“ Auf dem Konto selbst wird lediglich ein Defizit, in Form eines größer werdenden Abstandes zwischen zwei Zahlen dargestellt..
In den Hintergrund gerückt wird mit dem EEG Konto das Herzstück der Energiewende, nämlich unser Strommix wo „monetär“ die Energiewende stattfindet. Wenn dort die nunmehr 60% immer billiger werdenden Erneuerbare, in Form von sinkenden Börsenpreisen auf die Vergütungen treffen, können nach dem Kosten/Nutzen Prinzip da unmöglich Milliarden an Gegenfinanzierung durch den Staat nötig werden..Eine Tatsache, die auch durch das EEG Konto verdrängt wird.
Ich erinnere, ….bis 2010 wurden den Versorgern die Erneuerbaren mit Ökobändern „physisch“ zugeteilt. Diese mussten sie vergüten, ihren Restbedarf konventionell beschaffen, und die „Mehrkosten“ die dabei ihrem Vertriebsportfolio entstanden war die Umlage. Wenn damals die Börsenpreise sanken – auch für den Restbedarf wohlgemerkt – , wirkte das kompensierend auf die Mehrkosten. Heute ist gerade das Gegenteil der Fall, Wenn die Börsenpreise sinken wird der Abstand zu den Vergütungen auf dem EEG Konto größer, und der Staat muss „Milliarden“ gegenfinanzieren.
Bevor Sie nun wieder mit dem Hinweis kommen, vor 2010 hätten wir weit weniger EE gehabt.
Dass das kein Problem ist, zeigt im Folgenden die Praxis.
Siehe hier https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
und hier. https://greenspotting.de/strompreise-kommt-nach-der-normalisierung-der-sturzflug-nach-unten/
So mein lieber „JCW“ ich hoffe mangels Gegenargumenten wollen Sie meinen Kommentar nicht wieder als Spam deklarieren lassen, damit das Forum seriös bleibt, wie Sie an anderer Stelle geschrieben haben.
@JCW
Ein Hoch auf das EEG und die Änderungen von 2010! Ich kann die Auswirkungen jeden Tag beobachten: Die WKA der Stadtwerke erzeugen brav grünen Strom, weil eigenes Netz und eigener Verbrauch. Die WKA, die bei netzeBW angeschlossen sind werden großzügig runtergeregelt, nicht nur in den „Supergrün“ Phasen der letzten Wochen, sondern auch in den werktäglichen Spitzenlastphasen! Sind ja zum Glück nur ein paar Megawatt. Auf Kosten der Steuerzahler.
@ JCW
Hier noch einmal die unumstößliche Tatsache.
„Je billiger die Erneuerbaren werden, desto größer wird die Differenz zu den Vergütungen, und somit die Kosten für die Energiewende“ .
So ist die Realität auf dem EEG Konto dargestellt.. Und auf dieser Grundlage schreibt die einschlägige Presse, die Energiewende wird unbezahlbar. Wo ist das unsachliches Geschwätz und falsch ??
Ich warte immer noch wo Sie diese Tatsache, mit Daten und Fakten fundiert widerlegen können. Nur so bleiben Sie von Penetranz verschont.
Die Behauptung „Je billiger die Erneuerbaren werden, desto größer wird die Differenz zu den Vergütungen, und somit die Kosten für die Energiewende.“ ist falsch. Das ist die Argumentation der Gegner der Energiewende, wie BLÖD und Konsorten. Die Umsätze auf dem EEG-Konto sind eben NICHT die „Kosten der Energiewende“. Diese Umsätze sind das, was die Betreiber der Erneuerbaren Anlagen erhalten. Die liefern dafür aber auch Strom, also etwas das Wert hat. Diesen Wert muss man von den Umsätzen abziehen, dann hat man zumindestens einen Anhalt für die „Kosten der Energiewende“. Viel bleibt da nicht übrig. Wenn ein Konstruktionsfehler des EEG-Kontos, dass die Zahlungsempfänger nämlich die Alternative haben, ihren Strom am EEG-Konto vorbei auf eigene Rechnung an der Börse zu verkaufen, wenn sie dort mehr erlösen können, beseitigt ist, würde dort zu Zeiten, wenn beispielsweise die Franzosen unseren Strommarkt leerkaufen, sogar ein Überschuss entstehen. Die Kosten der Energiewende wären dann negativ, also Gewinne. Leider hat der Gesetzgeber es nicht kapiert, oder interessierte Kreise haben es mit Absicht so gedreht, dass das EEG-Konto zwar Vermarktungsverluste ersetzt, Vermarktungsgewinne ihm aber vorenthalten werden.
