Eine vollständig klimaneutrale Wärmeversorgung im Gebäudesektor inklusive Bestand ist im Jahr 2035 möglich. Die Haushalte würden dabei sogar günstiger wegkommen und ab 2035 jährlich 11,5 Milliarden Euro an Energiekosten einsparen. Das geht aus einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie des Wuppertal Instituts hervor.
In der Studie enthalten ist ein Sechs-Punkte-Sofortprogramm, durch das sich die Wärmewende bis 2035 erreichen lassen würde. Um einen zeitnahen Ausstieg aus Öl und Gas in der Gebäudewärme zu vollziehen, schlagen die Autoren vor, an drei Bereichen jeweils eine ordnungsrechtliche Maßnahme mit einer passenden finanziellen Fördermaßnahme zu flankieren. Die drei Bereiche umfassen ein Ausstiegsgesetz für fossile Heizungen bei zeitgleicher Förderung von elektrischen Wärmepumpen und Solarthermie. Schon ab dem Jahr 2024 soll der Einbau neuer Gas- und Ölheizungen verboten werden. Bestandsanlagen sollen sukzessive aus dem Verkehr gezogen werden. Zeitgleich soll ein Förderprogramm für 12 Millionen Wärmepumpen und 70 Millionen Quadratmeter Solarthermie-Anlagen den gewollten Ersatz bezahlbar machen.
Auch soll es eine Pflicht und eine Förderung für die energetische Gebäudesanierung geben. Dabei sollen sie Gebäude entsprechend ihrem Energieeffizienzstandard saniert werden. Bis 2040 sollen alle Gebäude die Effizienzklasse B, also KfW-60, erreichen. Die Sanierungsquote für Gebäude soll auf drei bis vier Prozent steigen. Außerdem sollen Wärmenetze durch konkrete Ziele und Fördermaßnahmen ausgebaut werden. Auch die „grüne“ Wärmeerzeugung für die Wärmenetze soll zusätzlich gefördert werden. Betreiber und Kommunen sollen hierfür gemeinsam Standards formulieren.
„Die kurzfristigen Alternativen zu Erdgas bei der Beheizung der Gebäude sind zwar begrenzt, mittelfristig sind die Möglichkeiten der Umsteuerung aber groß“, sagt Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts. Er ergänzt: „Mit einer klugen auf Effizienzsteigerung und den Ausbau erneuerbarer Energien ausgerichteten Strategie reduzieren sich nicht nur die Versorgungsrisiken. Die beschleunigte Wärmewende ist für Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen auch wirtschaftlich höchst attraktiv.“
Zunächst würde der Ausstieg aus Öl und Gas zusätzliche Investitionen von jährlich 50 Milliarden Euro benötigen. Auch der Staat müsste erst einmal 22 Milliarden Euro jährlich an Fördergeldern aufbringen. Geht die Rechnung auf, könnten die Verbraucher nach der Umstellung insgesamt 11,5 Milliarden Euro jährlich an Kosten einsparen.
Neben den positiven Effekten für das Klima würde eine beschleunigte Wärmewende auch erfreuliche volkswirtschaftliche Effekte mit sich ziehen. Die Autoren der Studie sehen einen Bedarf von 500.000 Fachkräften, die die Maßnahmen umsetzen sollen. Etwas mehr als die Hälfte würde auf das Bauwesen entfallen.
Erst Anfang Januar gab Bundesklimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) bekannt, bis 2030 die Hälfte des Raumwärmebedarfs aus erneuerbaren Energien decken zu wollen. 2019 betrug der gesamte Raumwärmebedarf in Deutschland 792 Terrawattstunden. Davon entfielen 71 Prozent auf private Haushalte. Stand heute beziehen davon fünf Prozent ihre Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen.
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Zum Thema Akku…….
Die EU soll Li Akkus in Gebäuden verbieten und den Autos vorbehalten!
Salzakkus für Gebäude !!!
