Im Oktober 2023 hatten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW den EEG-Finanzierungsbedarf für das Jahr 2024 veröffentlicht. Damals gingen die Unternehmen von 10,616 Milliarden Euro aus. Der Betrag berechnet sich unter anderem aus der Differenz zwischen den prognostizierten Einnahmen und Ausgaben für diesen Zeitraum. Dass der Finanzierungsbedarf höher liegen könnte, zeigte sich bereits beim Stand des EEG-Kontos zum Jahresende 2023: Statt der erwarteten 1,13 Milliarden Euro lagen dort nur 891 Millionen Euro. In einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium warnen nun die Übertragungsnetzbetreiber vor fehlender Liquidität ab Juli und wollen zusätzliche 7,8 Milliarden Euro vom Bund – sie sehen den EEG-Finanzierungsbedarf also inzwischen bei gut 18,4 Milliarden Euro.
Das Handelsblatt und dpa hatten am Freitag zuerst darüber berichtet. Dem pv magazine wollten die Unternehmen das Schreiben auf Anfrage nicht zur Verfügung stellen. Zum Hintergrund teilte 50 Hertz jedoch Folgendes mit: „Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber verwalten das EEG-Konto rein treuhänderisch. Der Einsatz der Fördermittel ist von den dynamischen Preisen am Strommarkt abhängig. Niedrigere Börsenpreise führen zu höheren Ausgaben bei der EEG-Förderung sowie zu niedrigeren Einnahmen bei der Vermarktung der EEG-Strommengen in Festvergütung. Sollten sich die Börsenpreise entsprechend der derzeitigen Futures realisieren, erhöht sich der EEG-Finanzierungsbedarf 2024 gegenüber dem ursprünglich ermittelten Wert. Wir stehen hierzu in einem engen Austausch mit dem BMWK. Entscheidungen über die weitere Entwicklung dieses Förderinstruments liegen bei der Politik.“
Dem Handelsblatt zufolge sehen die Übertragungsnetzbetreiber wegen der sinkenden Preisniveaus im Stromgroßhandel bereits für die Monate Februar und März eine dringende Notwendigkeit zur Anpassung von Abschlagszahlungen. Die Prognosen zur Höhe des Finanzierungsbedarfs im Jahr 2024 seien ebenso wie die Börsenpreise für Strom schwankend. Der BDEW verweist auf die Gesetzeslage, wonach der Staat für ein ausgeglichenes EEG-Konto zuständig sei. BDEW-Geschäftsführerin Kerstin Andreae geht daher davon aus, dass die Bundesregierung für die notwendige Liquidität auf dem EEG-Konto sorgt.
„Am schlimmsten wäre, käme jetzt eine Debatte auf, neue EEG-Anlagen nicht mehr zu fördern, weil das Steuergeld dafür fehle. Das wäre eine massive Ausbaubremse für die erneuerbaren Energien und ein riesiger Schaden für den Klimaschutz“, sagte Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group, in einem „Klimareporter“-Interview. Er schlägt vor, wieder zur EEG-Umlage auf den verbrauchten Strom zurückzukehren. Zudem müsse im Zuge einer Strommarktreform das Merit-Order-Prinzip an der Strombörse abgeschafft und eine zweite Strombörse nur für Ökostrom geschaffen werden.
Der letzte Absatz wurde um 12:07 Uhr ergänzt.
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Die Energiewende kostet Geld und es wird dadurch wird der Standort Deutschland unattraktiv!
Die Bildung kostet Geld und trotzdem kommen solche Sätze zustande.
Zitat aus dem Artikel.
Das Handelsblatt und dpa hatten am Freitag zuerst darüber berichtet. Dem pv magazine wollten die Unternehmen das Schreiben auf Anfrage nicht zur Verfügung stellen. Zitat Ende
Ist verständlich, wer lässt sich denn schon gerne in seine monetäre Dunkelkammer rein leuchten.
Es reicht gerade, wenn man der Politik und der Öffentlichkeit mitteilt, so viel brauchen wir, sonst gehen die Lichter aus.