Außerdem muss man, auch wenn das Saldo des EEG-Kontos positiv bleibt, noch die Folgekosten der Alternative, also der Produktion von CO2 und Nuklearabfällen abziehen. Spätestens dann wird das Saldo negativ, aus den Kosten wird also ein Gewinn.
Herr Diehl singt hier das Lied der Energiewendegegner, und das immer plumper.
JCW schreIbt.
Die Behauptung „Je billiger die Erneuerbaren werden, desto größer wird die Differenz zu den Vergütungen, und somit die Kosten für die Energiewende.“ ist falsch. Die Umsätze auf dem EEG-Konto sind eben NICHT die „Kosten der Energiewende“.
@ JCW
Umsätze sind nicht die Kosten, das habe ich auch an keiner Stelle behauptet. Bei der Energiewende zählen auch keine Umsätze, sondern die Preise. Und je mehr die Börsenpreise durch die Erneuerbaren sinken, umso größer wird die Differenz zu den Vergütungen, und somit vergrößern die „Erneuerbaren“ eindeutig die „Kosten“ der Energiewende, ohne dass da Kosten entstehen. Es sei denn Sie können hier erklären, bei wem, und wo Kosten entstehen, wenn die Börsenpreise sinkenen.
Der Öffentlichkeit untergejubelt wird dieses Paradoxon durch die „Nebelkerze“ EEG Konto. Da wird lediglich eine Deckunglücke kreiert, die „Nur“ dadurch entsteht und größer wird, weil die Erneuerbaren immer billiger werden.
Da können Sie sich drehen und wenden wie sie wollen, an dieser Tatsache kommen Sie nicht vorbei.
JCW schreibt.
Die Umsätze auf dem EEG-Konto sind eben NICHT die „Kosten der Energiewende“. Diese Umsätze sind das, was die Betreiber der Erneuerbaren Anlagen erhalten. Die liefern dafür aber auch Strom, also etwas das Wert hat. Diesen Wert muss man von den Umsätzen abziehen, dann hat man zumindestens einen Anhalt für die „Kosten der Energiewende“. Viel bleibt da nicht übrig.
@ JCW
Sie liegen mit ihrer Rechnung deshalb total daneben, weil es nur die „Halbe Rechnung“ ist die Sie da aufmachen. Sie tun so, als ob die Erneuerbaren.. „alleine“.. an der Energiewende teilnehmen , und Kosten „verursachen“.. würden. Dass die restlichen 50% Konventionellen auch noch da sind, und durch den Merit Order Effekt billiger werden, mit anderen Worten die EE auch Kosten „vermeiden“, diese Tatsache lassen Sie vollkommen außer acht. Wenn Sie den Wert des EE Stromes ins Spiel bringen, müssen Sie auch den Wert des restlichen, fossilen Stromes dagegen rechnen´, und der wird durch die Erneuerbaren ( Merit Order Effekt ) nämlich auch ständig billiger. Leider wird aber dadurch auch die Differenz zu den EE Vergütungen größer, und somit die Deckungslücke auf dem EEG Konto. Einmal mehr eine Bestätigung meiner Behauptung, „Je billiger die EE sich, und die Börsenpreise machen, umso teurer wird die Energiewende. Bevor Sie hier fordern meine Kommentare als „Spam“ zu deklarieren, sollten Sie sie lesen, und sich mit der Materie beschäftigen, dann kommen Sie auch noch drauf. Es sei denn, Sie sind tatsächlich für diejenigen hier unterwegs, die u.a. die Nebelkerze“ EEG Konto 2010 konstruiert haben.
Da ist Herr Diehl nicht der einzige, der irgend etwas sagt, wenn man ihn aber darauf hinweist, dass es falsch ist, flugs meint, das dürfe man doch nicht so wörtlich nehmen, und es zur Kennzeichnung noch in Anführungsstriche setzt. Damit das nicht so auffällt, kommen danach noch ein paar wirre, nicht zu Ende gedachten Argumente darüber, ob geringere Erlöse an der Börse für Kohlekraftwerke jetzt als Kosten der Energiewende bezeichnet werden können.
