Sonnen will die Privathaushalte mit Photovoltaik-Anlage und Heimspeicher von den aktuell hohen Börsenstrompreisen und Marktwerten profitieren lassen. Erstmals biete das Allgäuer Unternehmen diese Möglichkeit mit dem Stromvertrag „sonnenFlat direkt“ an. Aktuell könnten die solaren Eigenversorger damit sogar rund 20 Prozent höhere Einnahmen als durch die EEG-Vergütung erlösen. Zudem würden die Stromkosten der Privathaushalte damit auf bis zu null reduziert. Die Kosten für die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage und eines Speichers amortisierten sich schneller.
Nach Angaben des Unternehmens steckt ein grundlegend neues Prinzip hinter dem neuen Stromtarif „sonnenFlat direkt“. Überschüssige Strommengen aus privaten Photovoltaik-Anlagen werden gebündelt, direkt an der Strombörse vermarktet und die Kunden an den Erlösen beteiligt, wie das Unternehmen erklärt. Der Vermarktungsgrundpreis für die Kunden sei zunächst bis Ende 2023 mit 10 Cent pro Kilowattstunde nach unten abgesichert. Dies seien rund 20 Prozent mehr als private Anlagenbetreiber über die aktuelle EEG-Vergütung – sofern er den festen Einspeisetarif von 8,2 Cent pro Kilowattstunde für seinen überschüssigen Solarstrom beansprucht – erhalten würden. Nach Ende 2023 will Sonnen den Vermarktungsgrundpreis jeweils für ein Jahr aktualisieren. Das Unternehmen übernimmt bei der „sonnenFlat direkt“ die Vergütungsgarantie der Privathaushalte und bringt diese gesammelt und tagesaktuell an die Strombörse. Im Gegenzug verzichten die Haushalte auf die staatliche EEG-Vergütung.
„Angesichts der massiven Turbulenzen auf dem Energiemarkt und der damit verbundenen hohen Nachfrage nach sauberen Lösungen, sehen wir uns als Pionier und Digitalisierungsexperte in der Pflicht“, sagte Susan Käppeler, Country Managerin D-A-CH bei Sonnen. „Deutschland braucht Lösungen, um saubere Energie bezahlbar für alle zu halten und gleichzeitig die Energiewende voranzubringen.“ Dazu brauche es eine konsequente Digitalisierung, Dezentralisierung und vor allem Geschwindigkeit. „Wenn an der Strombörse höhere Preise gehandelt werden als die EEG-Vergütung derzeit bietet, muss es für Energiewendehaushalte eine Möglichkeit geben, auch daran zu partizipieren:“
Allerdings gilt das Angebot der „sonnenFlat direkt“ nur für Privathaushalte in Deutschland, die in eine neue Photovoltaik-Anlage und einen Heimspeicher von Sonnen investieren oder über eine Anlage verfügen, deren EEG-Förderung ausgelaufen ist. Darüber hinaus erhielten die Haushalte einen Smart Meter von Sonnen. So könnten die Haushalte in das bereits existierende virtuelle Kraftwerk aus Sonnenbatterien eingebunden werden. Auf diesem existierenden System baue der neue Stromvertrag auf. Die virtuell vernetzten Photovoltaik-Heimspeicher eröffneten Haushalten die Möglichkeit, den selbst erzeugten Solarstrom nicht bloß für den Eigenverbrauch zu speichern, sondern auch Teil eines virtuellen Kraftwerks zu werden und damit zu helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. Dafür erhalten sie von Sonnen eine jährliche Gewinnbeteiligung und könnten außerdem ihren Solarstrom innerhalb der „Sonnen-Community“ untereinander bilanziell teilen. Dafür gewährt das Allgäuer Unternehmen den Haushalten entsprechende Freistrommengen, auf die sie zugreifen könnten, wenn vor Ort wenig Sonne scheine. Nach Angaben des Unternehmens können die Haushalte ihre Stromkosten damit bereits aktuell erheblich senken – abhängig von der Größe der Photovoltaik-Anlage und des Heimspeichers.
Eine Herausforderung des neuen Tarifs bestehe in der starken Volatilität der Preise an der Strombörse. „Die ‚sonnenFlat direkt‘ ist darauf ausgelegt, zuerst den Strombedarf in unserer ‚Sonnen-Community‘ zu decken“, sagt Käppeler. „Wenn wir über einen längeren Zeitraum im Schnitt höhere Preise in der Vermarktung erzielen können als für das Jahr berechnet, können wir darauf reagieren, indem wir unsere Kundinnen und Kunden auch daran beteiligen.“ Die Kündigungsfrist für den neuen Stromtarif betrage einen Monat. Damit werde die Flexibilität geschaffen, dass die Privatkunden jederzeit auch wieder in die klassische EEG-Förderung zurückkehren könnten.
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Wenn man als PV Besitzer so leicht zwischen EEG Vergütung und Strombörse wechseln kann, fände ich das gut.
Vielleicht kommen ja auch noch mehr Stromversorger auf den Trichter Kunden mit PV Anlage mit ähnlichen Tarifen anzulocken?
Der Wechsel in die Direktvermarktung steht allen Anlagenbetreibern frei, nur rentiert sich das für die Standard Haus Kleinanlage in der Regel nicht. Da kommt im Jahr nicht genug bei rum.
Das ist ein Werbeangebot und wenn die Strompreise wieder sinken werden massiv Verträge gekündigt. Haben wir letztes Jahr gesehen und werden wir wieder sehen. Die Netzbetreiber werden alle auffangen müssen und kriegen den Ärger ab.
