BSW-Solar will indische „Sonnenarbeiter“ nach Deutschland holen

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Will Deutschland seine Photovoltaik-Ausbauziele erreichen, muss spätestens ab der zweiten Hälfte dieses Jahrzehntes jährlich drei Mal mehr Leistung zugebaut werden als 2022. Dafür fehlt es an Fachkräften. Deutschland allein könne den Mangel nicht ausgleichen, so der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Deshalb sollen Arbeitskräfte aus Indien rekrutiert werden.

Sie sollen aus einem Ausbildungsprogramm stammen, das das indische Ministerium für erneuerbare Energien ins Leben gerufen hat, um den Bedarf an Fachkräften im Photovoltaik-Sektor zu adressieren. Junge Elektriker können sich dabei innerhalb von drei Monaten zum „Suryamitra“, zu deutsch Sonnenarbeiter, ausbilden lassen. Bis heute haben 51.000 „Suryamitras“ die Weiterbildung absolviert, gut die Hälfte der vorgesehenen Anzahl.

Geht es nach der Bundesregierung und dem BSW-Solar sollen die indischen Fachkräfte auch zur Erfüllung der Ausbauziele in Deutschland beitragen. „Die Vermittlung von gut ausgebildeten Fachkräften für die Solarwirtschaft nach Deutschland ist wichtig für unsere Energiewende,“ sagte Staatssekretär Udo Philipp am Rande der Unterzeichnung.

„Wir brauchen mehr Hände für die Energiewende und wollen den erforderlichen massiven Ausbau der Solarenergie durch ausgebildete Handwerker absichern, die wir angesichts des Fachkräftemangels nicht alleine in Deutschland finden“, so auch David Wedepohl, Geschäftsführer Internationales des BSW-Solar. „Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren indischen Partnern herauszufinden, wie gut sich die jungen Elektriker in die Solarwirtschaft integrieren lassen und weiter qualifizieren lassen.“

Der BSW-Solar arbeitet zur Integration der Fachkräfte mit dem Projekt „Hand-in-Hand for international Talent“ zusammen, das vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, der Deutschen Industrie- und Handelskammer, der Bundesagentur für Arbeit und der „Indo-German Chamber of Commerce“ verrantwortet wird. Zudem setzt der BSW-Solar darauf, dass ein neues Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im Sommer kommt. Auf seiner Grundlage will der Verband die Integration von Fachkräften aus dem Ausland in die deutsche Solarwirtschaft weiter vorantreiben.

Nach Ansicht von Wirtschaftsvertretern hatte die Bundesregierung den Fachkräftemangel jahrelang verschlafen. Auf dem „Handelsblatt Energie-Gipfel 2023“ im Januar stellten Unternehmen der Branche eigene Initiativen zur Rekrutierung von Arbeitskräften vor. Die Politik habe jedoch mittlerweile den Ernst der Lage erkannt. Dies zeige sich an der Taskforce zur Behebung des Fachkräftemangels, die im Kanzleramt eingerichtet wurde.

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