Sie haben die Funktion der Strombörse nicht verstanden. Kohlekraftwerke verkaufen dort nur den geringeren Teil ihres Stroms, weil sie davon nicht leben könnten. An der Börse werden nur die Grenzkosten gehandelt. Die Kohlekraftwerke müssen aber auch ihre Investitions- und Bereithaltungskosten bezahlt bekommen. Das schaffen sie nur, wenn sie ihre gut im Voraus kalkulierbare Stromerzeugung an der Börse vorbei direkt an die Abnehmer (Großverbraucher und Verteilnetzbetreiber) verkaufen. Die Erneuerbaren können auch das nicht, weil ihre Stromproduktion mit hinreichender Sicherheit nur 24 Stunden im Voraus bekannt ist. Sie können deshalb nur an der Börse verkaufen. Damit sie leben können, braucht man das EEG-Konto, und je wichtiger die Erneuerbaren werden, desto wichtiger wird das EEG-Konto. Wer das EEG-Konto schlecht macht, der will die Erneuerbaren wieder aus dem Markt heraus haben. Dass heißt nicht, dass deinzelne Bedingungen des EEG-Kontos nicht verbessert werden könnten. Der Preisgarantie für die Erzeuger muss auch eine Andienungspflicht gegenüberstehen, damit Mehrerlöse über den Garantiepreis hinaus auch dem EEG-Konto zugute kommen und nicht in den Taschen der Betreiber landen.
Für die Speicher wird man, da sie ein unverzichtbares Element der Versorgungssicherheit darstellen werden, und man deshalb entsprechend großzügige Überkapazitäten braucht, ein ähnliches, allerdings etwas komplexeres Finanzierungsmodell benötigen.
Anschauen und genießen- nix mit „Kohlewinter“.
Dann machen wir mal weiter!
Bei dem Rückgang des Bruttostromverbrauchs schreibt zur Zeit ein Mainstream-Journalist vom anderen ab, das läge am Rückgang der Wirtschaftsleistung. Allerdings ist unser Bruttoinlandsprodukt 2023 preisbereinigt nur um 0,1% gesunken, der Bruttostromverbrauch aber um 1,4%. Kann es sein, dass wir bei einer Abnahme der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen weniger Bruttostromverbrauch haben, weil die Kohlekraftwerke dann weniger Eigenverbrauch generieren?
„Bei dem Rückgang des Bruttostromverbrauchs schreibt zur Zeit ein Mainstream-Journalist vom anderen ab, das läge am Rückgang der Wirtschaftsleistung.
Allerdings ist unser Bruttoinlandsprodukt 2023 preisbereinigt nur um 0,1% gesunken, der Bruttostromverbrauch aber um 1,4%.“
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Da hat der „Mainstream-Journalist“ aber absolut Recht.
Die Ursache für diesen scheinbar geringen Rückgangs des BIP und im Vergleich höheren Rückgang des Stromverbrauchs ist einfach die Verfälschung des BIP, bzw. die natürlich gemß undifferenzierte Messung des BIP.
Aufgrund der katastrophalen rot-grüne Wirtschaftspolitik ist vorallem die energieintensive(re) Industrieproduktion eingebrochen, weniger die Dienstleistungen, die zudem ja auch insb. künstlich (Erhöhung des Bürgergeldes, Aufnahme und Alimentierung immer mehr natürlich konsumierender Zugezogender usw.) das BIP stabil hält, ohne dass hierbei wirklicher Wohlstand entsteht.
Die scheinbare BIP-Stabilität entstammt reiner Umverteilung und entsprechenden Diensleistungskonsum, während es im produktierenden Gewerbe düster aussieht und entsprechend der Strombedarf der energieintensiven Industrie sinkt.
Diese produktiert jetzt in den USA und China.
Wenn man den Eigenverbrauch von Atomkraftwerken mit 5,3% annimt (https://www.iwr.de/news/deutsche-atomkraftwerke-verbrauchen-selbst-mehr-strom-als-das-bundesland-bremen-news25649) und 32,8 TWh Nettostromerzeugung von 2022 ansetzt, dann sind dies 1,75 TWh. Auf die 8 restlichen Monate nach Abschaltung der Kernkraftwerke umgerechnet würden etwa 1,16 TWh entfallen.
JCW schrieb:
„Kann es sein, dass wir bei einer Abnahme der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen weniger Bruttostromverbrauch haben, weil die Kohlekraftwerke dann weniger Eigenverbrauch generieren?“
Die Trennung der direktgekoppelten Generatoren reduziert in der Tat die notwendige Blindleistung und damit den Primärenergiebedarf ebenso wie die notwendigen Stromflüsse. Erschwerend kommt hier noch hinzu, dass die ausrangierten Anlagen teils biblischen Alters sind.
