SAX Power hat ein All-in-one-Solarspeichersystem auf den Markt gebracht, das den Aufwand bei der Installation drastisch verringern soll. Das Produkt mit integriertem Wechselrichter, intelligenter Steuerung und Lithium-Eisenphosphat-Batteriezellen könne auf drei verschiedene Arten installiert werden. Es decke den Bereich zwischen 5,76 und 17.28 Kilowattstunden ab und eigne sich für die Neuinstallation sowie die Nachrüstung von bestehenden Photovoltaik-Anlagen, teilte SAX Power am Montag mit. Auf der Batterieseite werde kein Wechselrichter benötigt und der Photovoltaik-Heimspeicher könne direkt in eine gesicherte Steckdose (Wieland-Dose) eingesteckt oder über eine Leitung mit dem Hausstromnetz verbunden werden.
Die Steuerung des Speichers sorge dafür, dass kein Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist werde solange die Batterie nicht komplett voll geladen sei. Auch eine Beladung des Speichers mit Netzstrom werde verhindert, so SAX Power. Damit werde sichergestellt, dass der Speicher ausschließlich mit dem Solarstrom aus der angeschlossenen Photovoltaik-Anlage versorgt werde. Die Batterie gebe zudem immer nur die Menge Strom ab, die der Haushalt gerade tatsächlich verbrauche. Dies werde über die Kommunikation mit dem Stromzähler sichergestellt, der über Kabel oder Funk erfüllt.
Alle dazu benötigten Komponenten sind SAX Power zufolge im Lieferpaket enthalten. Dieses umfasse neben dem Heimspeicher eine Wandhalterung mit zwei Sicherheitsschrauben, eine Dokumenten-Broschüre inklusive Handbuch in deutscher Sprache und einen Smart Meter, der für die jeweilige Konfiguration notwendig ist. Konkrete Preise für die Paketlösung gab SAX Power zunächst nicht an. Für das Modell „SAX Homespeicher Primo 5,2 kWh“ ist auf der Website des Unternehmens allerdings eine unverbindliche Preisempfehlung von 4957 Euro bei null Prozent Mehrwertsteuer angegeben. Der Vertrieb und die Installation der All-in-one-Lösung erfolgt über die Fachpartner.
SAX Power gibt auf seine Batterielösung eine Garantie über zehn Jahre. Pro Phase kann eine Batterie von SAX Power mit 5,76 Kilowattstunden Kapazität und 4,6 Kilowatt Leistung eingebunden werden. Dabei sind drei Installationsoptionen möglich. Die Batteriespeicher-Lösung könne in der Nähe des Sicherungskastens platziert und somit direkt an das Heimnetz angeschlossen werden. Dies sei die Standard-Installation und benötige den Einbau des Smart Meters „ADL 400“. Der intelligente Zähler und der Photovoltaik-Heimspeicher kommunizieren in dem Fall über eine Kabelverbindung (RS485).
Wenn der Batteriespeicher nicht nah am Sicherungskasten aufgestellt werden könne, werde über eine Wireless-Installation der Strom durch den Smart Meter „AEW 100“ gemessen. Dies erfolge mithilfe von Klappstromwandlern, das Messen der Spannung erfolge über Parallelschaltung. Die Kommunikation zwischen Smart Meter und Speicherlösung erfolgt dann über die Funktechnologie Long Range Wide Area Network (LORA). Direkt über ein Kabel werde der Heimspeicher an das heimische Stromnetz angeschlossen.
Als dritte Variante ist eine „Premium-Plug-In-Installation“ möglich. Dazu werde eine normale Steckdose in eine gesicherte Wieland-Steckdose umgewandelt. Der Heimspeicher könne damit flexibel aufgestellt werden. Diese Lösung sei vor allem bei der Nachrüstung bestehender Photovoltaik-Anlagen wichtig.