Zur Erinnerung, mit den 18,4 Milliarden müssen etwa 60% unseres Strombedarfs nämlich die EE Vergütungen bezahlt werden. Dass die anderen 40% wegen des Merit Order Effektes dadurch billiger werden, sollte möglichst niemand erfahren..,
Ich verrate es hier trotzdem
Siehe hier https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/211148
Die.. „Kosten“.. übernehmen die Stromverbraucher, als EEG Umlage, neuerdings über den Staat, damit der.. „Nutzen“.. ungehindert seinen gewohnten Weg nehmen kann.
Siehe hier:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/rwe-strom-erneuerbare-energien-lng-aktie-100.html
Ich bin für die Energiewende, nur muss man glaubhaft bleiben
Man darf nicht bei Neubau von AKW sagen, ATOM ist teuer, ein Neubau kostet 20Mrd. EURO pro AKW und das gleiche Geld benötigen wir für das EEG jedes Jahr.
@ Sabine Glock
Was ist daran falsch ??
Siehe hier.
https://www.fr.de/wirtschaft/atomkraft-in-grossbritannien-teurer-rueckzieher-bei-akw-hinkley-point-92733370.html
Zitat:..Der Doppelreaktor in Hinkley Point im Südwesten des Landes sollte ursprünglich umgerechnet 21 Milliarden Euro kosten, die jüngste Schätzung von Anfang 2023 belief sich auf rund 38 Milliarden. Derzeit läuft eine Neuberechnung, die nach Meinung von Insidern vermutlich noch höher liegen wird; und auch die für Juni 2027 geplante Eröffnung des Reaktors dürfte sich weiter verzögern. Zitat Ende
Das, was die Netzbetreiber jedes Jahr berechnen sind nur die Kosten, wenn Sie den „Nutzen“ gegenrechnen, bleibt von den 18 Milliarden nicht mehe viel übrig
Erstens kostet der Neubau wohl mehr als das Doppelte evtl. sogar noch mehr.
Zweitens in diesen Kosten sind nicht die Folgen eine Katastrophe wie in Tschernobyl oder Fukushima abgedeckt. Die belaufen sich dann auf zusätzliche ca. 200-300 Mrd. EURO pro Supergau.
Drittens wer hat schon Zeit 20 Jahre auf einen Neubau von einem einzigen AKW zu warten?
Wer vollen Wissens der Geschichte ist und heutzutage dennoch auf den Neubau von AKW´s beharrt dem kann nicht mehr geholfen werden.
Beim EEG-Strom sind wir aber beim Anteil von über 50%, ein AKW macht ca. 2% des Strombedarfs (ab in ca. 20 Jahren bei Einstieg heute!). Ohne wirkliche Alternative bringt ein dauerndes dagegen nicht besonders viel.
@S.Glock
….besser nix mehr schreiben…..wird grad lächerlich.
Wir sehen Börsenstrompreise bei 5-6cent, alle EEG Vergütungen werden die Verluste im EEG Konto beschleunigen. Zusätzlich kommt der teure Netzausbau und für die Speicherung werden wir auch noch Geld verbrennen. Wasserstoff spreche ich gar nicht erst an!
Wir müssen anfangen den Leuten zu erklären warum wir diese Mrd. über Mrd. ausgeben.
Wir sehen Börsenstrompreise bei 5-6cent, alle EEG Vergütungen werden die Verluste im EEG Konto beschleunigen.
Zitat: „Er schlägt vor, […] im Zuge einer Strommarktreform das Merit-Order-Prinzip an der Strombörse abzuschaffen […]
Dürfte ich eine Frage einwerfen:
In den bisherigen Beiträgen und Leserkommentare, wird, soweit ich es verstanden habe, gerade das Merit-Order-Prinzip als Katalysator für sinkende Strompreise (zumindest am Spotmarkt) beschrieben.
Wieso plädiert jetzt Herr Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group, für die Abschaffung des Merit-Order-Prinzips?
Das sog. Merit-Order-Prinzip ist ein ökonomischer „natürlicher“ Sachverhalt.
Das ist ein Marktgesetz und kein rechtliches Konstrukt 🙂 Das ist vllt. durch verkürzte Darstellung und vielfache Nennung des Begriffs etwas undurchsichtig geworden.
