Die Verbrennung von Wasserstoff zur dezentralen Wärmeerzeugung in Gebäuden ist in der Regel nicht wirtschaftlich. Das ist Ergebnis einer Untersuchung des „Norddeutschen Reallabors“. Es sei im Vergleich zur Wärmepumpe fünf- bis sechsmal mehr Energie notwendig, um denselben Wärmebedarf zu decken.
Die Studienreihe „Titel „Potentiale, Grenzen und Prioritäten. Grüner Wasserstoff für die Energiewende” untersucht die Anwendung von Wasserstoff in verschiedenen Verbrauchssektoren. Die aktuelle Ausgabe widmet sich dem Einsatz zur Wärmeerzeugung für Gebäude.
Für die Berechnung wurde der Wärmebedarf eines unsanierten Einfamilienhauses hinzugezogen. Bei 40.000 Kilowattstunden entstehe ein Strombedarf von knapp 67.000 Kilowattstunden für die Herstellung des notwendigen grünen Wasserstoffes. Bei einer Wärmepumpe hingegen seien bei einer Jahresarbeitszahl von 3,4 knapp 12.000 Kilowattstunden für die Deckung des Bedarfes erforderlich. „Aus Effizienzgründen ist der Einsatz von Wasserstoff für die dezentrale Wärmebereitstellung nicht zu priorisieren, da hier ein Vielfaches an grüner elektrischer Energie für die Elektrolyse im Vergleich zu einem Szenario mit Wärmepumpen notwendig wäre”, so der Autor der Studie Felix Doucet vom Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E).
Die Abwärme von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen könnten jedoch in Wärmenetze eingespeist werden. Deswegen sollten Elektrolyseure dort stehen, wo ein Wasserstoffnetz oder ein Wasserstoffspeicher vorhanden ist und ein Wärmenetzanschluss beziehungsweise eine Möglichkeit gegeben ist, die Wärme zu nutzen.
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Für diese „Studie“ wurden hoffentlich keine Steuergelder verwendet, oder? Die Verantwortlichen sollten nächstes Mal Allgemeinwissen aus Wikipedia abrufen, bevor sie Denken spielen wollen. Im Vergleich zu denen ist eine Wasserstoff Heizung geradezu ein Effizienzmeister! Eine sinnvolle Frage wäre gewesen, ob eine Rückverstromung von Wasserstoff, welcher eine Luft -Wasser WP oder auch Split-Klimaanlage antreibt unter gleichzeitiger Nutzung der Abwärme dem Wasserstoff eine wirtschaftliche Berechtigung geben kann. Muss man halt selber grob überschlagen…
No shit, sherlock!!1!
Das sind ja bahnbrechende Erkenntnisse, die so absolut niemand erwartet hätte.
Am besten gleich noch eine Studie hinterherschieben mit der Fragestellung, ob batterieelektrische PKW oder E-Fuel-Verbrenner effizienter sind…
Das der direkte Wirkungsgrad einer Wärmepumpe deutlich hoher ist hat sicherlich niemand bezweifelt.
Die frage ist doch eher wie der aus Überschuss erzeugte Wasserstoff besser genutzt werden kann.
Bei der Umwandlung in Strom kommt man sicherlich nicht auf 90%.
Erneuerbare stehen halt nicht konstant zur Verfügung und Wasserstoff und vor allem daraus erzeugtes Methan ist einfach zu speichern
Das der direkte Wirkungsgrad einer Wärmepumpe deutlich hoher ist hat sicherlich niemand bezweifelt.
Die frage ist doch eher wie der aus Überschuss erzeugte Wasserstoff besser genutzt werden kann.
Bei der Umwandlung in Strom kommt man sicherlich nicht auf 90%. 60% sind schon recht gut. Hier muss man eher gegenrechnen das eine Wärmepumpe je nach Temperatur der Wärmequelle ein kWh Strom in 1 bis 5 kwh Wärme umsetzt.
Erneuerbare stehen halt nicht konstant zur Verfügung und Wasserstoff und vor allem daraus erzeugtes Methan ist einfach zu speichern. Die Rechnung ist daher wie ich mit den lediglich 67% das Haus warm bekomme.
