Nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber lag der Marktwert Solar im Oktober bei 6,763 Cent pro Kilowattstunde. Im Monat davor waren es noch 7,447 Cent pro Kilowattstunde. Nur im Juli und Mai dieses Jahres gab es geringere Erlöse für die Vermarktung des Stroms aus Photovoltaik-Anlagen.
Der durchschnittliche Börsenstrompreis sank im Oktober ebenfalls wieder deutlich unter die 10-Cent-Marke und lag bei 8,738 Cent pro Kilowattstunde. Die Marktwerte für Wind an Land und auf See gingen auf 6,864 und 7,426 Cent pro Kilowattstunde zurück.
Zeiten mit negativen Strompreisen an der Börse gab es im Oktober ebenfalls. Am Feiertag, 3. Oktober zwischen 10 und 17 Uhr sowie am Wochenende 14./15. Oktober über viele Stunden sanken die Börsenstrompreise ins Minus. Darüber hinaus waren die Strompreise am letzten Sonntag des Monats (29.10.) zwischen 3 und 8 Uhr negativ. In diesen Zeiten erhalten einige Betreiber von größeren Photovoltaik keine Vergütung.
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Zitat aus dem Artikel.
Darüber hinaus waren die Strompreise am letzten Sonntag des Monats (29.10.) zwischen 3 und 8 Uhr negativ. In diesen Zeiten erhalten einige Betreiber von größeren Photovoltaik keine Vergütung. Zitat Ende.
Man kann nicht oft genug darauf hinweisen.
Dafür schlagen andere zu.
Siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Und der Staat bezahlt. Denn je niedriger die Börsenpreise, sprich Erlöse für die Erneuerbaren, und somit die Einnahmen auf dem EEG Konto, desto höher die EEG Umlage mit der das Konto ausgeglichen wird.
Das Endergebnis sieht dann wie folgt aus.
https://www1.wdr.de/nachrichten/wirtschaft/rwe-gewinn-energiekrise-100.html
Fazit: PV Betreiber produzieren umsonst, damit die „Altgedienten“ ihre Gewinne verdoppeln können. Daraus entsteht dann die ..ach… so teure Energiewende. Und keiner will’s wahrhaben vor lauter Lobbyisten an den zentralen Schaltstellen.
Danke, Sie bringen das Problem auf den Punkt!
Regelwerke sind nach wie vor so gestrickt, dass sie den etablierten/alteingesessenen Marktteilnehmern nützen und den neu auf den Markt drängenden Stromlieferanten schaden.
Andererseits frage ich mich, wie sich die negativen Strompreise auf die Betreiber von Braunkohlekraftwerken auswirken werden. Bis zum letzten Jahr waren die negativen Preise auf wenige Stunden im Jahr beschränkt. In 2023 treten speziell im Sommer an den Wochenenden häufiger Situationen auf, wo der Strompreis über mehrere Stunden negativ bleibt. In 2024 wird sich dieser Effekt noch deutlich verschärfen.
Bislang sinkt die Einspeisung der Braunkohlekraftwerke auch in solchen Situationen nicht unter 3 GW ab. Wird sich hier die Fahrweise der Braunkohlekraftwerke in den nächsten 1-2 Jahren ändern ?
Christopher schreibt
Andererseits frage ich mich, wie sich die negativen Strompreise auf die Betreiber von Braunkohlekraftwerken auswirken werden.
@ Christopher.
Gar nicht. …. denn seit 2010 gilt das… „Paradoxon“ je niedriger die Börsenpreise, desto höher die EEG Umlage. Das heißt, wenn die Börsenpreise fallen oder sogar negativ werden, geht auf der „Nebelkerze“ EEG Konto automatisch mehr Geld ein, ohne dass die EE Anlagenbetreiber auch nur einen Cent mehr bekommen.
Schauen Sie mal, was der Ex Chef vom Fraunhofer Institut im folgenden Video ab Minute 3 sagt.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Das stecken diejenigen in die Tasche die den Strom bereit stellen.
Da wo auf der Grafik vom Prof. die Umlagenkurve sich von den Vergütungsbalken nach oben verabschiedet, beginnt die Antwort auf Ihre Frage, wie sich negative Preise auf die Braunkohlekraftwerke auswirken.
Ein über den Monat gemittelter Preis für PV-Strom ist aufgrund der Schwankungen sinnlos, vor allem wenn durch weiteren Ausbau die PV-Leistung in Deutschland von derzeit im Maximum 42 Gigawatt (Rekord für 2023 laut energy charts 42.450 MW am 03.06.2023 13:00 MESZ) auch mal 60 oder 80 GW bereitstellt. Wer immer noch eine feste Einspeisevergütung hat wird gnadenlos einspeisen anstatt ein E-Auto zu laden, einen Speicher zu füttern, oder eben abregeln wenn kein Abnehmer für den Strom gefunden wird.