Wer Wärmepumpen entwickelt, oder diese in große Wärmesystem integrieren will, aber keinen Prüfstand für Messungen hat, könnte jetzt in Cottbus fündig werden. Die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG eröffnet am Standort in der Lausitz den nach eigenen Angaben deutschlandweit ersten Prüfstand für Großwärmepumpen.
Die Anlage bestehe aus zwei Forschungs- und Erprobungsprüfständen für Wärmepumpen mit Leistungen im Megawattbereich und hohen Vorlauftemperaturen. Herstellern, Projektierern und Entwicklern haben die Möglichkeit die offenstehende Anlage mitzunutzen und neue Konzepte, Systeme oder Projekte zu validieren und wichtige Daten zu sammeln. Dabei gehe es zum einen darum, neue Systeme in die Marktreife zu entwickeln, zum anderen sollen Projektierer existierende System für ihre Anwendung optimieren können.
„Mit unserer Forschungsanlage für Großwärmepumpen leisten wir einen zentralen Beitrag für das Energiesystem der Zukunft und unterstützen Energieversorger und Hersteller, die bestmögliche Wärmepumpe für ihre Anwendung zu finden – egal ob Prozesswärme für die Industrie oder Fernwärmenetze auf kommunaler Ebene“, sagt Mario Ragwitz, Leiter der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG.
Einer der beiden Prüfstände sei für die Messung von Sole-Wasser-Wärmepumpen im Leistungsbereich bis zu einem Megawatt und Vorlauftemperaturen bis zu 90 Grad Celsius konzipiert. Der Betrieb auf dem Prüfstand sei „realitätsnah“ und liefere somit die Daten für eine die Weiterentwicklung von Prototypen. Unter anderem sei die Schallausbreitung und die Erfassung der elektromagnetischen Verträglichkeit möglich.
Auf dem zweiten Prüfstand wird für die Stadt Cottbus selbst geforscht. In Zukunft soll eine Wärmepumpe, mit mehreren Megawatt Leistung, das Fernwärmenetz der Stadt versorgen und sich dabei aus der Wärme des Bergbaufolgegewässers „Ostsee“ bedienen. Diese Wärmepumpe muss jedoch noch erst entwickelt werden. An dem Prüfstand betreibt das Faunhofer IEG eine Wärmepumpe mit 500 Kilowatt Leistung im Dauerbetrieb, um so Daten für das Modell der geplanten Multi-Megawatt-Wärmepumpe zu erhalten. Im Projekt „FernWP“ erforscht das Fraunhofer IEG das Betriebskonzept der Wärmepumpe für die Versorgung der Stadt Cottbus. In dem Projekt verfolgt die Forschungseinrichtung die Fragen nach passenden Wärmequellen und Kältemitteln für solch ein Vorhaben. Zudem werden die wichtigen technischen und ökonomischen Hindernisse analysiert.
Die Fraunhofer-Einrichtung in Cottbus teilt mit, dass die Planung und der Bau des Prüfstands etwa ein Jahr gedauert haben. An der Eröffnung nahmen Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg und Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, teil.
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