Green City AG: Gläubiger erhalten 25 Prozent

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Mitten im Münchener Stadtteil Schwabing, in der Reithalle gleich neben dem Englischen Garten, erklärte der Insolvenzverwalter der Green City Energy rund 50 anwesenden Gläubigern, wie es mit deren Forderungen weitergeht. 2021 war die finanzielle Schieflage bei Green City so deutlich geworden, dass es im Januar Insolvenz angemeldet hatte. Jetzt ist klar: Gläubiger erhalten mindestens 25 Prozent ihrer Forderungen. Allerdings nur die nicht nachrangigen. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit auch durch Nachrangdarlehen Geld bei Anlegern eingesammelt. Das sehen sie nicht wieder. Diese Investitionen sind weg. Gleiches gilt nach Angaben des Insolvenzverwalters Axel Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen für die Aktionäre.

Er bezeichnete die Rückzahlungsquote von 25 Prozent als ungewöhnlich hoch für ein Insolvenzverfahren und stellte in Aussicht, dass es je nach Entwicklung des Verfahrens noch mehr werden könnte. Grund sei, dass die französische Qair zahlreiche Gesellschaften aus dem Konzerngeflecht übernommen habe, sagte Bierbach: „Der Verkauf an die Qair Group hat sehr gut funktioniert und wir konnten einen signifikanten Kaufpreis erzielen.“

Offen ist noch, wie es bei weiteren Gesellschaften aus dem Unternehmen weitergeht, die ebenfalls einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt haben. Ziel war, diese in Eigenverantwortung zu sanieren. Nach Angaben der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) verzögert sich hier allerdings aus rechtlichen Gründen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

Zu einer Panne kam es Ende Juni. Anleger von Anleihen der Green City AG hatten eine Mitteilung erhalten, sie bekämen die reguläre, am Monatsende fällige Zinszahlung. „Die Buchungen wurden bereits oder werden in Kürze wieder storniert“, hieß es dazu bei der SdK.

(Jochen Bettzieche)

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