Österreich blickt auf ein Photovoltaik-Rekordjahr zurück. 2021 sind nach Angaben des jährliche Bericht „Innovative Energietechnologien in Österreich, Marktentwicklung 2021“ des Klimaschutzministeriums neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 740 Megawatt Leistung entstanden. Dies sei mehr als doppelt soviel wie noch 2020, als der Photovoltaik-Zubau 340 Megawatt betrug. Insgesamt waren damit bis zum Ende des vergangenen Jahres Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 2783 Megawatt installiert. Mit dem erzeugten Solarstrom seien knapp fünf Prozent der österreichischen Stromnachfrage gedeckt worden.
„Dieser Rekordzubau stellt eine gute und wichtige Ausgangsbasis für den Weg zur Energieunabhängigkeit dar“, heißt es beim Bundesverband Photovoltaic (PV) Austria. Dennoch entwickle sich der Photovoltaik-Zubau in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. „Die Rückmeldungen der Unternehmen ließen bereits erwarten, dass 2021 ein ausgesprochen erfolgreiches PV-Jahr war. Die Branche hat im vergangenen Jahr unglaubliches geleistet“ erklärte Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des Bundesverband PV Austria.
Doch es gelte die Photovoltaik-Leistung noch stärker auszubauen. Dafür müsse das Rekordjahr 2021 die Grundlage und Motivation sein. „Das EAG allein ist kein Heilsbringer. Ohne massiven Netzausbau, befürchte ich, werden wir im fossilen Zeitalter stecken bleiben“, so Paierl weiter. „Dazu fehlen noch wichtige Begleitmaßnahmen wie etwa ausreichend ausgewiesene Flächen für Photovoltaik oder die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.“
Positiv für den Zuwachs im vergangenen Jahr sei die weitreichende Förderlandschaft in Österreich für Photovoltaik-Anlagen gewesen. Neben der kontinuierlichen Förderung des Klima- und Energiefonds habe außerplanmäßig erneut eine Tarifförderung der OeMAG sowie erstmalig eine Förderung über das AWS zur Verfügung gestanden. Allerdings sei dies alles noch nicht genug, um bis 2030 die Umstellung der Stromerzeugung auf 100 Prozent erneuerbare Energien zu erreichen. Dazu würden bis 2030 insgesamt 13.000 Megawatt Photovoltaik braucht und somit müsste der Zubau auf durchschnittlich etwa 1000 Megawatt im Jahr steigen.
PV Austria verweist auch auf die großen Unterschiede zwischen den Bundesländern. So sei in Niederösterreich mit 195 Megawatt und in Oberösterreich der größte Photovoltaik-Zubau 2021 erfolgt. „Die meisten Photovoltaik-Anlagen wurden in jenen Bundesländern zugebaut, die auch auf Grund der Flächen- und Bevölkerungsgröße den größten Ausbau zu stemmen haben“, so die Einschätzung. Der ehemalige „Frontrunner“ Steiermark sei dagegen leider zurückgefallen und in den westlichen Bundesländern sowie in Kärnten tue sich bei der Photovoltaik „überhaupt sehr wenig bis nichts“, hieß es vom Verband weiter. Alle Bundesländer müssten jedoch ihren Beitrag leisten, um die 100 Prozent erneuerbaren Energien bis 2030 zu schaffen.
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