Analyse: Preise für PPAs in Europa im zweiten Quartal um 15 Prozent gesunken

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Die Preise für Stromabnahmeverträge (PPAs) für erneuerbare Energien sind im zweiten Quartal Quartal auf allen Märkten weiter gesunken. Der „EU Power Purchase Agreement Index“, der einen gewichteten Durchschnitt aller Einkaufspreise in Europa darstellt, sank infolge fallender Erdgas- und Strompreise um 15 Prozent auf etwa 8 Cent pro Kilowattstunde, wie der Bericht „Q2 Global Renewables Market Update“ von Altenex Energy zeigt.

Seit Jahresende sind die durchschnittlichen PPA-Preise für Photovoltaik-Anlagen deutlich stärker als in anderen europäischen Märkten gesunken.

Grafik: Altenex Energy

Gleichzeitig sei aber das Interesse an PPA-Abschlüssen weiter gestiegen. Die Anzahl der vermarkteten Projekte und der unterzeichneten Verträge sei bereits im ersten Quartal 2023 tendenziell höher als im Jahr 2022 gewesen und im zweiten Quartal weiter angestiegen. Insgesamt verzeichnete Altenex Energy 205 Vertragsabschlüsse für Photovoltaik- und Windkraftprojekte, die noch in diesem oder den Folgejahren ans Netz gehen sollen. Dabei werden weit mehr Abschlüsse für Photovoltaik-Kraftwerke als für Windparks getätigt. Das Interesse der Unternehmen habe weiter zugenommen, da die derzeitigen Preise und Risiken für die Käufer akzeptabler sind, so die Analysten.

Dabei variieren die Preise in den europäischen Ländern jedoch stark. Attraktiv für Unternehmen ist der PPA-Preis für Solarstrom in Spanien, der im Durschnitt leicht sank und im zweiten Quartal bei 4,78 Cent pro Kilowattstunde lag. In Deutschland betrug der durchschnittliche PPA-Preis für Photovoltaik im zweiten Quartal bei 7,75 Cent pro Kilowattstunde, wie die Analyse zeigt. In den Niederlanden waren es rund 8,4 Cent pro Kilowattstunde und in Polen 9,43 Cent pro Kilowattstunde.

Als einen Weg zu mehr PPAs sehen die Analysten staatliche Kreditgarantien. Dies könnte den PPA-Markt für potenzielle Käufer öffnen, die derzeit noch große Hürden zu überwinden haben. Ein Garantiesystem zu Markpreis, wie es die EU-Kommission vorgeschlagen hat, könnte die finanziellen Risiken etwa bezüglich Zahlungsausfällen auf Käuferseite mindern.

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