In Feldversuchen hat sich SAX Power zufolge gezeigt, dass die Schaltung zusammen mit dem integrierten Wechselrichter für einen hohen Wirkungsgrad der Umrichtung von 99 Prozent sorgt. Die Größe der Batterielösung gibt der Hersteller mit 53 mal 53 mal 25 Zentimeter an. Zur Gewährleistung der Sicherheit im Betrieb sorge die Trennung der Zellen nach Abschalten der Sicherheitsspannung im Speicher innerhalb von 0,2 Millisekunden.
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„Auch eine Beladung des Speichers mit Netzstrom werde verhindert, so SAX Power. Damit werde sichergestellt, dass der Speicher ausschließlich mit dem Solarstrom aus der angeschlossenen Photovoltaik-Anlage versorgt werde. “
Warum das bitte? … das ist kein Feature, sondern ein Mangel. Mit der Einbindung von dyn. Stromtarifen könnte dieser Speicher sogar ganz ohne PV betrieben werden. Ich kapiere es nicht, dieser Autarkiewahn führt in die völlig falsche Richtung. Wir brauchen zu allererst lohnenswerte „smarte“ Netzdienlichkeit aus jeder Mietwohnung und nicht „nur“ die elitäre PV Verwertung… nebenbei wird die Wirtschaftlichkeit des Speichers damit erheblich ausgeweitet.
Es wäre so einfach, alles ist bei diesem Produkt dafür angerichtet… es bedürfte nur wenige Codezeilen, dieses „Feature“ mit anzubieten.
Moin
Wäre für mich auch nur interessant wenn Netzstrom gespeichert werden kann. Gib es in diese Richtung schon eine Lösung?
Ja, ohne Netzenergiespeicherung bringt es nix. Auch eine externe Steuerung wäre sehr von Vorteil (mqtt!). Muß man denn alles immer selber bauen 🫤
Ja, die großen Deye Hybridwechselrichter unterstützen das. Einfach Mal nach mr.mining in YouTube suchen. Dort gibt es zahlreiche Videos zum Thema.
Siehe auch hier:
https://www.akkudoktor.net/forum/panels-wechselrichter-laderegler/deye-hybrid-akku-gezielt-mit-netz-tibber-laden/
Das beladen mit Netzstrom ist meines Wissens derzeit noch nicht legal und wird erst 2025 erlaubt sein, wenn alle Netzbetreiber Dynamische Strompreise anbieten müssen. Dann soll die Pufferung der Günstigen Nachtstunden oder Solarpeaks mit Homespeichern entzerrt werden
Das ist sehr umstritten… streng genommen ist es nach EEG wohl so, dass kein Graustrom gespeichert werden darf, auch nicht kleinere Anteile. Ob das wirklich auch so für private Hausspeicher gelten soll, weiß ich bis heute nicht. Hinterfragt man das ganze, ist es kompletter Unsinn.
Eine „Pflegeladung“ ist allerdings aus dem Netz jederzeit erlaubt. Da kann man also zwischenzeitlich auch als Hersteller „kreativ“ sein, bis diese Regelung endgültig gekippt ist… sie wird ohnehin sicher enden. Einige WR Hersteller bieten das bereits als Option an.
achso… natürlich nur sinnvoll mit dynamischen Tarifen, die es ja heute schon gibt. Damit wird sogar bevorzugt bei viel Wind oder Sonne gespeichert, das passt dann also schon aus Klimasicht. Ok, Hans… da ist auch sicher auch Kohle untergeschoben, sie wird aber trotzdem definitiv mit jedem Jahr weniger, nur darum geht es.
Detlef K schreibt am 08 Jan. um 13.47 Uhr.
„Auch eine Beladung des Speichers mit Netzstrom werde verhindert, so SAX Power. Damit werde sichergestellt, dass der Speicher ausschließlich mit dem Solarstrom aus der angeschlossenen Photovoltaik-Anlage versorgt werde. “
Warum das bitte? …
@ Detlef K.
