Oesterreich Energie veröffentlicht Karte verfügbarer Netzkapazitäten für Photovoltaik-Anlagen

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Oesterreich Energie hat mit Unterstützung der heimischen Verteilernetzbetreiber eine Karte der Netzkapazitäten als Orientierungshilfe für Anlagenbetreiber erstellt und veröffentlicht. „Ein neuralgischer Punkt bei Errichtung von erneuerbaren Erzeugungsanlagen ist die ausreichende Verfügbarkeit von Netzkapazitäten vor Ort“, erklärt Franz Strempfl, Sprecher der Sparte Netze bei der Interessenvertretung der E-Wirtschaft Österreichs. Die Karte solle helfen, Planung für Photovoltaik-Anlagen zu erleichtern. Dazu seien auf der Karte die verfügbaren Kapazitäten der Netzebene 4 online einsehbar und könnten sowohl in grafischer als auch tabellarischer Form abgerufen werden. „Damit schaffen wir österreichweit Transparenz im Hinblick auf die aktuelle Auslastung von Umspannwerken und erleichtern so die Planung von Anlagen. Gerade im Photovoltaik-Bereich erleben wir derzeit eine enorme Dynamik“, so Strempfl.

Zum Hintergrund sollte man jedoch wissen, dass dieser neue Service eigentlich seit zwei Jahren eine gesetzliche Vorschrift aus dem Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (ElWOG) ist, die nun umgesetzt wurde. Oesterreich Energie wird die Karte mit den von den österreichischen Verteilnetzbetreibern gemeldeten Kapazitäten quartalsweise aktualisieren. Die Interessengemeinschaft weist auch darauf hn, dass diese nur dazu diene, sich einen Überblick im Vorfeld einer Netzanschlussfrage zu verschaffen, diese jedoch nicht ersetze. Der Netzbetreiber müsse weiterhin kontaktiert werden, um eine verbindliche Netzanschlusszusage für die Photovoltaik-Anlage zu erhalten.

PV Austria fordert modernes E-Wirtschaftsgesetz

Doch genau dies wird nach einer Branchenumfrage des Bundesverbands Photovoltaic (PV) Austria von vielen Marktteilnehmern als eine der größten Herausforderungen genannt. In einer Mitgliederbefragung aus dem Frühjahr nannten 66 Prozent den Netzzugang als eine wesentliche Herausforderdung. Mit Blick auf die Photovoltaik-Ausbauziele 2030 wird der Netzzugang mit Abstand als größte Schwierigkeit gesehen. Er liegt deutlich vor Themen wie Bürokratie oder Fachkräftemangel. Zwischen zwei Wochen und vier Monaten warten Photovoltaik-Interessenten auf einen Zählpunkt oder die Einspeiseerlaubnis. Uneinheitliche und lange Wartezeiten, wenig Flexibilität und unzureichende Netzkapazität seien aktuell an der Tagesordnung, moniert der Verband.

PV Austria fordert daher auch rasch ein modernes E-Wirtschaftsgesetz. Der Verband sucht daher auch den „Schulterschluss“ mit Klimaschutzministerium und E-Control, um Hürden beim Photovoltaik-Ausbau abzubauen. Zusammen sei ein Aktionsplan präsentiert worden. Konkret gehe es dabei um mehr Transparenz bei den verfügbaren Einspeisekapazitäten, nachvollziehbare Ausbaupläne für die Netze und mehr Flexibilität im Netzbetrieb. Dies sieht Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria, als „ersten wichtigen Schritt, dem aber rasch konkrete gesetzliche Rahmenbedingungen folgen müssen“.

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