Wenn man den Begriff googelt, dann wird es i.d.R. ebenfalls leider oft (meiner Meinung nach) verwirrend bis unglücklich missverständlich erklärt.
Merit-Order ist das „normale“ Verhalten der Marktteilnehmer in einem Markt mit gleichartiger Ware bei fixer Nachfrage und dynamischem Angebot. Und warum soll das so sein? Weil der „Strom“ ein Gut ist, dass an der Börse gehandelt wird. Unterschiedliche Preise gingen hier (imho) nur, wenn es auch unterschiedliche Produkte gäbe. Der Strom ist am Ende aber für alle gleich. Das Beispiel mit dem Wochenmarkt und den Kartoffeln finde ich zur Erklärung besser geeignet als die Erklärung am Strommarkt.
Peter R. schrieb:
„In den bisherigen Beiträgen und Leserkommentare, wird, soweit ich es verstanden habe, gerade das Merit-Order-Prinzip als Katalysator für sinkende Strompreise (zumindest am Spotmarkt) beschrieben.“
Als möglicher Katalysator. Allerdings wurde das Merit-Order-Prinzip bisher meist eher für das Gegenteil missbraucht. Genaugenommen ist der Börsenhandel, aufgrund der geschaffenen Bedingungen, in der Energiepreiskrise eher zu einer Art exklusiven Kasino geworden. Und dies zusätzlich zum ursprünglichen Zweck um Fördermittel, angeblich für Erneuerbare bestimmt, systematisch an die Fossilbrennstoffindustrie weiter zu reichen.
Natürlich werden Erneuerbare zu Spottpreisen gehandelt. Aber natürlich nicht an dich, deinen Nachbarn oder sonst irgend Jemanden der den Strom verbraucht. Die Lizenzbedingungen, um dort den günstigen oder gar kostenlosen Strom zu kaufen, sowohl als auch die geschaffenen Handelsbedingungen, sind darauf zugeschnitten, dass sich vor allem die Betreiber von konventionellen Kraftwerken bedienen können.
Diese „senken damit“ angeblich ihren Kohlenstoffausstoss, und damit verbundene Kosten, verkaufen den Strom aber weiter unter den Langzeitverträgen zu Preisen für fossil erzeugten Strom. Damit haben diese ihre Kosten gesenkt, für Brennstoffe und Zertifikate. Die Differenz, und damit die Fördermittel für Erneuerbare, ist deren Gewinn.
Wir fördern fossile Brennstoffe damit nicht nur direkt, via Zuschüsse zur Abgasbehandlung (Kohlenstoffabscheidung), Zuschüsse zur Dampfreformation von Erdgas („sauberer Wasserstoff“) etc. sondern auch indirekt.
Wenn Windstrom zu den gleichen Preisen wie Kohlestrom gehandelt würde und dann Fördermittel bekäme, dann würden die Fördermittel in die Taschen der Windkraftwerksbetreiber fließen.
Wenn Windstrom günstiger wäre und Fördermittel bekäme und der günstige Preis an die Endkunden weitergegeben würde, dann würden die Fördermittel auch in die Taschen der Windkraftwerksbetreiber fließen.
Wenn Windstrom aber, wie seit Jahren, quasi zum Nulltarif an Fossilbrennstoffgeneratoren abgegeben wird, welche diesen dann mit Gewinn verkaufen und der Windkraftwerksbetreiber Fördermittel bekommt, um zu überleben, dann wird der Fossilbrennstoffbetreiber subventioniert.
Das ist nichts Anderes als einem Backkonzern kostenlos Brötchen von kleinen Bäckern zu liefern, welche die Brötchen nirgendwo anders verkaufen dürfen. Der Backkonzern macht dann das Geld. Dass die kleinen Bäcker dann mit angeblichen Fördermitteln über Wasser gehalten werden, ist nur dienlich um den Zustrom an kostenlosen Brötchen nicht abreißen zu lassen. Die Fördermittel haben auch da nur den Zweck, sicherzustellen, dass der Backkonzern geringere Produktionskosten hat.
„Vertraue keinem System, welches du nicht selbst manipuliert hast.“
Wer den Artikel bei den Klimarepotern gelesen hat, wird feststellen, Hr Fell ist von allen guten Geistern verlassen, das zieht sich durch das ganze Interview.