Nachdem man ein paar Verträge und Erfahrungsberichte zu diesen Anbietern gesehen hat und selbst gerechnet hat, weiß man wer hier eigentlich profitiert.
Das ist kein redaktioneller Beitrag sondern Werbung und sollte als solche gekennzeichnet werden.
Wo sind die Zahlen, Daten und Fakten und eine kritische Auseinandersetzung damit? Die letzte SonnenFlat ist doch krachend gescheitert….
das mit der flat ist doch auch nur eine halbe Sache. Viel besser wäre es doch, wenn man einen Stromzähler hätte, der vorwärts und rückwärts laufen darf, also selbstsaldieren wäre. So wäre es möglich, das eigene Überangebot an PV-Strom des Sommers im Winter wieder zurück zu holen, um z.B. eine Wärmepumpe zu betreiben. Leider darf das halt nicht sein, obwohl es der genau richtige Weg wäre, wenn man es wirklich ernst meinen würde mit der Energiewende (was aber offensichtlich nicht der Fall ist).
Das wäre auch mein Vorschlag. Bei einem kalten Winter muss der mehr verbrauchte Strom bezahlt werden und bei einem sonnigen Jahr mit mildem Winter wird der mehr eingespeiste Strom dem Netzbetreiber geschenkt. Keine Umsatzsteuer, keine Einkommensteuer, keine Bürokratie, keine umweltschädlichen Batterien und keine überdimensionierten Anlagen. 15 kWp für private Anlagen auf Einfamilienhäusern sollten reichen. Es könnte so einfach sein 😉
Das ist ja lächerlich. Die terminpreise liegen bei 50cent und Sonnen bietet 10.
Naja – die EEG Einspeisevergütung liegt bei 8,2 ct – DAS wäre lächerlich – wenn wir uns überhaupt darüber aufregen wollen.
Außerdem lagen die Terminpreise bei 50 ct und sind inzwischen schon wieder deutlich gesunken. Sonnen garantiert die 10 ct solange der Vertrag läuft.
Natürlich muss (und wird bestimmt auch) der Vertrag bei sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst werden – in beide Richtungen.
Sonnen ist der größte Reinfall. Habe seit einem Jahr eine PV mit 11Kwh Speicher und jetzt noch eine Wärmepumpe mit 13 Kwh. Strompreis aktuell bei Sonnen 40cent im Sonnen Flat Tarif. Sonnen konnte mir in den letzten drei Monaten meine Freistrommenge nicht anpassen und mir auch keinen anderen Vertrag anbieten. Technische Unterlagen um die Sonnenbatterie an meine WP anschließen zu können bekomme ich auch nicht. Mein Fachunternehmer für den Anschluss reagiert überhaupt und von Sonnen bekomme ich keinen neuen Fachpartner zugewiesen. Es wird mir also nur der Rechtsweg gegen Sonnen bleiben. 40.000€ für PV*WP investiert und jetzt habe ich den Ärger …. Die Energiewende will doch keiner!!!! Meinen Alten Gas Kessel hab ich zum Glück stehen lassen. Somit kann ich zumindest schnell wieder von WP auf GAS umsteigen!! Ich würde mir von PV-Magazine wünschen das mehr solcher Details an die Öffentlichkeit kommen was solche Unternehmen wie Sonnen treiben. Keine Steuer auf PV, Zähler in 2 Richtungen, Sondertarife für WP ohne Extra WP Zähler… die WP hat ja schon einen Zähler!!!! Das wäre der richtige weg!!! Ich persönlich bin aus dem Thema Energiewände raus!!!
Aufgrund der wenigen genannten Zahlen kann ich das Problem leider nicht nachvollziehen – würde es aber gerne verstehen, um eventuelle Fehler vermeiden zu können.
Wieso ist die Batterie nicht an der WP angeschlossen? Die Energie aus der Batterie – und natürlich auch aus der PV Anlage – sollte doch über den Wechselrichter direkt von der WP genutzt werden können, ohne das Strom aus dem Netz bezogen werden muss?
Die PV Anlage UND die WP haben zusammen 40.000 € gekostet? Inklusive Installation abzüglich Förderung? Leider ist die Größe der PV Anlage und die genauere Spezifikation der WP nicht genannt, aber gehe ich bei 13KWh Leistung der WP und 11KWh der Batterie von einer 15 KWh (peak) PV Anlage aus, dann ist das verglichen mit aktuellen Preisen SEHR günstig. Ich muss für ähnliche Anlagen deutlich mehr bezahlen
Ich habe selber auch eine Sonnen PV Anlage gekauft, die aber noch nicht installiert wurde.
Der Sonnen Flat Strompreis liegt bei 37,5 ct/KWh und damit unter dem aktuell marktüblichen Preis und sogar unter dem vom Bund beschlossenen „Strompreisdeckel“. Der Wert der Freistrommenge entspricht dem Wert des prognostiziert eingespeisten Stroms. Nicht toll aber auch keine Katastrophe wie oben beschrieben.
Wenn man Strom einspeist, bekommt man von Sonnen ca. 10 Cent/kWh, wenn man aber Strom bezieht muss man dafür ca. 40 Cent/kWh bezahlen. Wieso, wenn sich die Community doch gegenseitig mit Strom versorgt/beliefert? Oder bleibt die Differenz bei Sonnen? Ein gutes Geschäft!!
Und jetzt sind Anlagen bis 30 kWp steuerbefreit. Nur über die Tatsache, dass damit keine Abschreibungen mehr möglich sind, spricht keiner. Hat schon mal jemand nachgerechnet, wieviel Steuern einem verloren gehen, weil man den Verlust aus Abschreibung nicht mehr mit anderen Einkommen verrechnen kann?