Auf Baggerseen und anderen Süßwasserflächen gibt es inzwischen viele schwimmende Photovoltaik-Anlagen. Das norwegische Unternehmen Ocean Sun will jedoch trotz der oft harschen Bedingungen auch die Meere als Standorte für Solarparks erschließen, etwa in Verbindung mit Offshore-Windparks. Eine Kooperation mit dem ebenfalls in Norwegen ansässigen Systemintegrator Inseanergy sollen nun eine weitere Anwendung erschlossen werden: die Versorgung von im Meer gelegenen Aquakulturen mit Strom aus schwimmenden Photovoltaik-Kraftwerken.
Noch vor einem Jahr steckten beide Unternehmen mitten in einem Patentstreit. Ocean Sun hatte in Norwegen ein Gerichtsverfahren gegen Inseanergy eingeleitet und behauptet, die schwimmende Solarlösung von Inseanergy verletze seine Patentrechte. Inseanergy wiederum bestritt die Verletzung und reichte eine Gegenklage ein, um das Patent von Ocean Sun zu widerrufen. Im März einigten sich beide Parteien im Rahmen eines Vergleichs und schlossen nun die Kooperationsvereinbarung ab, um Offshore-Fischfarmen weltweit mit schwimmender Photovoltaik auszustatten. Dazu sollen Ocean Suns Technologie und Inseanergy Netzwerk in der Aquakultur beitragen. Die Unternehmen wollen „gemeinsam die Chance auf eine globale grüne Führungsrolle erhöhen“.
Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, hat die Aquakulturindustrie in Norwegen und im Ausland einen großen Bedarf, den Verbrauch fossiler Brennstoffe und damit Emissionen zu reduzieren. Schwimmende Photovoltaik-Anlagen könnten zudem den Bootsverkehr zu den Aquakulturen reduzieren und für verbesserte Arbeitsumgebung durch weniger Lärm sorgen.
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