RWE-Tochter erhält Genehmigung für zwei 100-Megawatt-Elektrolyseure in Lingen

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Das Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg hat dem Wasserstoffprojekt GET H2 Nukleus jetzt grünes Licht gegeben: Nach siebenmonatiger Prüfungsphase hat die Behörde jetzt der der RWE-Tochter Nukleus Green H2 die Genehmigung zum Bau von zwei Elektrolyseuren mit je 100 Megawatt Leistung erteilt. Die Anlagen entstehen auf dem Gelände des RWE-Gaskraftwerks Emsland in Lingen. Nach Angaben des Versorgers handelt es sich bei der Elektrolyse-Anlage um die erste genehmigte Produktionsstätte dieser Größe in Deutschland.

Die beiden 100-Megawatt-Elektrolyseure sollen zusammen jährlich bis zu 35.000 Tonnen Wasserstoff produzieren. Abnehmer sind Industrieunternehmen. Bis 2027 soll ein dritter Elektrolyseur, ebenfalls mit 100 Megawatt Leistung, hinzukommen, der nicht Teil dieser Genehmigung war. Später soll die Leistung auf zwei Gigawatt erhöht werden. Bei der Genehmigungsplanung hat Nukleus Green H2 mit Linde zusammengearbeitet.

Zum Ende dieses Jahres will RWE in Lingen bereits eine 14-Megawatt-Pilotanlage in Betrieb nehmen. Damit möchte das Unternehmen Betriebserfahrungen mit zwei Elektrolyse-Technologien (PEM und Druck-Alkali) sammeln, die für künftige Wasserstoffprojekte infrage kommen.

Förderzusage steht noch aus

Eine Genehmigung auf Grundlage des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist in Deutschland Voraussetzung für die Umsetzung und den Betrieb von solchen Großanlagen. Alle relevanten Auswirkungen, etwa Emissionen, werden dabei geprüft. Die jetzt vorliegende 78 Seiten umfassende Genehmigung legt detailliert fest, welche technischen, organisatorischen und umweltbezogenen Auflagen bei Bau und Betrieb zu erfüllen sind.

„Die Genehmigung ist das Ergebnis konstruktiver und intensiver Arbeit, nicht zuletzt bei den beteiligten Behörden, die erstmals eine Anlage dieser Größe zu prüfen hatten“, erklärt Sopna Sury, COO Hydrogen bei der RWE Generation SE. Sieben Monate vom vollständigen Antrag bis zur Genehmigung seien ein Referenzwert, der optimistisch stimme für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.

GET H2 Nukleus zählt zu den Wasserstoff-Großprojekten, die im Mai 2021 von Bund und Ländern für eine Förderung im Rahmen des „Programms für wichtige Projekte von übergreifendem europäischem Interesse“ (IPCEI) nominiert wurden. Eine verbindliche Förderzusage steht aber noch aus.

 

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