Nach Förderzusage: RWE baut 14 Megawatt Elektrolyseur für grünen Wasserstoff in Lingen

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In Lingen will RWE eine Test-Elektrolyse für die Erzeugung von grünem Wasserstoff errichten und dafür 30 Millionen Euro investieren. Nun erhielt der Energiekonzern die Zusage über eine Förderung von acht Millionen Euro vom Land Niedersachsen. Damit rücke die Errichtung der Testanlage auf dem Gelände des Gaskraftwerks Emsland in greifbare Nähe, hieß es am Dienstag von RWE.

Die Leistung der Elektrolyse-Anlage soll bei 14 Megawatt liegen. Dabei wolle RWE zwei verschiedene Technologien unter industriellen Bedingungen erproben. Der Dresdner Hersteller Sunfire werde einen Druck-Alkali-Elektrolyseur (AEM) mit einer Kapazität von 10 Megawatt auf dem Gelände installieren. Parallel dazu errichtet Linde einen Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseur (PEM) mit vier Megawatt Leistung. RWE werde Eigentümer und Betreiber der gesamten Anlage in Lingen sein. Noch befinde sich das Projekt in der Genehmigungsphase. Den Baustart erwartet RWE für Juni.

Ab dem Frühjahr 2023 sollen dann mithilfe von grünem Strom pro Stunde bis zu 290 Kilogramm grünen Wasserstoff erzeugt werden. Der Versuchsbetrieb sei zunächst auf drei Jahre ausgelegt, mit der Option auf ein weiteres Jahr. Der grüne Wasserstoff werde entweder ins öffentliche Wasserstoffnetz eingespeist oder dem Brennstoff für Gasturbinen im Kraftwerk beigemischt, hieß es weiter. Bis 2024 plant RWE zudem gemeinsam mit Kawasaki die Errichtung einer wasserstofffähigen Gasturbine.

Der Standort Lingen spielt nach Angaben von RWE eine Schlüsselrolle in der eigenen Wasserstoffstrategie. Im Zuge des Projekts „GET H2“ plant der Konzern dort bis 2024 eine erste 100-Megawatt-Elektrolyseanlage zu errichten, die bis 2026 auf 300 Megawatt ausgebaut werden soll. Insgesamt sei das Unternehmen bereits in mehr als 30 Wasserstoffprojekten aktiv. „Bis 2030 wird RWE zwei Gigawatt eigene Elektrolysekapazität schaffen, um damit grünen Wasserstoff zu erzeugen. Die Investitions-entscheidung für eine Versuchsanlage hier in Lingen ist richtungsweisend für uns“, erklärte Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation.

Niedersachsens Energieminister Olaf Lies sprach von einer „faszinierenden Transformationsgeschichte hinein in die Zukunft unserer Energieproduktion“. Gerade der Krieg in der Ukraine verdeutliche, wie sehr die Energiewende gebraucht werde. „Wasserstoff wird dabei fester Bestandteil unseres Energiesystems, ihn brauchen wir zum Erreichen unserer Klimaziele. Die Energiewende kann nur mit Molekülen und Elektronen gelingen“, so Lies.

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