Kirstein schrieb:
„Die frage ist doch eher wie der aus Überschuss erzeugte Wasserstoff besser genutzt werden kann.“
Hier stellt sich die Frage „Welcher Überschuss?“ Wir haben keinen Überschuss und sind noch sehr weit davon entfernt, irgendwann welchen zu haben. Derzeitige Abregelungen von Erneuerbaren erfolgen, weil es preiswerter ist, Wind abzuregeln als irgendwelche Kohle-, Gas- oder gar Kernkraftwerke. Dabei ersetzen wir den abgeregelten Windstrom dann mit konventionell erzeugtem Strom.
Diese Situation würde sich nicht ändern und es ist auch keiner Firma zuzumuten, Assets in Betrieb zu nehmen, welche dann weitgehend ungenutzt bleiben, zwischen den Verfügbarkeitsphasen. Wasserstoff in der derzeitig beworbenen Form ist eine rein Kohle- und Gastechnologie. Der dabei gern zitierte grüne Wasserstoff scheitert schlicht an der absehbaren (Nicht-)Verfügbarkeit von Primärenergie und dient lediglich as Greenwash-Feigenblatt.
Grüner Wasserstoff ist wichtig und sollte so schnell wie möglich den bisherigen fast ausschließlich grauen Wasserstoff ersetzen. Damit fängt aber irgendwie Niemand an. Warum wohl?
Warum wird uns überall Wasserstoff als Lösung für Alles verkauft, wenn wir noch nicht einmal angefangen haben, den bisherig erzeugten Wasserstoff mit grünem Wasserstoff zu ersetzen?
Übrigens sind die klimaschädlichen Emissionen bei blauem Wasserstoff wohl ~13% höher als bei grauem Wasserstoff. Aber wer will schon so kleinlich sein und bei gerade mal 13% ein Fass aufmachen?
Dirk Schiller schreibt.
Hier stellt sich die Frage „Welcher Überschuss?“ Wir haben keinen Überschuss und sind noch sehr weit davon entfernt, irgendwann welchen zu haben.
@ Dirk Schiller.
Für mich ist immer erfreulich von jemand zu lesen, der den Durchblick hat, und nicht auf den „Virtuellen“ Schwindel mit dem Überschuss reinfällt..
Bei einer klimafreundlichen Energiewende, wie sie ursprünglich geplant war, kann man allenfalls bei über 80% Erneuerbaren mal von Überschuss reden, wie einer aus der Praxis deutlich macht.
Siehe hier:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Ist schon der 1. April?
Hier wurde eine Frage beantwortet, die noch nie ein vernünftiger Mensch gestellt hat.
Wasserstoff ist (nebst Wasserkraft und etwas Biogas) der einzige CO2-freie, speicherbare Brennstoff, der uns künftig im Prinzip unbegrenzt zur Verfügung stehen wird. Man soll ihn dort einsetzen, wo es keine anderen Lösungen gibt. Wenn es hohe Temperaturen braucht, wenn grosse Energievorräte mobil mitgeführt werden müssen (Ferntransport) oder sonst, wenn Dunkelflaute herrscht und man mit ihm gleichzeitig sowohl Strom wie auch Wärme produziert, wodurch ein hoher Wirkungsgrad zustande kommt. Häuser haben ja einen Stromanschluss und da wandelt man den Wasserstoff besser zentral (Stadt, Bezirk, evt. Quartier) in Strom und Wärme um.
„Hier wurde eine Frage beantwortet, die noch nie ein vernünftiger Mensch gestellt hat.“
Meinen Sie das wirklich ernst oder verstehe ich die Ironie nicht?
Wärmepumpe im Gebäudesektor deutlich effizienter als Wasserstoff; ach ja! Und?
Welch eine Erkenntniss!
Wasserstoff ist speicherbar und damit für vollkommen andere Anwendungen z.B. während Überschuss an E-Energie produzierbar.
Der eigentliche Vergleich ist nur hinsichtlich des verrfügbaren Primär-Energieverbrauches direkt am Verbraucher zulässig!
Der Fokus auf Einsatz von Primärenergie und dessen Verfügbarkeit würde den realen Sachverhalt widerspiegeln.
Wieder einmal ein Bsp. für gelungenen Lobbyismus?
Um dem Lobbyismus nicht vollkommen willenlos aufzulaufen, sollten die vielen Besitzer der EFH mit Gasheizung sich besser mal um aktuelle Alternativen Informieren.
Wasserstoff als Gasersatz für Heizungszwecke ist einfach nur Marketing der Gas-Lobbyisten.
Wasserstoff-Ready ebenso!