Freie Fahrt für Molche im Energiepark Bad Lauchstädt

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Wer bei Molchen nur an Amphibien aus der Ordnung der Schwanzlurche denkt, kann im Energiepark Bad Lauchstädt bald Molche anderer Art kennenlernen. Denn um die bisherige Gasleitung von Ontras auch beim Transport von Wasserstoff kontrollieren und den technisch einwandfreien Betrieb gewährleisten zu können, wurde am Standort des Energieparks eine Molchschleuse eingehoben. Bei den Molchen handelt es sich um intelligente Messsonden, die bei laufendem Betrieb durch Transportleitungen fahren, um deren Zustand zu überprüfen. Das Einsetzen einer solchen Schleuse gilt als ein entscheidender Teil der Umstellung der Gasleitung auf den Transport von Wasserstoff.

Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein Reallabor der Energiewende zur intelligenten Erzeugung von grünem Wasserstoff sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung. Im Umfeld werden gerade Windkraftanlagen und ein 30-Megawatt-Elektrolyseur von Sunfire gebaut, die künftig den Wasserstoff liefern sollen. „Das Projekt ist nicht nur in seiner Gesamtheit ein Pionierprojekt. Mit der Umstellung einer vorhandenen Erdgasleitung werden wir zudem bereits im kommenden Jahr die erste Wasserstoffleitung in Deutschland in Betrieb nehmen“, so Cornelia Müller-Pagel, Projektleiterin im Konsortium.

Die Arbeiten an der bisherigen Gastransportleitung laufen seit 2021. Der vor Ort erzeugte Wasserstoff soll in einer Salzkaverne zwischengespeichert und dann in das Wasserstoffnetz der in Mitteldeutschland ansässigen chemischen Industrie eingespeist werden, zunächst über eine Entfernung von rund 25 Kilometer. Die Leitung soll zugleich Ausgangpunkt für das geplante ostdeutsche Wasserstoff-Transportnetz von Ontras sein und mit über 900 Kilometern Leitungslänge und Verbindungen zu anderen Wasserstoff-Projekten zu einem wesentlichen Teil des bundesweiten H2-Kernnetzes werden.

In den folgenden Monaten soll die Inbetriebnahme der Wasserstoffleitung weiter vorbereitet werden. Dazu gehören der Mitteilung zufolge der Bau einer Übergabestation sowie die Einrichtung einer Anlage zur Gasreinigung und -trocknung. Danach soll es Testtransporte von Wasserstoff geben, die wissenschaftlich durch das DBI – Gastechnologisches Institut Freiberg begleitet werden. Die vollständige Inbetriebnahme des Energiepark Bad Lauchstädt ist für das Jahr 2025 geplant.

 

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