Den Stromverbrauchern nach Fell alleine die EEG-Last wieder aufzubürden ist das letzte, was man sich wünschen kann, und löst das Dilemma Ennahmen / Ausgaben nicht, im Gegenteil.
Das Stromerzeugungssystem ist zu einem einzigen Subventionssumpf verkommen. Jeder hält die Hand auf, von alleine passiert nichts mehr, die Kosten steigen von Jahr zu Jahr. Es kommen Netze, Elektrolyseure und H2- Kraftwerke noch auf uns zu. Von den Billigmachern EE keine Spur!
@ S. Glock :
Zitat:
„Wir müssen anfangen den Leuten zu erklären warum wir diese Mrd. über Mrd. ausgeben.“
Richtig.
Stammtischgeschwätz tut da nicht Not.
Der User „S, Glock“ ist ein Stimmungs-Bot. Daher auch die teilweise seltsam verrutschte Ausdrucksweise (die russische Sprach-KI ist nicht so gut wie Chat-GPT) und die stets auf politischen Aufruhr/Kontra bezogenen Inhalte bzw. Buzzwords.
Siehe dazu übrigens die aktuelle Berichterstattung zu russischen Bot-Angriffen in sozialen Medien zur Stimmungsmanipulation (seien Sie sich naiv – exakt das ist das Perfide dieser Art von Angriffen – dass man denkt, es seien nur Meinungen von anderen und entsprechend offen oder konträr (spielt am Ende keine Rolle) die Themenplattform breiter macht. Framing.
Man kann sich seinen Teil dazu denken und diese (und weitere Benutzer) einfach ignorieren. Aber bitte halten Sie das nicht für „Meinungen“ anderer. Die Posts sind von Maschinen/Software gemacht. Das erkennt man beim genauen Hinsehen.
@HD:
„Man kann sich seinen Teil dazu denken und diese (und weitere Benutzer) einfach ignorieren. Aber bitte halten Sie das nicht für „Meinungen“ anderer. Die Posts sind von Maschinen/Software gemacht. Das erkennt man beim genauen Hinsehen.“
… mal sehen, ob diese „russische KI“ meinen
Kommentar richtig verarbeiten kann (lach)
Peter R. schreibt am 30 Jan. um 7.25 Uhr.
In den bisherigen Beiträgen und Leserkommentare, wird, soweit ich es verstanden habe, gerade das Merit-Order-Prinzip als Katalysator für sinkende Strompreise (zumindest am Spotmarkt) beschrieben.
Wieso plädiert jetzt Herr Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group, für die Abschaffung des Merit-Order-Prinzips?
@ Peter R.
So sehr ich den H.J. Fell als einer der Väter der Energiewende schätze, bei Merit Order – dem Herzstück der Energiewende – argumentiert er total neben der Spur. Merit Order muss für die normal sterblichen Stromverbraucher lediglich wieder „wirksam“ werden, in dem die Erneuerbaren wieder physikalisch in die Bilanzkreise der Versorger verlegt werden. Denn dort spielt die Musik. Dort werden Nachfrage und die Preise ermittelt, durch das Verdrängen von Gaskraftwerken. Wenn die EE dort zwingend gesetzt sind, kommen Gaskraftwerke kaum noch zum Einsatz und die Preise sinken. Das ist aber seit 2010 nicht mehr der Fall, wie H J: Fell bei einem Interview selbst beklagt Siehe hier:
https://www.klimareporter.de/strom/stopp-der-eeg-foerderung-waere-ein-riesiger-schaden
Zitat Fell …Der Vorgang zeigt, wie verfehlt die 2009 vom damaligen Umweltminister Sigmar Gabriel angestoßene EEG-Novelle war, wonach der gesamte EEG-Strom an der Strombörse verramscht werden musste. Zitat Ende.
