Baywa profitiert von erneuerbarer und fossiler Energie – Jahresprognose erhöht

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Die Baywa AG hat nach einem außergewöhnlich starken ersten Quartal auch im zweiten Quartal weiter deutlich zulegen können. So vermeldet der Münchner Konzern für das erste Halbjahr 2022 einen Umsatz von 12,9 Milliarden Euro – nach 9,3 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich zudem mehr als verdoppelt. Nach 144,6 Millionen Euro stieg es auf 328,5 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten in diesem Jahr. Dabei hätten alle Segmente von Baywa zu den Steigerungen beigetragen. Doch die Energiesparte sticht nochmal besonders heraus.

Neben dem Projektgeschäft bei Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie Absatzsteigerungen bei Photovoltaik-Komponenten und Wechselrichtern trug auch die Vermarktung von Strom aus eigenen Anlagen (Independent Power Producer – IPP) zum Ergebnis bei, wie es weiter hieß. Im Segment Regenerative Energien wuchs der Umsatz binnen Jahresfrist von 1,4 auf 2,7 Milliarden Euro. Das EBIT legte von 50,8 auf 85 Millionen Euro zu. Insgesamt seien im ersten Halbjahr Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 350 Megawatt verkauft worden. Der Absatz bei Solarmodulen sei um 77 Prozent und bei Wechselrichtern um 52 Prozent gewachsen. Das IPP-Geschäft habe sich wegen des starken Anstiegs der Strompreise ebenfalls erfreulich entwickelt, hieß es weiter.

Die steigenden Preise bei hoher Nachfrage begünstigte jedoch auch die Entwicklung im Segment Energie, in dem der Handel mit fossilen Kraftstoffen und Wärmeprodukten zusammengefasst ist. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr auf 1,5 Milliarden Euro gestiegen – ein Plus von mehr als 600 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Das EBIT hat sich mehr als verdreifacht und lag bei 20,6 Millionen Euro. „Aus Furcht vor weiteren Preisanstiegen und zukünftigen Versorgungsengpässen tendierten die Kunden zur Bevorratung mit Brennstoffen“, hieß es von Baywa mit Blick auf die Entwicklung. Der Konzern rechnet damit, dass dieser Trend im zweiten Halbjahr anhält – wenngleich auf einem niedrigeren Niveau.

„In einem sehr volatilen Marktumfeld, das von Rohstoffknappheit und Störungen in den Lieferketten geprägt ist, haben wir das Vertrauen unserer Kunden in die Lieferfähigkeit der Baywa zuverlässig erfüllt“, sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz. Zugleich habe das Unternehmen von den internationalen Bestrebungen, sich unabhängiger von fossilen Energien zu machen, profitieren können. Die Energiekrise verstärke diesen Trend. Die sehr gute Geschäftsentwicklung im Segment Regenerative Energien werde sich daher in den verbleibenden Monaten des Geschäftsjahres fortsetzen. „Aufgrund des starken ersten Halbjahres gehen wir mit viel Schwung in die zweite Jahreshälfte“, so Lutz weiter. Der Vorstand erhöhte die Jahresprognose und geht nun von einem EBIT zwischen 400 und 450 Millionen Euro aus.

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