Umfeldbericht zum europäischen Batteriemarkt erschienen

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Die Zellfertigung in Europa nimmt Fahrt auf. Bis 2030 sollen laut Ankündigungen vieler Batterieproduzenten 20 neue Giga-Factorys europäischer und außereuropäischer Hersteller in Europa errichtet werden. Die dort produzierten Batteriezellen werden vornehmlich für die Elektromobilität produziert. Das geht aus dem  „Umfeldbericht zum europäischen Innovationssystem Batterie 2022“ hervor. Der von einigen Fraunhofer-Einrichtungen und -Instituten und der RWTH Aachen angefertigte Umfeldbericht gibt einen Einblick in Trends und Herausforderungen des europäischen Batteriemarktes.

Die Nachfrage nach mobilen Energieträgern steigt und damit auch die Anzahl der Unternehmen und Forschungseinrichtungen in diesem Bereich. Viele der Wertschöpfungsketten enden in Europa, da hier eine große Anzahl Hauptakteure der Automobilindustrie ansässig sind. Der Bericht beleuchtet diese Entwicklung in verschiedenen Industriefeldern: bei der Rohstoffgewinnung, der Materialherstellung und dem Recycling, beim Maschinen- und Anlagenbau und der Messtechnik und bei der Zellherstellung.

Eine der Erkenntnisse zeigt, dass steigende Rohstoffpreise und der Wunsch nach einer nachhaltigen Produktion dazu führen, dass Batteriehersteller vermehrt nach Rohstoffquellen innerhalb Europas suchen. Die Hersteller verwenden aber auch global eingekaufte Rohstoffen, um Batteriezellen herzustellen aufzubauen. Auch seien eine Vielzahl von Aktivitäten zum Batterierecycling entstanden.

Der Zuliefermarkt von Maschinen und Anlagen für die Fertigung von Batteriezellen werde derzeit von chinesischen, koreanischen oder japanischen Unternehmen dominiert. „Europäische Anbieter müssen dazu schnell signifikante Marktanteile erreichen und das vorhandene Know-How der europäischen Forschung effizient einbinden“, so die Autoren. Der Bericht schildert, wie die europäische Branche dies durch Innovation, dem Folgen von  Trends und der Berücksichtigung europäischen Vorgaben erreichen will. Aber auch ohne eine direkte Verbindung zur Automobilbranche legten einige Zellhersteller ihren Fokus auf innovative oder nachhaltige Technologien, wie aus dem Ergebnissen hervorgeht.

Schließlich verweist die Publikation auf die Rolle von Forschungsinstituten, um die Industrie bei der Forschung und Entwicklung zu unterstützen. Diese bauen zu diesem Zweck Produktionslinien und Labore auf. So können sie neue Technologien untersuchen. Auch kommen digitale Zwillinge zur Anwendung, die die Daten der Zellfertigungen bündeln und dabei helfen, die technologische Entwicklungen zu beschleunigen.

An dem Bericht mitgewirkt haben die Fraunhofer-Institute für System- und Innovationsforschung ISI und für Produktionstechnologie IPT sowie der Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen und die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB. Die Studie wurde im Rahmen des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF geförderten Projekts „FoFeBat“ erstellt.

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