Mit der Übergabe der Fördermittelbescheide fiel am Montag der offizielle Startschuss für 23 Projekte aus der dritten Wasserstoff-IPCEI „Hy2Infra-Welle“. IPCEI steht als Abkürzung für Important Projects of Common European Interest, die von der EU-Kommission ausgewählt werden und attraktive Förderungen erhalten. Bei „Hy2Infra“ geht es um Technologie- und Endnutzerprojekte für grünen Wasserstoff, wobei der Aufbau von Transport- und Speicherinfrastruktur zentral ist. Die 23 Projekte sowie ein weiteres Vorhaben, was mit einem vorzeitigen Maßnahmenbeginn starten kann, erhalten dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge insgesamt 4,6 Milliarden Euro an Förderung. Die beteiligten Bundesländer übernehmen dabei 30 Prozent der Summe.
„Wir geben den Startschuss für die Errichtung von Elektrolyseuren der dreistelligen Megawatt-Klasse und ermöglichen damit wichtige Fortschritte bei der inländischen Produktion von grünem Wasserstoff. Eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur spielt eine Schlüsselrolle, um die Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors zu ermöglichen“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die Projekte reichen dabei von der Produktion von grünem Wasserstoff durch Elektrolyseure mit bis zu 1,4 Gigawatt Erzeugungsleistung, die mit erneuerbaren Energien gespeist werden sollen. Daneben sind Speicherlösungen für Wasserstoff geplant, die bis zu 370 Gigawattstunden Kapazität haben sollen. Im Projekt vorgesehen ist auch der Aufbau einer leitungsgebundenen Infrastruktur von bis zu 2000 Kilometern Länge, um Transport und Verfügbarkeit von Wasserstoff zu gewährleisten, wie es aus dem Ministerium hieß. Zudem sei die Nutzung von von flüssigen organischen Wasserstoffträgern, also liquid organic hydrogen carriers (LOHC), für den Transport von etwa 1800 Tonnen Wasserstoff pro Jahr vorgesehen.
Das Ministerium erklärt weiter, dass gerade die Leitungsprojekte aus dem IPCEI auch ein wichtiger Baustein für das Wasserstoff-Kernnetz bilden. Das Transportnetz soll bis 2032 in Deutschland aufgebaut werden. Zudem liege ein besonderer Fokus auf dem Zusammenwirken einzelner Projekte, wobei bei mehreren Vorhaben länderübergreifende Cluster gebildet werden. Auch sind Pipelineanbindungen mit den Nachbarländern geplant.
Ein Teil der Fördermittel von 4,6 Milliarden Euro stammt dem Ministerium zufolge aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP), der aus Mitteln der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union „NextGenerationEU“ finanziert wird. Neben der staatlichen Förderung würden die Unternehmen selbst auch rund 3,3 Milliarden Euro investieren. Damit ergibt sich ein Gesamtinvestitionsvolumen bis 2030 von etwa 7,9 Milliarden Euro für das IPCEI „Hy2Infra-Welle“. Die Förderung der Projekte sei auch Teil der Nationalen Wasserstoffstrategie, die 2023 durch die Bundesregierung fortgeschrieben wurde. Demnächst soll auch eine Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate beschlossen werden. Diese soll Orientierung und Klarheit über die übergeordneten Ziele und Rahmenbedingungen, den deutschen Importbedarf an Wasserstoff und Derivaten sowie den Aufbau von Wasserstoffpartnerschaften und -importkorridoren schaffen, wie das Ministerium erklärte.
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Na, dann bleibt der „wasserstoffgäubigen“ deutschen Regierung nur noch das Beten, dass die Skeptiker nicht Recht haben. Die beispielsweise weltweit einen Förderbedarf von 2-3 Trillionen Dollarn sehen um Wasserstoff zu etablieren.
Hier ein prominenter Skeptiker Michael Liebreich:
https://www.cleaningup.live/audioblog-13-clean-hydrogens-missing-trillions/