Zudem ist der Energiebedarf von diesen Anlagen im Nichtbetrieb durchaus nennenswert. Die mittlerweile stillgelegte Anlage hier in der Nähe, war auch im Abschaltbetrieb taghell erleuchtet, die Anlagen liefen, Wartung wurde durchgeführt und so weiter. Der größte Teil der benötigten Energie während dieser Zeit kam aus dem Netz. Notstrom wurde offensichtlich nur genutzt, wenn die Netzverbindung getrennt war.
Natürlich war da alles elektrisch, was elektrisch betrieben werden konnte, bis hin zu den Durchlauferhitzern für die Duschen der Schichtarbeiter. Alleine die Duschen zogen im MW Bereich zu jedem Schichtende, Montag bis Sonntag, Januar bis Dezember.
@sebastian
„Aufgrund der katastrophalen rot-grüne Wirtschaftspolitik ist vorallem die energieintensive(re) Industrieproduktion eingebrochen…“
Sorry… wer so etwas nach dieser eklatanten Gaskrise mit 55% Abhängigkeit von russischem Gas behauptet, ist aus meiner Sicht nur noch Ideologe und den kann ich in Gänze nicht ernst nehmen.
Eigentlich müsste es lauten:
„Aufgrund der katastrophalen schwarz-rot-gelben Wirtschafts- und Energiepolitik ist vor allem die energieintensive(re) Industrieproduktion eingebrochen… als das alles auf billigstes Gas fußende so fragil konstruierte System zusammenbrach“
@Detlef K.
Das ehrt ja fast, wenn du mich nicht Ernst nimmst.
Die SPD war es, die diese enge Freundschaften und Bindungen zu Russland und Putin hatte, die aus diesem Grund immer gegen jede Diversifizierung der Gasversorgung war.
Diese Milliardenprojekte wie North Stream haben wir primär SPDler Schörder zu verdanken. Im Nachhinein kann man hier noch sagen, er wusste es damals nicht besser.
Besser hätten es aber die etlichen SPDler wissen können, auch noch dem Kriegsbeginn in der Ukraine Nähe in diese Richtung zeigten und wenn es noch denen ginge, der Großteil unseres Gases aus Russland käme:
https://www.focus.de/politik/deutschland/dubiose-russland-verbindung-schwesig-mauert-doch-blick-in-ihre-biografie-offenbart-den-grund-fuer-die-putin-naehe_id_86893641.html
Dass die SPD solche Leute in der Partei und auf Ministerposten behält, zeigt alles über diese Partei.
Es scheint als stört bei der SPD die Nähe zu Russland oft nur dann stört, wenn man diese der politischen Konkurrenz unterstellt.
Zusammen mit den Grünen, denen wirklich jede Kompetenz fehlt, haben sie die Wirtschaft an die Wand gefahren.
Sage nicht ich, sondern zeigen die Zahlen.
Zur Erinnerung !!
Erzeugung ist nicht gleich Verbrauch. Seit 2010, der bekannten Ermächtigungsverordnung müssen die Erneuerbaren separat an der Börse verkauft werden.
Siehe hier https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Die Verordnung zum EEG-Ausgleichsmechanismus (Ausgleichsmechanismenverordnung – AusglMechV) ist eine zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2010) erlassene Rechtsverordnung. Sie ändert die Vermarktung des ab 1. Januar 2010 aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms. Dieser muss seit Inkrafttreten der Verordnung durch die bundesweiten Übertragungsnetzbetreiber verkauft werden, anstatt dass er wie zuvor von den Versorgungsunternehmen der Endverbraucher abgenommen wird. Zitat Ende.
Da das „physikalisch“ nicht möglich ist, dürfen Erneuerbaren von da an nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt werden. Ich habe schon einige mal angefragt, aufgrund welcher Kriterien, solche Erhebungen stattfinden, aber bis heute noch keine Antwort bekommen.
Der gesunkene Bruttostromverbrauch in D könnte auch daher rühren, dass ein Teil des Stroms direkt über PV erzeugt und verbraucht wird, ohne über offizielle Zähler zu laufen (nicht nur Balkon-PV). Oder wird das als Schätzung in der Statistik berücksichtigt?