Das ist jetzt der Punkt, wo sich die Energiewende Protagonisten unterscheiden zwischen den , Monetaristen und den Idealisten. Sax-Power, hat sich für die Idealisten entschieden, denn Kohlestrom wollen wir ja mit der Energiewende verdrängen, und nicht interessant machen..
Hallo zusammen!
Hier die Argumentation von SAX Power, warum der Speicher nur aus der eigenen PV-Anlage, nicht aus dem Netz geladen wird:
„Außerdem gilt es angesichts fallender Einspeisevergütungen zu verhindern, dass zu Zeiten starker Sonneneinstrahlung Solarertrag an das öffentliche Netz abgegeben und nachts Strom teuer zugekauft wird. Schließlich soll der Speicher nur selbst produzierten Strom speichern.“
Ich werte diese Aussage nicht wirklich als idealistisch, sondern als finanziell motiviert. Aber kann man sicher auch anders interpretieren.
Beste Grüße,
Sandra Enkhardt
Ob nun bewusst oder unbewusst, im Sinne der Energiewende ist es allemal.
Wie sonst wollen wir die „Letzte Generation“ von der Straße bringen, wenn wir Kohlestrom interessant halten.
Hallo Herr Diehl,
… das Thema hatten wir ja schon häufiger. Ich halte diese Einteilung in Idealisten und in Monetaristen nicht für zielführend. Wir brauchen aus meiner Sicht dringend einen Strommarkt und die Gerätschaften, welche die Netzdienlichkeit befördern. Wenn da noch Kohle mit drin ist und davon profitiert, halte ich das allerdings nicht für ein Problem… das kann nur temporär sein, diese negative Begleiterscheinung verschwindet ganz von selbst… tut es ja bereits. Viel wichtiger ist es, dass die Menschen Netzdienlichkeit als echte Möglichkeit der Einsparung erkennen und sich frühzeitig möglichst viele dem anschließen… damit wir genug variablen Strombezug haben, wenn wir ihn wirklich brauchen und damit die Energiewende endlich die gewünschte Akzeptanz erhält. Das wird mit einem EE-Anteil >60-70% wohl noch in diesem Jahrzehnt der Fall sein.
… oder glauben Sie wirklich, dass Kohle noch eine Renaissance erfahren kann? … oder dass sie gar wegen solchen Modellen am Leben erhalten wird? … aus meiner Sicht ischt da so oder so over bis 2030.
Die Begründung von SAX Power verstehe ich nicht. Es geht doch um die vielen PV Mangelzeiten, in denen kein eigener PV-Strom gespeichert, dafür aber günstiger Windstrom aus dem Netz eingelagert werden kann, insbesondere im Winter. Wieso soll da „nur selbst produzierten Strom“ gespeichert werden? … die Herkunft ist doch eigentlich total egal, es muss grüner Strom sein und er muss preiswert sein. In Kombination mit dyn. Tarifen geht das… wenn auch heute noch nicht perfekt und ideal, der Weg ist hier das Ziel.
Kann man ja optional ins Produkt hinzufügen, der SAX Speicher wird damit nur besser ausgelastet und attraktiver für einen größeren Personenkreis… dann auch für Leute, die gar nicht selber produzieren und somit „alternativ“ an der Energiewende teilhaben können.
Detlef K. schreibt.
… oder glauben Sie wirklich, dass Kohle noch eine Renaissance erfahren kann? … oder dass sie gar wegen solchen Modellen am Leben erhalten wird? … aus meiner Sicht ischt da so oder so over bis 2030.
@ Detlef K.
Grundsätzlich halte ich das ja auch für das kleinste Übel, unter den „Übels“ die der Energiewende schon zugefügt wurden. Meine Reaktion zielt eigentlich auf Ihre erstaunte Frage oben „Warum das bitte???“
Die Kohle hat keine Zukunft mehr, da stimmen wir überein. Es geht nur noch darum wie sie sich verabschiedet. Da erleben wir doch immer wieder, dass Abfindungen gezahlt werden, wenn ein Kraftwerk einige Jahre früher vom Netz geht, als vereinbart. Das könnte auch billiger geschehen, wenn das Kraftwerk unrentabel vom Netz gehen müsste.
