Die auf Verkauf und Vermietung von Photovoltaik-Anlagen und zugehörige Systemkomponenten spezialisierte Enpal und Entrix, ein Vermarkter von flexiblen Energieanlagen, insbesondere Batteriespeichern, haben sich zusammengetan, „um Europas größtes virtuelles Kraftwerk zu bauen“. Enpal hält einer Mitteilung zufolge an dem Gemeinschaftsunternehmen „Flexa“ die Mehrheit der Anteile. Ziel ist es, „schon in wenigen Jahren“ mehrere Gigawatt Leistung liefern zu können. Genauere Angaben zum Zeitplan, zum geplanten Gebiet der Aktivitäten oder zur möglichen Zahl der miteinander vernetzten Anlagen machten Enpal und Entrix nicht.
Der Beitrag von Entrix besteht in der selbst entwickelten, KI-basierten Stromhandelsplattform, mit der sich die Vermarktung von Stromerträgen ebenso wie die Steuerung von Netzeinspeisung beziehungsweise -bezug steuern lassen. Enpal bringt „sein umfangreiches Netzwerk an dezentralen Solaranlagen, Energiespeichern, Wärmepumpen und Wallboxen sowie seine Erfahrungen im Betrieb von virtuellen Kraftwerken“ in das Projekt ein. Ein wichtiges Element soll hierbei das Energiemanagementsystem „Enpal.One“ sein.
Das virtuelle Kraftwerk soll Erzeugung, Speicherung und Verbrauch der teilnehmenden Haushalte steuern und verfügbare Überschüsse am Strommarkt handeln. Dies soll den Teilnehmern – wie bei virtuellen Kraftwerken generell angestrebt – gleichermaßen Kosteneinsparungen durch günstigen Bezug wie auch Einnahmen aus der Vermarktung bringen. Auch netzdienliche Leistungen wie Frequenzregelung, Spannungshaltung oder die Bereitstellung von Kapazitätsreserven sind als Einnahmequelle geplant.
Technologiechef von Flexa ist Sébastien Schikora, der den Angaben zufolge bereits bei Tesla die digitale Produktentwicklung der weltweiten stationären Batterien und „Powerwalls“ für das virtuelle Kraftwerk des US-Unternehmens geleitet hat. Vjekoslav Salapic, Mitgründer und Leiter der Produktentwicklung bei Flexa, war beim Anbieter von Energiemanagementsystemen GridX für die Entwicklung virtueller Kraftwerke verantwortlich.
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Enpal… naja, das macht mich von vorneherein skeptisch.
Dennoch sind solche neuen Geschäftsmodelle natürlich hochinteressant, ich hoffe, sie werden noch mannigfaltig am Markt ankommen. Aus meiner Sicht ist es langsam so weit, dass modulare smarte Speicherwürfel inkl. Wechselrichter ganz simpel an der Haushaltssteckdose für „alle“, auch für Mieter, eine Sparoption werden… spannende Zeiten.
Der flexible Verbrauchsmarkt beginnt genau jetzt und alles kommt nun aus den Löchern, um die extrem niedrigen EE-Phasen kommerziell nutzen zu können. Das ist eine gute Entwicklung und ich hoffe, sie wird nicht schon wieder im Ansatz abgewürgt, weil jetzt in der Anfangsphase der Steuerzahler für die Etablierung einer gesicherten Nachfrage hineinbuttern muss. Eigentlich kann das nur die Lösung sein, wenn es schnell gehen soll… die wichtige flexible Nachfrage wird somit enorm angeregt und hebt die ehemals negativen Preise zur Entlastung des Steuerzahlers marktwirtschaftlich wieder an. Für eine ordentliche Dynamik halten sich idealerweise beschleunigter Zubau und gewinnbringende Nachfrage die Waage, ohne dass (mittel- bis langfristig) der Staat sich einmischen muss.
Der Teufel steckt leider immer noch im Detail, weil das Geschäftsmodell, außerhalb des Versorgungssysems, ( Bilanzkreise ) quasi mit „Überschussware „ aufgebaut ist. Überschussware, die zwar alle finanzieren, ( EEG Umlage ) aber nicht alle davon profitieren.