Die Hauptdarsteller der Energiewende wurden damals mit einer Ermächtigungsverordnung kurz und bündig vom Wendeprozess ausgeschlossen, und als Überschuss deklariert. H.J. Fell hat zwar „Verramscht“ betont, und somit „Missstände“ erkannt, aber leider nicht die Zusammenhänge.verfolgt. . Wenn nämlich die billigen Erneuerbaren vom „Ramschmarkt“.. wieder ins System verlegt würden, wie das bis 2010 der Fall war, könnten sie ihren Merit Order Effekt wirksam werden lassen, in dem sie Gaskraftwerke verdrängen, was am Spotmarkt der Börse, wo sie als Überschuss derzeit verkauft werden müssen, leider „Offiziell“ nicht möglich ist.
Fazit; Das Merit Order prinzip ist nach wie vor ein Katalysator für sinkende Strompreise, die preis mindernden Erneuerbaren, müssen n ur an der richtigen Stelle eingesetztz werden. Und da enden leider nicht nur bei H.J. Fell, sondern auch bei den verantwortlichen Politkern die Überlegungen.
Ich bin davon überzeugt, wenn die EE wieder an den richtigen Stellen eingesetzt würden, und der Merit Order Effekt zum Kosten/Nutzen Effekt würde, blieben von den Milliarden, die von denNetzbetreibern für die Wende veranschlagt werden, allenfalls noch ein paar „Milliönchen“ übrig.
Müssen wir nicht wieder Realität und Märkte zusammenbringen?
-Die erneuerbaren, erzeugen aktuell wahrscheinlich in Deutschland den günstigsten Strom mit kleiner 7ct/kWh
-Zumindest bei den PV-Anlagen wird die erzeugte Energie im Näheren Umfeld zum Erzeuger verbraucht. Da werden kaum Netze belastet und dafür sollten auch keine grossen Netzgebühren anfallen.
-Jedes EVU sollte ein hohes Interesse haben, das möglichst viel erneuerbare Energie in der eigenen Region erzeugt wird um so wenig Strom wie möglich importieren zu müssen.
-Im Versorgungsgebiet erzeugte und dort auch verbrauchte Energie müsste für das EVU die Energie mit der höchsten Marge sein (kaum Netzgebühren, Vergütung zum festen EEG-Tarif unabhängig von der Tageszeit)
-ein in das Versorgungsgebiet importierter Strom muss teurer sein als eigen erzeugter.
Die ganze Förderung sollte doch so umgestellt werden, dass
a) Anreize entstehen erneuerbaren Strom möglichst vor Ort für den lokalen Verbrauch zu produzieren
b) Überschussenergien so zu bepreisen, dass er für den Exporteur nur zu Spitzenzeiten über dem EEG-Tarif liegt, ansonsten darunter.
Bildet die Preisbildung über die Börse das wirklich ab und werden noch die richtigen Anreize gesetzt?
Robert Westerberger schreibt.
Müssen wir nicht wieder Realität und Märkte zusammenbringen?
-Die erneuerbaren, erzeugen aktuell wahrscheinlich in Deutschland den günstigsten Strom mit kleiner 7ct/kWh
-Zumindest bei den PV-Anlagen wird die erzeugte Energie im Näheren Umfeld zum Erzeuger verbraucht
@ Robert Westerberger
Sie gehen fälschlicherweise davon aus, dass die Erneuerbaren und die Fossilen gute Freunde sind, und die gleichen Interessen verfolgen. Dem ist aber leider nicht so.
Realität und Märkte zusammen bringen, …..da würden Sie ja die „Dunkelkammer“ Energiewende plötzlich in helles Licht versetzen, und lukrative Geschäftsmodelle ins Zwielicht bringen. Die Erneuerbaren werden zwar dezentral erzeugt und real ( „physisch“ ) verbraucht, kaufmännisch müssen sie allerdings am Spotmarkt der Börse gehandelt werden. Dort werden sie außerhalb des System, das heißt separat zu den Bilanzkreisen der Versorger, als Überschuss verkauft, entwerten sich dort selbst bis hin zu negativen Preisen. Wenn die Preise stimmen, werden sie dann von den Händlern und Versorgern gekauft, und kommen wieder in die Bilanzkreise. Beispiel: Wenn Sie eine PV Anlage betreiben mit Volleinspeisung und bekommen 9 Cent/kWh, wird ihr Ökostrom zwar von Ihnen „physikalisch“ verbraucht. Verkauft wird er allerdings „Kaufmännisch“ über die Börse. Dort fällt er als Überschuss an, und senkt die Preise. Wenn dann ihre Ökoerzeugung für die Sie 9 Cent bekommen haben, sich dort selbst auf 5.. 4… oder hin bis zu negativen Preisen kannibalisiert hat, kann ihr Versorger den kaufen, und Ihnen als Kunde für 35 Cent, oder mehr liefern. Die gleichen Leute die dieses System 2010 konstruiert haben, erzählen dann den einschlägigen Medien, dass wir die höchsten Strompreise in Europa haben, und Schuld daran ist die Energiewende und der AKW Ausstieg.