„Das könnte auch billiger geschehen, wenn das Kraftwerk unrentabel vom Netz gehen müsste.“
Sicher richtig… für mich ist dann aber der Preis zu hoch, wenn die so wichtige Sektorenkopplung aus diesem Grunde verzögert wird. Das Einspeichern (hoffentlich bald auch bidirektional) aus dem Netz ist einfach zu wichtig und eigentlich schon lange hinfällig, damit ganz neue Impulse und Geschäftsmodelle für Netzdienlichkeit und Effizienz in einem Strommarkt entstehen können.
Ich bin für den pragmatischen Weg… lasst die Kohle von mir aus noch ihre letzten Jahre bis 2030, die EE wachsen so oder so und machen die Kohle frühzeitig immer unbedeutender und so unrentabel, dass sie am Ende doch früher abdankt. Dann aber ohne Grabenkämpfe, ohne Wutbürger oder populistischer und reaktionärer Politik… einfach nur, weil es wirtschaftlich unsinnig ist. Ich bin da guter Hoffnung, wenn wir vermutlich schon in 3-4 Jahren häufiger so viel >90% EE Phasen im Netz haben, dass es sich einfach nicht mehr rechnet, die Kohle (umfänglich) weiter laufen zu lassen. Gut, wenn wir dann bereits viel On Demand Speicher in den Sektoren mit einem smarten System etabliert haben… und die Leute den Profit aus der Nutzung günstiger Überschüsse kennen und wollen.
Detlef K. schreibt
Sicher richtig… für mich ist dann aber der Preis zu hoch, wenn die so wichtige Sektorenkopplung aus diesem Grunde verzögert wird. Das Einspeichern (hoffentlich bald auch bidirektional) aus dem Netz ist einfach zu wichtig und eigentlich schon lange hinfällig, damit ganz neue Impulse und Geschäftsmodelle für Netzdienlichkeit und Effizienz in einem Strommarkt entstehen können.
@ Detlef K.
Sie berücksichtigen die Zusammenhänge nicht weit genug. Wenn nämlich die Erneuerbaren wieder „physisch“ gewälzt würden, das heißt den Bilanzkreisen der Versorger zwingend zugeteilt werden, wie das bis 2010 der Fall war, regelt sich das alles von ganz alleine. Die Erneuerbaren sind gesetzt, und werden vorrangig verbraucht. Kohlestrom wird kaum zum Speichern da sein, weil niedrige und negative Börsenpreise eindeutig den Kohlekraftwerken zugeordnet werden, und von denen bezahlt werden müssen. Da werden die schon bemüht sein abzuregeln. Heute haben die gar keinen Grund zum Abregeln, denn bei niedrigen oder negativen Börsenpreisen, die sie selbst verursachen, zahlen den Ausgleich die Verbraucher, oder neuerdings der Staat, mit der EEG Umlage. Die „Nebelkerze “ EEG Konto lässt grüßen. Nur durch deren vorrangiger Verbrauch ist gewährleistet, dass bei der Sektorenkopplung die Erneuerbaren tatsächlich wirksam werden, und nicht missbraucht werden.
Nachtrag zu meinem obigen Kommentar.
Zitat: von Sax Power: …Außerdem gilt es angesichts fallender Einspeisevergütungen zu verhindern, dass zu Zeiten starker Sonneneinstrahlung Solarertrag an das öffentliche Netz abgegeben und nachts Strom teuer zugekauft wird. Schließlich soll der Speicher nur selbst produzierten Strom speichern.“ Zitat Ende.
