Tubesolar muss Insolvenz anmelden

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Die Tubesolar AG hat beim Amtsgericht Augsburg einen Insolvenzantrag gestellt. Die Richter bestellten Georg Jakob Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter, wie seine Kanzlei am Freitag mitteilte. Das Unternehmen hatte erst kürzlich informiert, dass es nicht mehr über genügend Finanzmittel verfüge, um den kurzfristigen Finanzbedarf zu decken.

Tubesolar hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren spezialisiert. Diese werden zu Modulen zusammengefügt und sollten dann unter anderem für Agri-Photovoltaik-Projekte wegen ihrer Lichtdurchlässigkeit genutzt werden. Die Produktion erfolgt bislang am Standort in Augsburg, verbaut werden die Module weltweit. Der vorläufige Insolvenzverwalter machte sich bereits vor Ort ein Bild der Lage. Der Geschäftsbetrieb werde zunächst vollumfänglich fortgeführt. „Wir werden nun die finanzielle Lage analysieren und sämtliche Sanierungsoptionen prüfen. Unser Ziel ist es, dem jungen Unternehmen eine Perspektive zu ermöglichen“, sagte Stemshorn, der vom Rechtsanwalt Florian Zistler und den Teams in Augsburg und Kempten unterstützt werde.

Rund 140 Mitarbeiter hat Tubesolar aktuell. Ihre Gehälter seien für die kommenden drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert. Die Auszahlung der Löhne der Beschäftigten habe für den Insolvenzverwalter höchste Priorität. Ein entsprechender Antrag werde zeitnah bei der Agentur für Arbeit gestellt. Darüber hinaus will der Insolvenzverwalter einen Investorenprozess starten, um eine Lösung zum Erhalt des Unternehmens zu finden. „Die Technologie ist innovativ. Wir suchen nun einen geeigneten Investor für das Unternehmen“, so Stemshorn.

Die Herstellung der Solarmodule erfolgte in der übernommenen Laborfertigung von Osram/Ledvance in Augsburg. Eigentlich war geplant, sie auf 250 Megawatt Produktionskapazität in den kommenden Jahren auszubauen. Ende Mai versuchte der Vorstand, mit der Herausgabe einer Wandelschuldverschreibung die Insolvenz noch abzuwenden. Zudem kündigte er an, Maßnahmen zur Reduzierung der laufenden Kosten vornehmen zu wollen, etwa durch Kurzarbeit. Als Grund für die finaziellen Nöte nannte der Vorstand, die gegenwärtigen Lieferschwierigkeiten des wichtigsten Vorprodukts – der Photovoltaik-Folie.

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