Mit der steigenden Zahl von Elektroautos und Wärmepumpen wächst auch die Herausforderung für die Netzstabilität. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und das Allgäuer Unternehmen Numbat haben daher nun ein Pilotprojekt zum Aufbau einer netzdienlichen Ladeinfrastruktur gestartet. Sie wollen das Flexibilitätspotenzial von dezentral verteilten Numbat-Systemen nutzen, um Engpässe im Stromnetz, wie sie am Mittwoch mitteilten. Dies Engpässe im Stromnetz sollen demnach durch eine Anpassung des Lade- und Einspeiseverhaltens der Numbat-Systeme reduziert werden. Die Ladesäulen würden im Engpassmanagement von Tennet eingesetzt, um den Stromverbrauch anzupassen oder zur Rückspeisung von Energie genutzt. Die Ladesäulen würden dabei so optimiert, dass die Kunden von Numbat beim Laden ihrer Fahrzeuge keine Komforteinbußen hätten, so die Unternehmen weiter
Mit der Kombination von Ladesäulen und Batteriespeichern in den Numbat-Systemen ergeben sich große Flexibilitätspotenziale. Es solle ein Ende-zu-Ende-Prozess aufgebaut werden, um diese für das Engpassmanagement nutzbar zu machen. „Wenn es zu Engpässen im Übertragungsnetz kommt, können geografisch verteilte Systeme wie unsere Numbats mit ihren Batteriespeichern helfen, diese Engpässe auszugleichen“, sagte Martin Schall, Gründer und einer der Geschäftsführer von Numbat. Die Numbat-Systeme werden über die „Equigy – Crowd Balancing Platform“ verbunden, die von mehreren europäischen Übertragungsnetzbetreibern gemeinsam entwickelt wurde. Sie ermögliche, mit kleinen Flexibilitätsanlagen wie batterieelektrischen Fahrzeugen, Wärmepumpen oder anderen Batteriespeicherformen europaweit an den verschiedenen Flexibilitätsmärkten teilzunehmen. Wenn die Batterien von Numbat an diese Plattform angeschlossen sind, ließen sie sich automatisch steuern.
Tennet hat bereits mehrere Pilotprojekte zur Erschließung neuer Flexibilitätsoptionen gestartet. „Diese Projekte verdeutlichen eindrücklich, dass diese Kleinstflexibilitäten den Netzausbau ergänzen und das Übertragungsnetz entlasten können“, sagte COO Tim Meyerjürgens. „Um das Potenzial dieser Flexibilitäten nutzbar zu machen, sind aber Anpassungen bei den derzeit bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem Marktdesign erforderlich. Auch das Projekt mit Numbat dient dazu, die notwendigen Anpassungen zu identifizieren und zu konkretisieren“, so der Tennet-Vorstand weiter.
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Endlich kommen auch solche Strukturen auf, dass Schnelllader netzdienlich agieren. Warum nicht zukünftig zumindest zum Teil ein Ladenetz analog der Tankstellen schaffen, das tages- und stundenaktuell Überschüsse und Mangelzeiten bepreist? … das ist dann mal nicht wie bislang reine Willkür der Preisbildung, sondern konsequenter Angebots-Nachfragemarkt nach ökologischen und Netz-Auslastungsvorgaben und aus meiner Sicht gerade bei diesen hohen (tausendfachen) anfallenden Spitzenleistungen auch sehr lohnenswert.
Nur muss das die Politik befördern mit entsprechenden Rahmenbedingungen, es ist ja auch volkswirtschaftlich ein enormer Vorteil, wenn alle Effizienzen mit der Einsparung von Speicher und Leitungen umfänglich genutzt werden. Außerdem sorgen „nur“ günstige Preise der Überschussaufnahme für die Akzeptanz der Energiewende und den gewollten Wechsel zum Elektrischen…