Dieser Aussage kann man durchaus einen gewissen Energiewende Idealismus unterstellen. Fallende Einspeisevergütungen führen nämlich dazu, dass immer mehr PV Strom im Eigenverbrauchsmodus produziert wird. Dabei soll der Speicher behilflich sein, so viel wie möglich überflüssigen Sonnenstrom aus der Mittagszeit in die Nacht hinein zu retten, anstatt ihn zum Missbrauchen an der Börse ins öffentliche Netz einzuspeisen. Dort wird er nämlich, nach der gegenwärtigen Gesetzeslage, zu Graustrom degradiert, und billig als Überschuss verkauft. Zur Freude derer, die damit ihre Gewinne optimieren.
Siehe hier.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/rwe-strom-erneuerbare-energien-lng-aktie-100.html#:~:text=Mit%20Stromerzeugung%20und%20%2Dhandel%20hat,so%20viel%20wie%20im%20Vorjahreszeitraum.
Völlig unverständlich, warum der Gesetzgeber erzwingt, den Solarstrom quasi zu verschenken. Mein Interesse an Netzdienlichkeit erlahmt drastisch und ich überlege Geld zu investieren, um mit Nulleinspeisung das alimentieren von Staat und Energieerzeugern zu unterbinden. Irrsinnigerweise glaubte ich es wären Fachkundige am Thema dran. Mein Fehler.
Bernd schreibt.
Völlig unverständlich, warum der Gesetzgeber erzwingt, den Solarstrom quasi zu verschenken.
@ Bernd.
Der Gesetzgeber benötigt bei diesem komplexen System Fachkompetenz.
Da ist den Lobbyisten Tür und Tor geöffnet.
Schauen Sie mal wer dieses Gesetz, das den Ökostrom zum monetären Spielball der große Player degradiert, 2010 angeregt hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.
Detlef K. schreibt.
Kann man ja optional ins Produkt hinzufügen, der SAX Speicher wird damit nur besser ausgelastet und attraktiver für einen größeren Personenkreis… dann auch für Leute, die gar nicht selber produzieren und somit „alternativ“ an der Energiewende teilhaben können.
@ Detlef K.
Wo nehmen denn diese nicht Produzierende und „nur“ Speichernde an der Energiewende teil ??? . Solange die Erneuerbaren nicht wieder „vorrangig“ verbraucht werden müssen, ist das Energiewende kontraproduktiv Sie motivieren lediglich die Betreiber von Kohlekraftwerke unbeschadet am Netz zu bleiben und Überschuss mit niedrigen bis hin zu negativen Preisen zu verursachen. Sie müssen ja nicht für die Kosten aufkommen, sondern bekommen ihre Mindereinahmen oder Verluste bei negativen Preisen mit der EEG Umlage ausgeglichen. Wenn diese Erzeuger auch gleichzeitig Händler sind, können sie mit den niedrigen und negativen Preisen lukrativen Handel betreiben. Siehe dazu meinen Kommentar vom 11. Jan. um 01..18 Uhr. Aktuelles Beispiel wie das auf unserem Strommarkt funktionieren kann, ist der umstrittene Deal EON/RWE. Da ist das mit den EE möglich. RWE ist nur noch Erzeuger, und EON mit dem „vielsagenden“ Namen Netze, Handel und Vertrieb, sagt alles Weitere.
Wenn ich RWE Manager wäre, mit diesen Möglichkeiten, würde ich so viel wie möglich Erneuerbare bauen, mit fester Vergütung, die die Börsenpreise senken, wohlwissend, dass mein Partner EON billig einkaufen und damit handeln kann. Der EE Zubau ist ja bei RWE auch gegenwärtig, Medien begleitet ein Thema. Bin mal gespannt, wann und ob man von der diesbezüglich anhängenden Klage, was hört.
