Wacker wächst weiter und hebt Prognose für 2022 an

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Die Wacker Chemie AG hat auch im zweiten Quartal 2022 ihren Wachstumskurs fortgesetzt und kann so auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurückblicken. Im zweiten Quartal habe sich der Umsatz um fast 45 Prozent erhöht, im ersten Halbjahr sogar um 48,6 Prozent auf 4,25 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen, wie der Münchner Konzern am Donnerstag veröffentlichte. Noch deutlicher die Steigerung bei den Ergebnissen. Im ersten Halbjahr erhöhte sich das EBITDA von 578,6 auf 1269,5 Millionen Euro. Das EBIT konnte weit mehr als verdoppelt werden und stieg im Jahresvergleich von 394,2 auf 1078 Millionen Euro an.

Effekte aus Produktmix und Absatzmengen sowie Wechselkursveränderungen durch den im Jahresvergleich stärkeren US-Dollar haben den Umsatz ebenfalls positiv beeinflusst, wie es von Wacker Chemie weiter hieß. Alle Geschäftsbereiche hätten dabei zum wachsenden Ergebnis beigetragen, besonders jedoch die Polysilizium-Sparte. Aufgrund höherer Preise legte der Umsatz um mehr als 60 Prozent im Jahresvergleich zu. Er stieg von 352,9 auf 568,2 Millionen Euro an. Während die Durchschnittspreise deutlich gestiegen sind, sei die Absatzmenge im Vergleich etwas geringer ausgefallen und  habe die Umsatzentwicklung damit leicht gebremst. Das EBITDA von Wacker Polysilicon belief sich im zweiten Quartal auf 213 Millionen Euro und damit 44 Prozent höher als vor Jahresfrist. Gegenüber dem Vorquartal sei er jedoch um fünf Prozent geschrumpft, was Wacker Chemie auf die höheren Energie- und Rohstoffpreise zurückführt.

Auf Basis der guten Daten aus dem ersten Halbjahr erhöhte Wacker Chemie seine Prognose für 2022. Trotz der erheblichen Risiken für die Weltkonjunktur, die sich vor allem aus den Folgen des Kriegs in der Ukraine, aber auch aus der nach wie vor nicht überwundenen Corona-Pandemie ergeben, erwartet der Konzern nun einen Umsatz zwischen 8,0 und 8,5 Milliarden Euro – die bisherige Prognose lag bei 7,5 Milliarden Euro. Das EBITDA wird im Gesamtjahr 2022 voraussichtlich zwischen 1,8 und 2,3 Milliarden Euro liegen und damit deutlich über den bisherigen Erwartungen. Belastungen erwartet Wacker Chemie durch die höheren Kosten für Energie und Rohstoffe. Sie werden bei voraussichtlich 1,5 Milliarden Euro liegen und sind dem Unternehmen zufolge in der Prognose berücksichtigt. Zusätzlich könnten sich Versorgungseinschränkungen beim Erdgas auf die Produktion auswirken. Wenn dies nicht eintritt, geht Wacker Chemie von einem EBITDA zwischen 2,0 und 2,3 Milliarden Euro aus.

„Wir haben den höchsten Quartalsumsatz in der Firmengeschichte erzielt. Das Ergebnis haben wir im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Dabei konnten wir die stark gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe zu einem wesentlichen Teil über höhere Preise ausgleichen“, sagte Vorstandschef Christian Hartel bei der Veröffentlichung der Ergebnisse. „Die weiter steigenden Energie- und Rohstoffpreise bereiten uns jedoch zunehmend Sorgen. Dazu kommen Unsicherheiten bezüglich der künftigen Versorgung mit Erdgas“, so Hartel weiter. Bereits seit Februar werde an Lösungen für unterschiedliche Szenarien gearbeitet. Doch auch die steigende Inflation habe Auswirkungen. „Sie erhöht zum einen unsere eigenen Herstellungskosten und kann zum anderen deutliche Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten haben – und damit auch auf unser Geschäft“, so Hartel. Dennoch gab sich der Vorstandschef zunächst zuversichtlich für den weiteren Geschäftsverlauf.

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