Baden-Württemberg braucht bis 2040 rund 90 Terawattstunden Wasserstoff

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Baden-Württemberg braucht mehr Wasserstoff als noch vor Kurzem angenommen – vor allem entstehen die Bedarfe früher als erwartet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg anfertigen lassen hat.

Der Analyse zufolge werden im Jahr 2032 etwa 52 Terawattstunden Wasserstoff benötigt. Für die darauffolgenden Jahre 2035 und 2040 schätzen die Autoren der Umfrage den Bedarf auf 73 und respektive 90 Terawattstunden ab. Das sei doppelt so viel, wie noch vor zwei Jahren bei einer ähnlichen Studie ermittelt wurde.

In seiner Mitteilung schreibt das Umweltministerium, dass der Krieg in der Ukraine zu dem Anstieg der Bedarfe geführt haben könnte. Die resultierende Energiekrise habe die Entwicklung um fünf bis zehn Jahre beschleunigt, heißt es vom Umweltministerium.

Seit April dieses Jahres haben 474 Stakeholder Bedarfsmeldungen an das Ministerium getragen. Die Autoren der Bedarfsanalyse legten diese Bedarfsmeldungen einer Hochrechnung zugrunde.

Nicht alle verbrauchen gleich

Bei den Verbrauchern zeigt sich, dass die Industrie zu den ersten und größten Abnehmern gehören wird. Die Energiewirtschaft wird jedoch aufholen und der Bedarfsanalyse zufolge sogar mehr grünen Wasserstoff abnehmen als die Industrie. Im Jahr 2040 könnten es 53 Terawattstunden Wasserstoff in der Energiewirtschaft sein. Der Verkehrssektor spiele beim Wasserstoffbedarf der Analyse nach nur eine untergeordnete Rolle.

„Die gestiegenen und früher anfallenden Bedarfe zeigen, dass wir – insbesondere mit der Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap und dem im Mai vorgestellten Fortschrittsbericht – auf dem richtigen Weg sind“, sagt die Umweltministerin Baden-Württembergs Thekla Walker. „Der Schwerpunkt der letzten Monate auf dem Ausbau der Infrastruktur mit Fachdialogen, Spitzengesprächen und einer gemeinsamen Erklärung hat sich als richtig erwiesen.“

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft kooperiert mit dem Fernleitungsnetzbetreiber terranets bw, dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Plattform H2BW (Kernteam) und der Industrie- und Handelskammer Baden-Württemberg und vielen Verbänden im April 2023, die Wasserstoffbedarfe in Baden-Württemberg zu ermitteln.

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