Sie glauben wirklich, dass Kohle noch einmal eine Renaissance „wegen“ netzdienlichen Modellen erfährt?… ich nicht. Lehnt man wegen (unvermeidlich immer kleinerer) fossiler Verunreinigung generell Dynamik im Netz ab, ist das letztlich auf der anderen Seite der geleistete Bärendienst, dass wir ineffizient frühzeitig viel zu viel EE wegschmeißen müssen und das übliche Framing gestartet wird, dass wir gar kein funktionierendes Angebot/Nachfrage System zur Verfügung haben und dass wir letztlich immer weniger Akzeptanz mit immer mehr Wutbürgern für die Energiewende zurückbekommen. Für mich ist dieser Weg komplett kontraproduktiv mit starrer Priorisierung der falschen Dinge… so ein 100% Ding, das in der Realität viel mehr bremst, als es leisten könnte.
Detlef K. schreibt.
Sie glauben wirklich, dass Kohle noch einmal eine Renaissance „wegen“ netzdienlichen Modellen erfährt?…
@ Detlef K.
Nein ich glaube an netzdienliche Modelle ohne Kohle, mit den Erneuerbaren im Vordergrund.
Ich möchte , dass die Erneuerbaren bei diesem Wendeprozeß vorrangig verbraucht werden, dann verabschiedet sich die Kohle – einschließlich ihrer kleinen Verunreinigungen – kontinuierlich wesentlich billiger, und die netzdienlichen Modelle ergeben sich von selbst, ganz Energiewende konform.
So wie es im Folgenden beim Netzbetreiber 50 Hertz schon praktiziert wird.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat…Wir verstehen uns als Labor der Energiewende. Unser Netzgebiet umfasst mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat. Es fängt bei den Prognosen an. Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Das war 2016, und so sieht es 2023 bei 50 Hertz aus.
https://greenspotting.de/strompreise-kommt-nach-der-normalisierung-der-sturzflug-nach-unten/
Zitat:…Hohe Strompreise ade? Schon in drei, vier Jahren könnten die Preise so richtig runtergehen. Schuld an dem erwarteten Preissturz sind die Erneuerbaren. Sie werden den Strom billig wie nie liefern. Das behauptet einer, der es wissen muss. Stefan Kapferer ist Chef des Netzbetreibers 50Hertz, der den Norden und Osten Deutschlands mit Strom versorgt. Zitat Ende.
Damit das offiziell wieder Gesetz wird, und nicht nur bei 50 Hertz praktiziert wird müssen die Erneuerbaren wieder zwingend in die Bilanzkreise der Versorger verlegt werden, wie das bis 2010 der Fall war, dann werden diese Day Ahead am Vortagesmarkt prognostiziert gehandelt. Von 2% Prognoseabweichungen spricht der Boris Schucht. Die kann man dann noch beim viertelstündlichen Intradayhandel ver oder zukaufen. Sie werden erstaunt sein wie wenig Windräder dann noch still stehen an windigen Tagen.
Googln Sie mal nach Day Ahead und Intraday, da liegt der Schlüssel für eine Energiewende., wie sie ursprünglich gewollt war. Was wir gegenwärtig haben, ist die Verunstaltung durch das, was ich hier das „Faule Ei“ von 2010 nenne, darauf wollen Sie aufbauen.
Denken Sie mal drüber nach, und widersprechen wo Sie mir und 50 Hertz nicht folgen können oder wollen..
Ich nehme aktiv am day-ahead handel mit meinem dyn. Tarif Teil und kenne daher die positive Wirkung auf die Preise, wenn viel Wind oder viel Sonne im Netz ist. Aus meiner ganz persönlichen Sicht funktioniert dieser dyn. Markt heute bereits exzellent mit einem (komplett) Durchschnittspreis von ca. 20 Cent im Jahr 23 und mit sehr häufigen günstigen EE-Phasen, wo ich bei 0 Cent Börse mit 11 Cent die kWh das E-Auto beladen kann. So „gut“ ist es natürlich noch nicht bei jedem, im Norden liegen die Kosten pauschal 10 Cent höher… das ist absurd, die politischen Weichen werden dahingehend noch für alle zu stellen sein.