Viele Vorteile würden sich ergeben.
Preissenkung der Akkus für Autos
Leichtes recikeln der Salzakkus und mehr Sicherheit………
Chile, das Land mit den größten Lithium vorkommen auf der Welt, geht davon aus das in 5 Jahren die Ausbeutung beendet sein wird…soviel zu den Akkus für Autos
Es werden neue Technologien benötigt, Du willst doch noch Akkus für Smartphones, uvm…
Es ist immer wieder interessant, wie genau Ausstiegsszenarien ermittelt werden können, aber aus meiner Sicht völlig weltfremd sind.
Ich frage mich auch, wie solche Studien aufgezogen werden. Wenn man mal den Anteil aller Altbauwohnungen, Wohnhäuser älter als 20Jahre sowie auch „Neubauten“ nimmt, die nicht annähernd den „Wärmedämm-„Standard haben und dagegen die verfügbaren Handwerkerkapazitäten setzt, so ist es schlicht weg unmöglich, die energetische Gebäudesanierung umzusetzen. Und ohne Gebäudesanierung ist eine Heizung mittels Wärmepumpe unmöglich bis ineffizient. Als Besitzer eines Hauses aus dem Jahre 1913 weiß ich sehr genau, wovon ich rede.
Sehr guter Kommentar, meine volle Zustimmung.
Um zu erfahren wie diese Studien aufgezogen werden muss man diese mal komplett lesen, in der Regel werden dort alle verwendeten Ansätze beschrieben.
Auch lassen sich Altbauten mit Wärmepumpen auch ohne eine komplette Sanierung beheizen.
Wie das gehen kann kann man z.B. beim IFEU nachlesen Suchbegriffe NT-Ready und IFEU.
https://www.ifeu.de/service/nachrichtenarchiv/nt-ready-gebaeude-fit-machen-fuer-erneuerbare-energien/
Über diesen Weg kann mit geziehen Sanierungsmaßnahmen eine erneurbare Versorgung erreicht werden. Die komplett Sanierung kann dann in den folgenden Sanierungsschritten angegangen werden. Durch PV- und Solarthermie-Anlagen kann die erneuerbare Versorgung vor Ort gut unterstützt werden.
Bei unseren Nachbarn in Dänemark sind Öl- und Gasheizungen im Neubau seit 2013 !!! Verboten.
Mein Vorschlag wäre diesen längst überfälligen Schritt in Verbindung mit einer PV Pflicht für den Neubau von Ein- und Zweifamilienhäuser nachzuholen.
In den Städten muss massiv die Fernwärme für größere Gebäude ausgebaut werden.
ist jetzt nicht ganz richtig. Zum Beispiel laesst sich ein Bestandsgebaeude sehr einfach mit Luft-Luftwaermepumpen nachruesten. Ich habe das vor ein paar Monaten in meiner Kueche/Wohnraum getan und die Effizienz ist enorm gestiegen und als Bonus habe ich es jetzt auch noch waermer als vorher.
Ja, meine Waermepumpen (WP) sind kein vollstaendiger Ersatz fuer die Bestandsheizung, welche nun die meiste Zeit nur noch als Deko dient. Ich hatte angefangen 2019 mit einer Kleinwaermepumpe (600W Leistungsaufnahme). Diese hat seitdem pro Jahr ~4,000kWh eingepart und unterstuetzt das bestehende Heizungssystem (Luft-Wasser WP). Im Dezember habe ich die Luft-Luft WP installiert, welche seitdem weitere 1,000kWh pro Monat eingespart hat.
Diese Waermepumpen sind zusaetzlich zum bestehenden Heizungssystem installiert. Vom Fruehling bis zum Herbst laeuft nur die aeltere Waermepumpe. Seit die neue Waermepumpe installiert ist, hat die alte Heizung nur noch einen Zweck, im Winter das Warmwasser nachzuheizen.
