Enel stellt 680 Watt n-type Heterojunction-Solarmodul für große Photovoltaik-Anlagen vor

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von pv magazine Global

Enel Green Power (EGP), ein Unternehmen des italienischen Energieversorgers Enel, stellte diese Woche auf der 8. Weltkonferenz über photovoltaische Energieumwandlung in Mailand, Italien, sein neuestes Solarmodul vor. Bei dem neuen Produkt handelt es sich um ein bifaziales Heterojunction-Modul für den Einsatz in Photovoltaik-Projekten im industriellen Maßstab. Es basiert auf einer n-type-Solarzelle mit G12-Format und einem Wirkungsgrad von 24,6 Prozent.

„Die Produktion wird im September 2023 mit der ersten 400-Megawatt-Produktionslinie unserer 3Sun-Fabrik in Catania, Sizilien, Süditalien, beginnen“, sagte der Leiter von 3Sun, Eliano Russo, auf Anfrage von pv magazine. „Die Zelleffizienz wurde durch das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) in Deutschland zertifiziert. Nach unserer Roadmap sollten wir jedoch in der Lage sein, den Wirkungsgrad bis 2025 auf 25 Prozent und in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 auf über 26 Prozent zu steigern.“

Die Solarzelle hat derzeit eine Dicke von 150 Micrometern, aber die Roadmap des Unternehmens hat ein Ziel von 120 Micrometer bis Ende 2025 gesetzt. „Unsere Zelle ist flexibel und hat im Vergleich zu Topcon und PERC-Zellen eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen“, erklärte Russo. „Wir haben mehrere Tests durchgeführt, die gezeigt haben, dass sich Mikrorisse, wenn sie entstehen, nicht so stark ausdehnen wie bei PERC-Zellen“.

Das neue Solarmodul ist in neun Versionen erhältlich – mit einer Leistung von 640 bis 680 Watt sowie einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 22,6 bis 22,9 Prozent. Die Leerlaufspannung liegt zwischen 43,3 und 44,2 Volt und der Kurzschlussstrom reicht von 18,9 bis 19,8 Ampere. Alle Versionen des Solarmoduls messen 2.172 mal 1.303 mal 35 Millimeter und wiegen 36 Kilogramm. Die maximale Systemspannung beträgt 1.500 Volt und die Bifazialität erreicht 95 Prozent. Das Modul kann bei Betriebstemperaturen von -40 bis 85 Grad Celsius eingesetzt werden, mit einem Betriebstemperaturkoeffizienten von -0,24 Prozent pro Grad Celsius. Es ist von 2 Millimeter starkem, entspiegeltem Solarglas umschlossen und verfügt über eine Anschlussdose der Schutzart IP 68 und einen Rahmen aus eloxiertem Aluminium.

Die neuen Produkte verfügen über eine 30-jährige lineare Leistungsgarantie und eine 20-jährige Produktgarantie. Die Abnahme der Leistung im ersten Jahr soll bei 1,0 Prozent liegen, und für die 25-Jahres-Endleistung wird garantiert, dass sie nicht weniger als 93 Prozent der Nennleistung beträgt.

„Die Fabrik wird ihren Betrieb im September 2023 aufnehmen“, sagte Russo. Er wies darauf hin, dass die Kapazität der Fabrik zu diesem Zeitpunkt etwa 400 Megawatt betragen wird. „Die Stromgestehungskosten (LCOE) unserer Solarmodule ermöglichen es uns, auf dem Markt Fuß zu fassen und gleichzeitig eine bemerkenswerte Rentabilität zu gewährleisten.“

Enel Green Power wird zunächst auf den europäischen Markt abzielen, auf dem sie bis zu 60 Prozent ihrer Produkte verkaufen muss, da sie von der Europäischen Union einen erheblichen Betrag an Fördermitteln auf den Aufbau der Produktion erhalten hat. „Wir zielen auch auf außereuropäische Märkte wie die USA, Lateinamerika und Asien ab, und wir können auch die Eröffnung neuer Fabriken im Ausland in Betracht ziehen“, sagte Russo. „Mit der Entscheidung für die Heterojunction-Technologie haben wir beschlossen, auf Technologie und Innovation zu setzen, aber wir erwägen auch, unseren Umfang zu vergrößern. Alle Größenvorteile, die wir nutzen können, werden unsere Wettbewerbsfähigkeit nur steigern“.

Enel investiert 600 Millionen Euro in den Ausbau seines 3Sun-Werks. Davon werden voraussichtlich 188 Millionen Euro von der Europäischen Kommission und der italienischen Regierung in Form von Zuschüssen aus dem Innovationsfonds und dem Nationalen Konjunkturprogramm (National Recovery and Resiliency Plan – NRRP) bereitgestellt.

Ursprünglich nahm Enel Green Power die Produktion in der 200-Megawatt-Anlage im Oktober 2019 auf. Es investierte rund 80 Millionen Euro in die Wiederbelebung der Fabrik, die 2011 gemeinsam mit dem japanischen Elektronikhersteller Sharp und dem französisch-italienischen Halbleiterunternehmen STMicroelectronics errichtet wurde. Enel übernahm im Juli 2014 die alleinige Kontrolle des Werks. Damals war die Fabrik für die Herstellung von Dünnschichtmodulen mit Mehrfachübergängen vorgesehen.

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