Die Knappheit von Ressourcen zeichnet sich in den aktuellen Zeiten deutlich ab: Durch wirtschaftliche Unsicherheit werden nicht nur Rohstoffe, sondern auch risikobehaftete Finanzierungen knapper.
Insbesondere Photovoltaik-Projektentwickler mit hohen Wachstumsraten oder relativ neue Marktteilnehmer bekommen zu spüren, dass die Kapitalkosten bei vollumfänglichen Projektfinanzierungen anziehen und diese generell schwieriger zu erhalten sind. Dies gilt insbesondere für die Eigenkapital- beziehungsweise. Mezzaninekapitalausstattung von Projekten, also jenen Teil der Projektfinanzierung, welcher nicht von Banken übernommen wird.
Doch es gibt Alternativen. Eine Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen mit „grünem Vorhaben“ sind Green Bonds. Ein Finanzierungsprodukt, das im deutschsprachigen Raum sehr wohl etabliert ist, aber verhältnismäßig wenig genutzt wird.
Green Bonds – zu Deutsch Grüne Anleihen – sind im Grunde Unternehmensanleihen, also festverzinsliche Wertpapiere, welche von einem Unternehmen emittiert werden. Die Besonderheit ergibt sich durch die Mittelverwendung: Diese ist an Nachhaltigkeitskriterien geknüpft. Unternehmen, die Green Bonds emittieren, verpflichten sich das Anleihekapital ausschließlich in nachhaltige Projekte zu investieren. Ob es sich dabei um neue oder bereits bestehende Projekte handelt, kann im Anleiheprospekt vom Unternehmen definiert werden. Eine nicht verpflichtende, aber durchaus sinnvolle Möglichkeit zur Bescheinigung der Nachhaltigkeit ist die Einholung einer „Second Party Opinion“, also eines unabhängigen Nachhaltigkeitsratings durch eine externe Partei. Somit sehen Anleger auf einen Blick, dass es sich um ein nachhaltiges Investment handelt, ohne den Anleiheprospekt studieren zu müssen.
Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Bankenkredit wird eine Anleihe öffentlich über den Kapitalmarkt emittiert. Die Emission über den Kapitalmarkt bietet die Vorteile, dass die Anleihebedingungen und somit die Konditionen vom Unternehmen selbst gestaltet werden können. Sicher müssen diese Konditionen so gewählt werden, dass sich Käufer für die Anleihe finden.
Da es am Kapitalmarkt aber ein breites Spektrum aus institutionellen und privaten Anlegern gibt, ergibt sich ein breiter Gestaltungsspielraum für die emittierenden Unternehmen. Die typischen Vorteile einer Anleihe sind die geringen Covenants bei einem günstigen Festzinssatz und einer fixen Laufzeit von meist fünf Jahren. Besonders interessant ist die Mittelverwendungsmöglichkeit: Die Mittel aus der Anleihe können bei korrekter Ausgestaltung als eigenkapitalersetzendes Mezzanine für Projektentwicklungen verwendet werden. Projektentwickler schätzen daher diesen Zugang zu verhältnismäßig sehr günstigem Eigenkapitalersatz, da sich der Zins von mittelständischen Green Bonds im mittleren einstelligen Bereich bewegt.
Bei einer Erst-Emission eines mittelständischen Unternehmens beträgt das Anleihevolumen in der Regel zwischen 10 und 20 Millionen Euro, bei Folgeemission kann das Volumen auch deutlich höher ausfallen. Aufstockungsoptionen bieten dabei eine ideale Möglichkeit, um auch das zukünftige Wachstum eines Unternehmens zu finanzieren.
Grüne Anleihen sind ein wichtiges Finanzierungsinstrument auf dem Weg zu einer klimaneutralen EU. Wir haben bereits mehrere Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien bei der Kapitalbeschaffung über Green Bonds unterstützen. Hierbei arbeiten wir sowohl mit Projektentwicklern und Portfoliomanagern als auch mit Technologiepionieren auf der Produktseite zusammen.
— Der Autor Tim Becker einer der Geschäftsführer bei der Bestin Capital GmbH, die über Standorte in Österreich, Deutschland und Luxemburg verfügt. In einem gesamtheitlichen Ansatz werden Corporate Development Projekte und die Unternehmensfinanzierung vereint. Dabei wird auf ein internationales Netzwerk zurückgegriffen, insbesondere für Kapitalmarktprodukte. https://bestin.capital/ Die Vorteile der Green Bonds für Unternehmen und worauf Sie als Privatinvestor achten sollen, sehen Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=-VUCVp42Cf0&t=13s&ab_channel=bestin.capital —
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Viele große Versicherungen und Banken bieten ihren Kunden schon seit Jahren Sparmöglichkeiten mit grünen Investments an. Dabei sind 100 Firmen und mehr im Portfolio. So ist das Risiko sehr breit gestreut und wenn eine Firma Konkurs anmeldet, dann macht das keine großen Sorgen. Bei Einzelinvests oder Start-ups ist das Risiko extrem hoch. Die Allianz hat z.b. Nestlé aus dem Fond geschmissen, da sie Wasserrechte in Afrika nicht eingehalten haben. Die Frage ist, wie risikobereit man sein will. Viel interessanter würde ich eine Bürgerenergie-Beteiligung, am besten in der eigenen Kommune begrüßen. Warum hört man von Gemeinden zu wenige Forderungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien im eigenen Bereich? Die Bürger wären beteiligt, würden dadurch Solar- und Windkraft viel leichter akzeptieren und die Gemeinden hätten gute Erträge über Jahrzehnte für die klammen Kassen.