Swissolar will Planung und Brandschutznachweis von Photovoltaik-Fassaden vereinfachen

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Etwa 17 Terawattstunden Sonnenstrom pro Jahr könnten laut Swissolar auf hervorragend bis mittelgut geeignete Fassadenflächen in der Schweiz erzeugt werden. Damit hätten Photovoltaik-Fassaden das Potenzial, bis zu zehn Prozent des Schweizer Strombedarfs zu decken. Unter anderem wegen fehlender Normen bleibt der Zubau an Fassaden jedoch hinter seinen Möglichkeiten zurück, so der Branchenverband. Das soll ein neues Übergangsdokument namens „Planung und Brandschutznachweis von hinterlüfteten PV-Fassaden“ ändern, das den Bau solcher Photovoltaik-Anlagen vereinfachen soll.

Für den Brandschutz bei Photovoltaik-Dachanlagen hatte Swissolar Ende 2022 sein Stand-der-Technik-Papier aktualisiert, das Bezug auf das „Brandschutzmerkblatt Solaranlagen“ der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) nimmt. „Für Fassadenanlagen gibt es diesen Stand der Technik noch nicht, da die Grundlagen für die Erstellung eines solchen Dokuments zuerst anhand von aufwändigen Brandversuchen geprüft und verifiziert werden müssen“, so der Verband. Nachdem im Mai die Zürcher Gebäudeversicherung entschieden hatte, bei Gebäuden, die höher als elf Meter sind, keine Photovoltaik-Fassaden mehr zu genehmigen, war jedoch erhöhter Handlungsbedarf entstanden. Hintergrund der Entscheidung war, dass Photovoltaik-Komponenten wegen Kunststoffsteckern und Folien nicht länger als „nicht brennbar“ galten, sondern als „schwer brennbar“.

Wie Swissolar am Montag mitteilte, wurde das neue Dokument in Zusammenarbeit mit der VKF, den Gebäudeversicherungen Bern und Zürich sowie mit diversen Experten aus den Bereichen Photovoltaik und Brandschutz erarbeitet. Das Papier zeigt demnach für Gebäude mit 11 bis 30 Meter Höhe sowie Hochhäuser mit 30 bis 100 Meter Höhe, unter welchen Voraussetzungen Photovoltaik-Fassaden heute ohne objektspezifischen Brandversuch gebaut werden können. Neu sei das angewendete argumentative Nachweisverfahren. Dabei würden Vorgaben zu Modulen, Leitungsführungen, Brandschutzmaßnahmen und weiteren Themen gemacht, die anhand bisheriger Brandversuche als Erfahrungswerte abgeleitet worden seien.

Swissolar will mit dem Dokument die Zeit überbrücken, bis gemeinsam mit Photovoltaik- und Brandschutz-Experten und im Austausch mit dem VKF die Grundlagen für ein verbindliches Stand-der-Technik-Papier erarbeitet sind. Die Publikation ist für den Herbst 2024 geplant.

 

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