Warum das seit 2010 billig machender Überschuss ist, siehe hier.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:..Die Verordnung zum EEG-Ausgleichsmechanismus (Ausgleichsmechanismenverordnung – AusglMechV) ist eine zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2010) erlassene Rechtsverordnung. Sie ändert die Vermarktung des ab 1. Januar 2010 aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms. Dieser muss seit Inkrafttreten der Verordnung durch die bundesweiten Übertragungsnetzbetreiber verkauft werden, anstatt dass er wie zuvor von den Versorgungsunternehmen der Endverbraucher abgenommen wird. Die sich aus der Erzeugung von EEG-Strom ergebenden Mehrkosten werden aber den Versorgungsunternehmen und damit im Ergebnis auch den Endabnehmern über eine EEG-Umlage weiterhin berechnet. . Obgleich die AusglMechV kein Gesetz ist, greift sie tiefgehend in das EEG ein. Der mit der Verordnung beschlossene reformierte Wälzungsmechanismus gilt als entscheidender Faktor für den.. „rapiden Anstieg“.. der EEG-Umlage nach dem Inkrafttreten der Verordnung Zitat Ende.
Und hier das Geschäftsmodell. Von Enpal und Entrix
Zitat: Das virtuelle Kraftwerk soll Erzeugung, Speicherung und Verbrauch der teilnehmenden Haushalte steuern und verfügbare Überschüsse am Strommarkt handeln. Dies soll den Teilnehmern – wie bei virtuellen Kraftwerken generell angestrebt – gleichermaßen Kosteneinsparungen durch günstigen Bezug wie auch Einnahmen aus der Vermarktung bringen. Zitat Ende.
Ich erinnere an 1998.
Siehe hier https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/preussenelektra-will-klagen-569896.html
Da hatten wir den umgekehrten Fall. Die EON Vorgänger Preußen Elektra wollte klagen, weil die „Kosten“ das heißt die EEG Umlage nicht anteilmäßig verteilt wurde . Nun geht es um den „Nutzen“. Das wird möglicherweise die Verbraucherverbände auf den Plan rufen, wenn nicht alle davon profitieren..
Fazit, unser Strommarkt Design leidet zu sehr unter dem „Faulen Ei“ das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde.
Siehe den Link oben, wo es wie folgt heißt „Der mit der Verordnung beschlossene reformierte Wälzungsmechanismus gilt als entscheidender Faktor für den rapiden Anstieg der EEG-Umlage „ Zitat Ende.
Heute heißt dass der „raider Anstieg der Ausgleichsfinanzierung auf dem EEG Konto. Mit anderen Worten, je billiger die Erneuerbaren werden, desto mehr muss der Staat gegenfinanzieren. Böse Zungen behaupten die Energiewende wird unbezahlbar.
Für die Nutzung des Netzes muss natürlich entsprechend gelohnt werden und dann hat sich das mit diesem Papiermärchen.
Gigawatt. Bei unter 1% Abdeckung mit Smart Metern. Interessant.
Das braucht es aber keine zertifizierten Smart Meter.
3 Stromwandler am Netzverknüpfungspunkt und ein entsprechendes Modul im Wechselrichter reichen technisch völlig aus um sowas umzusetzen. Meistens schon vorhanden wenn ein Batteriespeicher installiert wurde.
Also nur noch Zusammenführung von Daten und Fernsteuerbarkeit der Wechselrichter, sprich Software.
Ob der Netzbetreiberzähler dann noch +/- 1% Abweichung misst, ist technisch uninteressant.
Es wird sich ja keine PV Anlage und auch kein Verbraucher in seinem Verhalten beeinflussen lassen bzw. nicht mehr oder anders als durch bspw. Tibber.
Der Gewinn kann also nur durch das Benutzen der vom Verbraucher finanzierter Hardware ergeben.
Ob Enpal hier einen fairen Interessenausgleich hinbekommt, ist äußert fraglich…