China erwägt Export-Beschränkungen für Equipment zur Herstellung von Polysilizium und Wafer

Foto: by Daderot - Own work, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9008652

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Das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) und das Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MOST) gaben bekannt, dass sie eine Überarbeitung des Katalogs der verbotenen und mit Ausfuhrbeschränkungen belegten Technologien des Landes planen.

In einer gemeinsamen Erklärung der beiden Ministerien heißt es, dass drei Technologien im Zusammenhang mit der Photovoltaik-Herstellungsindustrie in den Katalog aufgenommen werden könnten – Wafer, schwarzes Silizium und Ingots.  Wenn diese drei Kategorien in die Beschränkungsliste aufgenommen werden, müssen die Hersteller für den Export dieser Produkte eine Technologieexportlizenz von den jeweiligen Provinzministerien einholen.

Nach Berichten der China Photovoltaic Industry Association (CPIA) entfielen 2021 über 98 Prozent der weltweiten Waferproduktion für die Solarindustrie auf China. Obwohl sich dieser Plan noch in der Phase der öffentlichen Konsultation befindet, zeigt dieser Versuch das Bestreben des Landes, seine fortschrittlichste Photovoltaik-Technologie zu schützen und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Solarindustrie zu erhalten.

„Solche technologiebezogenen Exportbeschränkungen sind nichts Neues“, sagte Frank Haugwitz, Senior Advisor bei Apricum Cleantech Advisory, auf Anfrage von pv magazine. „Die letzte Version dieser Liste wurde im August 2020 veröffentlicht, aber es dauerte gut zwei Jahre, bis sie nach Abschluss des Konsultationsprozesses in Kraft trat.“ Sie umfasse zwei Kategorien – eine für mit einem Verbot, was für 24 Technologien gilt, und eine für Restriktionen, die auf 115 Technologien angewendet werden. Die technologie-bezogenen Exportrestriktionen gebe es mittlerweile bereits seit rund 20 Jahren.

Auch das aktuelle Verfahren läuft auch bereits eine Weile. So sei die erste Mitteilung bereits vor einem Monat veröffentlicht worden und der öffentliche Konsultationsprozess am 28. Januar 2023 zu Ende gegangen. Bis Mitte Januar habe jedoch kaum jemand davon etwas mitbekommen, wie Haugwitz bestätigte.

„Im Grunde ist die Absicht klar, China will seine Führungsposition in diesem Teil der Wertschöpfungskette behalten“, erklärte Haugwitz weiter. „Gleichzeitig ist dies nicht ganz verwunderlich, wenn man die jahrelangen erheblichen Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Wafern berücksichtigt.“ Die Restriktionen würde zum einen Anlagenbauer, zum anderen Hersteller treffen, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Wafer-Fabrik im Ausland zu bauen. Denn auch ein Technologietransfer ins Ausland wäre diesen Restriktionen unterworfen. „Das wäre schade für die Unternehmen, die sich gegebenenfalls mit solchen Überlegungen tragen“, erklärt Haugwitz.

*Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Überschrift und den Teaser nachträglich am 2.2.2023 geändert, um klarzustellen, dass es sich um mögliche Exportbeschränkungen für Anlagen und Equipment zur Herstellung von Wafern und Polysilizium handelt, nicht um die Ausfuhr der Produkte selbst.

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