Während die Energiewende im Stromsektor voranschreitet, hapert es noch bei der Wärmewende. Wärmepumpen sind eine Option den Umstieg zu schaffen. EUPD Research hat sich dafür die Situation bei bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern angeschaut. Sie weisen aktuell einen Wärmebedarf von 337 Terawattstunden auf. Bei der Analyse der Bonner Marktforscher zeigte sich dabei, dass das Gros der Gebäude über eine relativ schlechte Energieeffizienz verfügt. 55 Prozent der 16,1 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser werden den Gebäude-Energieeffizienzklassen F bis H zugeordnet. 24 Prozent oder 3,9 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser weisen die geringste Energieeffizienzklasse H auf. All dies treibt den Wärmebedarf nach oben.
Moderne Neubauten, die in der Gebäude-Energieeffizienzklasse A+ errichtet werden, weisen einen jährlichen Verbrauch an Heizenergie pro Quadratmeter von unter 30 Kilowattstunden auf. Wird der energetische Aufwand für die Heizenergie auf unter 15 Kilowattstunden gesenkt, spricht man von Passivhäusern. Ab Effizienzklasse D wiederum steigt der durchschnittliche Strombedarf auf über 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. In der Klasse H liegt der Energieverbrauch sogar bei über 250 Kilowattstunden.
Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach lässt sich Solarstrom für den „sauberen“ Betrieb der Wärmepumpe erzeugen. Abhängig von der Gebäude-Energieeffizienzklasse ist dann auch der solare Deckungsgrad, den die Hausbesitzer für den Betrieb ihrer Wärmepumpe erreichen können. EUPD Research zufolge variiert er der jährliche Strombedarf für den Betrieb der Wärmepumpe um den Faktor 10 zwischen 1.300 Kilowattstunden in der Effizienzklasse A+ und bis zu 13.000 Kilowattstunden in der Klasse H. Entsprechend lässt sich bei der Installation von einer Photovoltaik-Anlage und eines Speichers bis zu 73 Prozent des Strombedarfs in der höchsten Effizienzklasse decken. Gerade einmal 36 Prozent sin des bei Gebäuden der Klasse H. EUPD Research hat die Installation einer Photovoltaik-Anlage mit 15 Kilowatt Leistung und eines Speichers mit 15 Kilowattstunden Kapazität für die Berechnung zugrunde gelegt.
„Ein Umbau des Wärmesektors von fossilen Brennstoffen zu CO2-neutralen Technologien kann nachhaltig nur gelingen, wenn die Erzeugungsseite des zusätzlich benötigten Stroms gleichzeitig mitgeplant wird“, erklärt Martin Ammon, Geschäftsführer von EUPD Research. „Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit Heimspeichern und intelligentem Energiemanagement bieten sich hier als verbrauchsnahe Stromerzeugung an und können zusätzlich dazu beitragen, Belastungen der Stromnetze zu reduzieren.“ Der Auftrag für die Analyse kam vom Heimspeicher- und Ladetechnikanbieters E3/DC.
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Eine Deckung von 73 Prozent des Strombedarfs der Wärmepumpe anzunehmen, erscheint mir als deutlich zu hoch gegriffen. Da wurde wohl bei der Analyse vergessen, dass es in jedem Haushalt auch noch andere Geräte gibt, die Strom verbrauchen. Dieser Grundverbrauch liegt bei unserem Haus im Winter bei rund 300W+, so dass der Ertrag der PV-Anlage schon davon komplett aufgezehrt wird, abgesehen von den paar sonnigen Tagen, die man im Winter 2021 an 2 Händen abzählen konnte. In den drei Monaten November, Dezember und Januar, kamen wir auf 10 bis 15 Prozent Deckung, allerdings passten auf das Dach unseres KfW55- Hauses auch nur 9,6kWp und nicht 15kWp, wie in der hier zitierten Analyse angenommen wird. Eine so große Anlage dürfte sich auch auf der Mehrzahl der Einfamilienhäuser gar nicht unterbringen lassen, es sei denn, es handelt sich um ein einstöckiges Gebäude oder eines mit überdurchschnittlicher Wohnfläche.
Ich habe auf meinem Haus 21kWp installiert – allerdings ist mein Dach Ost-West-Ausrichtung und daher sind beide Dachflächen belegt.
Kontaktieren Sie EUPD Research einfach und weisen Sie darauf hin, dass deren Analyse auf falschen Tatsachen zu beruhen scheint. Ich bin gespannt auf die Antwort.
Mir erscheinen die Werte auch ‚optimiert‘. 3.500kWh jährlich inkl. Komfortstrom, Heizung+WW bei 3 Personen? Na gut, neuerdings wochentags den Waschlappen, im Winter 2 Pullover…
15kWp bei 117m² Wohnfläche sind schon sportlich, mit einem Pultdach und teuren Modulen aber machbar.
Nur was soll bei dem geringen Verbrauch, und der Wärmepumpe, dann ein 15kWh Speicher? Von März bis Ende Oktober viel zu viel; von Mitte November bis Anfang Februar kommt nicht genug ‚runter‘.
Die Auflösung findet sich wahrscheinlich im letzten Satz des Artikels.
Achtung: 15 kWp /m² sind der Strom für die WP, die daraus 45-60 kWh/m² Wärme macht. Im Jahr werden somit für die WP 1.755 kWh/a benötig. Das sind 50% von den 3.500 kWh.