Vor 10 Jahren hatte ich 26,000kWh pro Jahr (~100 Quadratmeter). Fuer das kommende Heizungsjahr werden es etwa 6,000kWh. Gebauede ist ~1880 gebaut und Daemmung, Dreifachverglasung etc. ist nicht moeglich wegen Denkmalsschutz.
Ich kann also mit Fug und Recht gegenargumentieren, dass die Behauptung , Waermepumpen sind nix fuer den Bestandsbau, voellig falsch sind.
Allerdings stimmt es, die Luft-Wasser WP ist im Winter nur zum zuheizen waehrend der waermsten Tageszeit geeignet. Aber wir schlagen ja auch nicht unbedingt Naegel mit einer Gabel in die Wand. Das richtige Werkzeug fuer den richtigen Einsatz bestimmt ueber Erfolg und Misserfolg.
Und Luft-Luft WP sind unabhaengig von der Heizflaechenauslegung und aufgrund der geringen Temperaturpotentiale ideal fuer die kaelteste Jahreszeit und hervorragend geeignet fuer Altbau. Und nebenbei sind die auch noch viel guenstiger in der Anschaffung.
Ohh, mein erster Post hier, ich hatte keine Ahnung, dass das in haesslichen unlesbaren Blocktext umgewurstelt wird. Bestehendes Heizungssystem ist konventionell, die erste WP ist eine Luft-Wasser WP. — Noch einmal mal kurz zusammengefasst: Luft-Luftwaermepumpen sind absolut geeignet fuer den Altbau und aufgrund ihrer geringen Leistungsaufnahme auch noch perfekt fuer winterliche Solarausbeuten geeignet.
PS: Danke an den Engel, der die Formatierung wiederhergestellt hat.
Lithium-Akkus werden weiterhin überall verbaut. Natrium-Ionen-Batterien starten in China gerade den Hochlauf bei CATL. Der Preis soll ca um zwei Drittel sinken. Auf solche Batterien warten gerade die Anlagenbauer von Wind und Sonne um die Energie preiswert abzuspeichern. Auch im Haus mach das Sinn, denn die Dinger können nicht brennen. Das Märchen von Lithium ist in 5 Jahren zu Ende kommt von Gegnern der E-Mobilität, also von den weltweit größten Erzeugern von Öl und Gas. Alleine die Vorräte in Deutschland reichen mindestens 20 Jahre für die Produktion. Ein E-Auto Akku hält länger als das Auto. Danach kann man ihn als Standspeicher noch mindestens zehn Jahre verwenden. Danach kann er zu 100% recycelt werden. Gestern habe ich einen Bericht gelesen, dass in 10 Jahren das 18-fache an Lithium gebraucht wird. Bis dahin ist das Lithium aus Akkus verschwunden. Mit solchen hirnlosen Studien verschwendet man nur Geld. Entscheidend ist was wir jetzt tun und nächstes Jahr und übernächstes Jahr. Dann kann man neu überlegen was man noch braucht und was nicht. Seit zehn Jahren wird uns vorgegaukelt was wir bis 2040 oder 45 oder 50 machen müssen. Da gibt es tausende Studien. Aber keiner schreibt wir müssen dieses und nächstes Jahr 50 Mio. Module auf den Maisacker bringen und 1000 Windräder bis 2024. Das könnte man ja zeitnah entlarven, aber was interessiert mich mein Geschwätz vor 15 Jahren. Wir müssen anfangen, dass sich jede Kommune und jede Stadt selbst versorgen kann. Das passiert mit Wind, Sonne, Speicher, ob Salz oder Wasserstoff oder Batterie, Abwärme oder und. Dachsolaranlagen und E-Auto Akkus können dazu beitragen. Statt riesigen Monokulturen von Energiepflanzen machen wir Blühpflanzen für Insekten und Biotope und vernetzen diese. Mehr wollen wir nicht und mehr brauchen wir nicht. Auf den Rest der Mais-und Rapsfelder welche nicht für Futter oder Nahrungsmittel verwendet werden pflanzt man Mischwälder. Unsere Energie wird dadurch auf Dauer spottbillig und international konkurrenzlos. Übrigens diesen Beitrag aus Wuppertal brauchen wir auch überhaupt nicht! Was ändert dieser denn? Nichts! Greenpeace bezahlt diesen Unsinn auch noch.
