Erneuerbare-Anteil an der Stromerzeugung in Österreich steigt auf 87 Prozent

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Die Energiewende in Österreich kommt zumindest im Stromsektor gut voran: Im vergangenen Jahr lag der Erneuerbare-Anteil an der inländischen Erzeugung bei 87 Prozent, nach 78 Prozent in 2022. Damit belegt die Alpenrepublik Platz Zwei in Europa, nach Norwegen (99 Prozent) und vor Dänemark (82 Prozent), Litauen (80 Prozent) und Portugal (74 Prozent). Das geht aus einer Analyse des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE auf Basis von Daten des Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) hervor.

Einen nennenswerten Anteil am Zuwachs hatte die Photovoltaik: Die Anlagen lieferten 2023 insgesamt 2,35 Terawattstunden Strom, nach 0,98 Terawattstunden im Jahr davor. Damit trugen sie 4,4 Prozent zur österreichischen Stromerzeugung bei. Der Rekordzubau des Jahres 2023 wird sich zu einem großen Teil erst in der Erzeugung 2024 niederschlagen.

Zugenommen hat auch der Anteil der Windkraft: Die Anlagen produzierten 8,26 Terawattstunden, in 2022 waren es erst 7,19 Terawattstunden. Sie hatten 2023 einen Anteil von 15,3 Prozent an der österreichischen Stromerzeugung.

„Der hohe Anstieg des Erneuerbaren Anteils an der Stromerzeugung und der große Andrang bei den Förderungen des Klimaschutzministeriums zeigen: Die Menschen in Österreich wollen einen Beitrag zur Energiewende leisten und auf sauberen Strom umsteigen“, sagt die österreichische Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). „Jedes zusätzliche Sonnenkraftwerk und Windkraftwerk in unserem Land schützt das Klima, stärkt unsere Unabhängigkeit und sorgt für sinkende Energiepreise.“

Keine Umsatzsteuer für Anlagen bis 35 Kilowatt Leistung

In Österreich gelten seit Jahresbeginn einige neue Förderregeln für die Photovoltaik. So sind jetzt private Anlagen bis 35 Kilowatt Leistung von der Umsatzsteuer befreit. Auch gibt es eine gesetzliche Änderung bei der Berechnung der Höhe des zu vergütenden Marktpreises: Der zu vergütende Marktpreis wird nun monatlich und im Nachhinein festgesetzt. Der neue Preis richtet sich nach dem bisher bekannten Marktpreis nach § 41 Abs 1 ÖSG. Er kann aber nie höher sein als der an der Strombörse erzielte Vermarktungspreis (Day-Ahead Auktion), heißt es bei der zuständigen Abwicklungsstelle OeMAG.

Darüber hinaus hat Österreich kurz vor Jahresende noch ein neues Förderprogramm für netzdienliche Speicherprojekte gestartet. Das Programm ist mit 35 Millionen Euro ausgestattet. Zudem wird das Förderprogramm „Muster- und Leuchtturmprojekte Photovoltaik“ erneut aufgelegt. Dafür stehen 20 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden Projekte, die sich einerseits „deutlich von Standard-Photovoltaik-Anlagen (Standard PV-Aufdachanlagen, Standard PV-Freiflächenanlagen)“ unterscheiden und dabei gleichzeitig „sowohl technisch als auch wirtschaftlich reproduzierbar sein“.

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