Die haben vollkommen recht!
Auf das (Flach-) Dach unseres Reihenmittelhauses passen auch nur 6,8 kWp!
Die Größe der Solaranlage entscheidet über die Rentabilität. Mit unter 10 kWp wird es schwierig und da sind Splitgeräte eventuell sinnvoller. Die Installation einer über 20 kW Peak Anlage ist meistens wenn möglich einer extrem teuren Sanierung vorzuziehen. Diese Sanierung kann dann Schritt für Schritt durch die Energieeinsparung realisiert werden. Es gibt sehr viele Einfamilienhäuser welche mit Carport auf diese Leistung kommen können. Dann ist es sogar sinnvoller den Kauf eines Elektroautos der Sanierung vorzuziehen, hier am meisten Geld eingespart werden kann, wenn über 10000 km im Jahr gefahren werden.
Was machen wir hier?
Eine Analyse, in Auftgag gegeben von einem namhaften Sorlarmodulhersteller.
So weit, so gut!
Wir werden eine, oder mehr zwei Generationen brauchen, um den Immobilienbestand neu aufzubauen oder zu ertüchtigen. Zu lange für das Weltklime und die bevorstehende Herkulesaufgabe der Energiewende.
Da wird die Erkenntnis ob 72 oder 77% des solaren Ertrages für eine 1-2 Familien Immobile für deren Beheizung ausreichend sein werden, eher in den Hintergrund verabschiedet.
Sandra, ja, Info ist angekommen, aber schade um die Zeit, den Artikel zu lesen.Tschuldigung.
So wirklich gelesen haben Sie den Artikel nicht… Tschuldigung.
@Sandra, auch wenn ich den Artikel ein drittes mal gelesen habe, komme ich zu keiner neuen Erkenntnis.
Könnten Sie mir eventuell einen Hinweis geben, was ich scheinbar überlesen haben sollte?
Thomas,I.
Ich hatte mich nur gefragt, wo sie den Solarmodulhersteller hernehmen? Außerdem sind in der Grafik ja auch Werte zu finden, wenn die Immobilie weniger effizient ist. Und wenn nicht soviel PV aufs Dach oder Speicher in den Keller passen, kann man Werte abstrahieren. Ich verstehe die Anmerkung nicht, warum sie den Artikel als Zeitverschwendung empfinden.
30 kw p auf dem Dach und ein Speicher von mind. 10 kw im Keller und einer Wärmepumpe von 11 KW sind schon für ein Bestandsgbäude aus den 90 er ohne besondere Dämmung u. 180 m2 Wohnfläche nicht schlecht. Bei Nord / Süd Ausrichtung und 40 Grad Dachneigung erziele ich ev . an 20 Tagen so um 10 kw u mehr. ansonsten wesentlich mehr . Das heißt : es wird an wenigen Tagen knapp! Der Zukauf hält sich echt in Grenzen. Denn es werden ca 30 kw für die wp am Tag benötigt. Wenn draußen – 5 bis 5 grad. Jedoch liegen wir außer der knappen Zeit im grünen Bereich und weit drüber. Deshalb, nur Mut , macht die Dächer Voll . Viel hilft viel Pv 2/22 ,
Dach voll ist pro kw günstiger und über die Jahre wirtschaftlicher. Jedoch ist der Klima Effekt der größte Gewinn. Und, jede auf dem Dach installierte kw dämmt und isoliert und braucht nicht auf wertvolle Flächen installiert werden.
Übrigens, ich bin damit nicht alleine, fahren Datenlisten von mehreren Bestandsbauten. Das älteste von 1955 . Und geben diese wichtigen Daten gerne weiter . ( peternagelmann @web.de ) Auch an namhafte Institute . Deshalb auch Ernst Gruber👍
Sehr geehrter Nagelmann,
bitte Leistung und Verbrauch korrekt definieren, ansonsten trägt Ihre Erfahrung nur zur Verwirrung bei und dies wollen wir allesamt nicht. -:)
kw p = kWp
Speicher 10 kw ist vermutlich 10 kWh Speicherkapazität gemeint
Wärmepumpe 11 kW = 11 kW
„Denn es werden ca 30 kw für die wp am Tag benötigt. “ Sie meinen sicherlich 30 kWh.
https://www.leifiphysik.de/mechanik/arbeit-energie-und-leistung/grundwissen/leistung
An alle Oberlehrer. Welche hier regelmäßig lesen wissen schon was uns Peter sagen will.
@Ernst Gruber
Ihr Beitrag war nicht wirklch so toll,da leider wissentsleer!
Ich korrigiere meinen Kommentar. Wenn ich das Diagramm jetzt richtig verstehe, beziehen sich die 3.500kWh im Beispielhaushalt nur auf die Wärmepumpe, ohne Haushaltsstrom? Okay. Das wäre dann realistisch im Beispielhaus. Dennoch sehe ich, übers Jahr, den Sinn eines so großen Speichers dann trotzdem nicht.
Das Problem ist mittlerweile, dass viele es nicht mehr bezahlen können, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Es müsste ein Programm geben in dem die Lohnsteuer gespart werden kann um das Geld in EE und Sanierungen zu investieren. So das man sich nicht Verschulden braucht und auch Eigenleistung ermöglicht wird.