Genau richtig!
Wir wissen längst, was getan werden sollte!!!
Es muss nur noch gemacht werden!!!
Die Entwicklungen laufen weiter und mach Li größtenteils überflüssig!!!
Die Akkus werden kleiner, leichter und leistungsfähiger!!!
Jede Schwarzmalerei ist kontraproduktiv, weil längst ALLES auf dem Tisch liegt, nur die Umsetzung fehlt noch!!!
Das „Osterpaket“ wird die Umsetzung bringen!!!???
@Ernst Gruber; super Statement.
Trotzdem, bitte wieder runterkommen.
Was könnern wir machen, unterstützen? Das ist doch jetzt um so wichtiger.
Altbau dämmen,
Systeme auf Effizienz zu überprüfen
Als Alternative zu Gas ???? WP einbauen. Politisch sofort; energetisch sinnvoll??
Da bin ich mir bislang sehr unschlüssig.
Der Aufruf für die kommenden Aktivitäten für 1-2 Jahre ist genial, statt in den …kommenden.. Jahren ist super entlarvend.
Bitte nicht aufgeben; wir schaffen das!
Hallo Thomas, ich war gar nicht oben. Ich möchte nur ganz massiv gegen dieses Wischiwaschi von vielen Politikern und Verbänden vorgehen. Viele Consumer lesen nur noch die Überschriften und bilden sich daraus Ihre Meinung wie: Warum haben wir die Atomkraftwerke abgeschaltet?Frau Merkel ist schuld. Wenn man auf diese sinnfreien Argumente sachlich antwortet, dann schreiben diese Spezialisten beim nächsten Beitrag genau das Gleiche. Dagegen Dummheit habe ich nichts, aber dann sollten sie wenigstens diese Kommentare unterlassen.
Wann kommen endlich Sanktionen gegen den Gasvertreter Schröder?
Kein Büro mehr, kein Geld vom D. Steuerzahler, Einfrieren des Vermögens.
500.000 Fachkräfte für die energetische Sanierung für den weiteren Ausbau der EE. Frage an die Herrschaften die Mal wieder eine Studie erstellt haben, wo kommen diese Fachkräfte her und wo das notwendige Material, zudem ist jeder bereit diesen Vorschlag an seinem Gebäude umzusetzen. Fragen über Fragen aber die nächste Studie folgt bestimmt. Man sollte beginnen diese Studien Mal mit der Realität abzugleichen dann schaut es im Licht betrachtet wieder anders aus.
Ich habe darauf nur eine Antwort. EE im Überfluss! So könnte man auch Wärmepumpen mit billiger Energie in Altbauten betreiben, welche noch nicht saniert sind. Das Handwerk hätte dann wesentlich mehr Zeit diese Mammutaufgabe der Sanierung abzuarbeiten.
„Zunächst würde der Ausstieg aus Öl und Gas zusätzliche Investitionen von jährlich 50 Milliarden Euro benötigen. Auch der Staat müsste erst einmal 22 Milliarden Euro jährlich an Fördergeldern aufbringen. Geht die Rechnung auf, könnten die Verbraucher nach der Umstellung insgesamt 11,5 Milliarden Euro jährlich an Kosten einsparen.“
Heisst das, insgesamt werden 50+22+11,5 Mrd eingespart oder werden 11,5 Mrd eingespart und an anderer Stelle 50+22 Mrd ausgegeben? Dann wäre das statt einer Einsparung von 11,5 Mrd ja ein Mehraufwand von 60,5 Mrd und das auch nur, wenn die optimistischen Annahmen stimmen