Wenn aber der Kohle-Anteil deutlichst im Jahr 23 zurückgegangen ist und meine Strompreise nahezu ausschließlich bei viel Wind und bei viel Sonne so günstig weiter gereicht werden, dann sehe ich Ihr genanntes Problem der geringen fossilen Beimengung nicht als hervorstechend.
Das hervorstechenste Problem sind aktuell meines Erachtens eher die mangelhaften Regelungen des Netzentgeltes, die völlig an den realen Leitungsverhältnissen vorbei rein marktgetriebene Redispatche verursachen, wobei im Süden teilweise sogar noch extra Kraftwerke dafür angeschmissen werden. Das gehört für mich zuallererst reformiert… mit dynamischen Netzentgelt-Preisen auf Auslastung und EE-Verfügbarkeit in der Region ausgelegt. So etwas bringt die Synergien und transparente Preise, die für eine hohe EE-Auslastung wichtig sind… wenn dann noch Speicher bestenfalls bidirektional mit eingebunden werden können, umso besser. Kohle ist da aus meiner Sicht nebensächlich gegenüber den großen neu zu schaffenden hochdynamischen Strukturen, wobei die unpassende träge Kohle ohnehin viel zu unattraktiv einzubinden ist, sie stört nur.
Detlef K. schreibt
Ich nehme aktiv am day-ahead handel mit meinem dyn. Tarif Teil und kenne daher die positive Wirkung auf die Preise, wenn viel Wind oder viel Sonne im Netz ist. Aus meiner ganz persönlichen Sicht funktioniert dieser dyn. Markt heute bereits exzellent
@ Detlef K.
Sie profitieren monetär von dem preissenkende Merit Order Effekt, den Sonne und Wind auslösen. Das funktioniert, ist aber kein Markt solange das nur einzelne Anbieter freiwillig machen. Der preismindernde Merit Order Effekt findet gegenwärtig außerhalb des Systems, sprich außerhalb den Bilanzkreisen der Versorger, für nur wenige Stromverbraucher wie z.B Sie statt. Alle Stromverbraucher – neuerdings der Staat – haben aber jahrelang „Gesetzlich“ EEG Umlage bezahlt, damit dieser preissenkenden Effekt überhaupt entstehen kann, haben aber von dem positiven Effekt seither nichts abbekommen. Jetzt tut sich da in Einzelfällen was, wie bei Ihrem Anbieter z.B. Damit das keine Einzelfälle bleiben, und Sonne und Wind für alle scheint und weht, muss das wieder „gesetzlich“ verankert werden, wie das bis 2010 der Fall war.
Und das geht so, wie ich schon X-mal hier geschrieben habe.
Die Erneuerbaren müssen wieder „Gesetzlich“ mit so genannten Ökobändern den Bilanzkreisen der Versorger zugeteilt werden. Der billige Sonnen und Windstrom wird wieder, entsprechend ihrem Versorgungsvolumen, verteilt.
Dann passiert beim Day Ahead Handel – , wo die Musik spielt – das Folgende.
Scrollen Sie dazu auf der folgenden Merit Order Grafik das vierte Bild nach oben
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Wenn die Versorger schon etwa 40% EE Strom in ihrem Vertriebsporfolio haben, müssen sie nur noch 60% nachfragen.
Dadurch fällt N1 auf N2 und infolgedessen sinkt der Preis von P1 auf P2.
Damit ist zum einen garantiert, dass die teuren Gaskraftwerke nicht mehr zum Zuge kommen, und zum anderen, dass der Merit Order Effekt für alle EEG Umlagenbezahler den Preis von P1 auf P2 senkt.
Auf dieser noch verbleibenden „Nachfrage“ steht dann beim Day Ahead Handel das Angebot, in Form der zeitlich verschiedenen Preisblöcken gegenüber.
Denken Sie mal drüber nach und melden sich, wo Sie Bedenken haben.