Zitat aus dem Artikel.
Dem Handelsblatt zufolge sehen die Übertragungsnetzbetreiber wegen der sinkenden Preisniveaus im Stromgroßhandel bereits für die Monate Februar und März eine dringende Notwendigkeit zur Anpassung von Abschlagszahlungen. Die Prognosen zur Höhe des Finanzierungsbedarfs im Jahr 2024 seien ebenso wie die Börsenpreise für Strom schwankend. Der BDEW verweist auf die Gesetzeslage, wonach der Staat für ein ausgeglichenes EEG-Konto zuständig sei. BDEW-Geschäftsführerin Kerstin Andreae geht daher davon aus, dass die Bundesregierung für die notwendige Liquidität auf dem EEG-Konto sorgt. Zitat Ende.
Das muss man sich mal vorstellen. Die Großhandelspreise für Strom sinken, weil Sonne und Wind keine „Rohstoffrechnungen“ schicken. Der Merit Order Effekt lässt grüßen. Das heißt die Versorger können sich billig Strom beschaffen um ihre Kunden zu bedienen. Die Kunden bekommen davon aber nichts ab. Das Gegenteil ist der Fall, weil Sonne und Windstrom über den Merit Order Effekt Gaskraftwerke verdrängen, und infolge dessen die Großhandelspreise sinken, müssen die Verbraucher – neuerdings über die Staatskasse – sogar noch mehr bezahlen, mit dem lapidaren Hinweis auf die Gesetzeslage.
Dass die Gesetzeslage – reingewaschen durch die „Nebelkerze“ EEG Konto – seit 2010 eine energiepolitische Volksverdummung darstellt, merkt man erst wenn man sich näher damit beschäftigt.
So wie der Ex Chef vom Fraunhofer Institut mit dem folgenden Video.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Die EEG Umlage hat sich verfünffacht, während die Vergütungen sich nur verdoppelt haben.
Das stecken die Leute in die Tasche, die den Strom bereit stellen sagt er so ab Minute 2
Gut jetzt ist das Video schon älter, und die steigende EEG Umlage wird über die Staatskasse etwas aus dem Tagesgeschehen genommen. Aber am Gesetz, das den Geldfluß regelt , hat sich nichts geändert.
Die Nebelkerze EEG Konto muss immer noch gefüllt werden, wenn die Großhandelspreise für Strom sinken, und dafür werden die Netzbetreiber schon sorgen, weil ja sonst ein Blackout droht, erklärt man der Politik.
Schade, dass der Prof. so ungehört bleibt, und nicht auch Politiker, die Geschäftsführerin von BDEW, oder der H.J. Fell.sich mal näher mit dem ominösen Gesetz beschäftigen
In diesen Kommentaren wird mal wieder kräftig problematisiert.
Die Börsenstrompreise sind gefallen, die Einzelhandelspreise für Stromkunden werden folgen. Korrespondierend steigt die EEG-Umlage, derzeit aus dem Bundeshaushalt bezahlt. Weil EEG-Strom nur rund die Hälfte des Verbrachs ausmacht, bleibt unterm Strich eine Ersparnis. Dass es mitunter ein Jahr dauert, bis die zu Jahresbeginn festgelegten Preise wieder aktualisiert werden, passiert in beiden Richtungen der Preisbewegung.
Die Netzkosten werden vermutlich auch sinken, oder jedenfalls haben die gesunkenen Strompreise einen dämpfenden Effekt darauf. Die Netzkosten für Redispatch bekommt man ohnehin nur unter Kontrolle, wenn es mehr als eine Strompreiszone in Deutschland gibt.