„Das funktioniert, ist aber kein Markt solange das nur einzelne Anbieter freiwillig machen.“
Natürlich ist das heute bereits ein Markt. Es ist ein existierendes Geschäftsmodell von mehreren Unternehmen, das heute schon „alle“ Menschen in Anspruch nehmen können. Man braucht nicht einmal ein Smartmeter für die stündliche Abrechnung über den Börsenpreis, ein Aufsatz für den digitalen Zähler reicht aus. Ohne Smartmeter oder Aufsatz geht das auch, dann bekommt man den Börsenschnitt des Monats, auch gut.
„Damit das keine Einzelfälle bleiben, und Sonne und Wind für alle scheint und weht, muss das wieder „gesetzlich“ verankert werden“
Es „ist“ bereits gesetzlich verankert und ab 2025 für jeden Versorger Pflicht, Dynamik im Angebot zu haben. Dann darf auch der Preis für den Smartmeter nicht höher sein, als für bisherige Zähler auch.
Es sind also keineswegs elitäre „Einzelfälle“, es ist nur noch nicht hinreichend bekannt. Wird es aber, wenn die Offensive im kommenden Jahr mit dem Smartmeter-Gesetz so richtig startet. Wie erwähnt, ist zurzeit das größte Hindernis noch die absurde Regelung des Netzentgeltes… das ist ungerecht und kontraproduktiv verteilt.
Ich habe seit 3,5 Jahren den dyn. Tarif und kann nur sagen, dass es mit dem Jahr 23 in Sachen Häufigkeit günstiger EE-Phasen steil bergauf ging. Insbesondere durch den Wegfall der knapp 7 Cent EEG-Umlage habe ich so günstige Strompreise wie seit 20 Jahren nicht mehr… frei von jeglicher Willkür der Versorger mit transparenten Preisen der Börse.
Zugegeben bei mir auch wegen sehr niedrigen Netzentgelten in meiner Region… wer aber mit einen E-Auto „verschieben“ kann, wird auch mit höheren Netzentgelten einen guten Schnitt machen. Ich hoffe sehr, dass bei den Netzentgelten noch entscheidendes geschieht, das ist für mich der Schlüssel für die Nutzung von Überschüssen an der richtigen Stelle.
Detlef K. schreibt.
Natürlich ist das heute bereits ein Markt. Es ist ein existierendes Geschäftsmodell von mehreren Unternehmen, das heute schon „alle“ Menschen in Anspruch nehmen können.
@ Detlef K.
Ein Geschäftsmodell von mehreren Unternehmen, ist lange nicht das Gleiche wie ein Geschäftsmodell für „alle“ Unternehmen, wenn das 2025 zur Pflicht wird. Wie soll denn der billige Wind und Sonnenstrom gleichmäßig, und gerecht verteilt werden, wenn nicht über die Bilanzkreise, entsprechend deren Versorgungsvolumen.,so wie das bis 2010 Gesetz war ??
Wenn das nicht geschieht, kann das doch nur am Spotmarkt ein Hauen und Stechen um die Merit Order Schnäppchen geben, und ob da noch preislich für die Verbraucher was übrig bleibt ist fraglich.
Detlef K. schreibt
Es „ist“ bereits gesetzlich verankert und ab 2025 für jeden Versorger Pflicht, Dynamik im Angebot zu haben.
@ Detlef K.
Gesetzlich verankert ist lediglich das die Dynamik 2025 angeboten werden muss. Zu dem „wie“ ist mir noch nichts bekannt.
Warten wir mal ab, ob es nicht so kommt wie ich geschrieben habe.
Die EEG Umlage, womit diese Schnäppchen finanziert werden, wird ja auch nach Versorgungsvolumen verteilt in den Bilanzkreisen der Versorger eingezogen. Wenn die „Kosten“ so gehandhabt werden, muss das auch mit dem „Nutzen“ so geschehen.