Wer heute als Privatperson eine Photovoltaik-Anlage installieren lässt, will sich in erster Linie gegen steigende Stromkosten wappnen – in einer Umfrage von IBC Solar unter mehr als 100 Fachpartnern haben 96 Prozent der befragten Installateure dieses Motiv als Beweggrund ihrer Kunden angegeben. Dahinter folgt mit 78 Prozent die Energieautarkie, auf Rang Drei die Nachhaltigkeit mit 54 Prozent. Ein grundlegender Wandel im Markt, so IBC Solar, da in den frühen Tagen des EEG noch die Einspeisevergütung als das wichtigste Motiv genannt wurde.
IBC Solar hat auch abgefragt, worauf die Endkunden bei der Wahl des Installationsbetriebs besonderen Wert legen. Insgesamt 78 Prozent der Befragten nennen als wichtigstes Kriterium, dass die Kunden alles aus einer Hand bekommen, also einen zentralen Ansprechpartner für das Komplettsystem haben. Ein fast ebenso wichtiges Entscheidungskriterium ist eine hohe Qualität der Produkte (74 Prozent). Etwas mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) führt die schnelle Abwicklung und Lieferung an. Die lokale Herstellung der Produkte („Made in Europe/Made in Germany“) spielt für 27 Prozent der Kunden eine wichtige Rolle, ein günstiger Preis für 22 Prozent.
Bei der Frage nach den Trends und Veränderungen, die die Branche in den letzten Jahren maßgeblich beeinflusst haben, nennen gut drei Viertel der befragten Fachpartner eine erhöhte gesetzliche Komplexität und zunehmende Anforderungen. Zwei Drittel der Experten beobachten ein steigendes Bewusstsein der Kunden für die Photovoltaik im Kontext mit Erneuerbaren Energien sowie ein insgesamt wachsendes Ansehen der Photovoltaik. 59 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die Kostenentwicklung, etwa die Gestehungs- und Installationskosten, zu den wichtigsten Einflussfaktoren gehören.
Elektromobilität mit viel Potenzial für die Photovoltaik
Künftige zusätzliche Anwendungsfelder der Photovoltaik liegen aus Sicht der befragten Partner vor allem im Bereich der Elektromobilität (87 Prozent). Mit großem Abstand folgen die Sektorenkopplung mittels Wasserstoff (24 Prozent) und die gebäudeintegrierte Photovoltaik (20 Prozent). Desweiteren haben die Teilnehmer unter anderem auch Blockchain- und Peer-to-Peer-Anwendungen und die Sektorenkopplung in Industrie und Gewerbe genannt.
Insgesamt 72 Prozent der Photovoltaik-Aufträge erreichen die befragten Fachpartner aus dem Eigenheim-Bereich. Die realisierten Anlagen im gewerblichen Segment haben einen Anteil von knapp 28 Prozent – der aber wächst. Als Grund dafür gibt IBC Solar an, dass Gewerbe- und Produktionsbetriebe vermehrt das hohe Einsparpotenzial durch die Photovoltaik erkennen. Darüber hinaus werden auch die erhöhten Ausbauziele der Regierung für einen starken Zuwachs in diesem Segment sorgen, erwartet das Unternehmen.
Anlass für die Fachpartner-Umfrage ist das vierzigjährige Jubiläum von IBC Solar in diesem Jahr. Gegründet 1982 als IBC (International Battery and Solar Power Consulting), war das Unternehmen einer der ersten europäischen Anbieter für Batterie- und Photovoltaik-Systeme. Im Jahr 1998 hat IBC Solar das erste Photovoltaik-Modul in Eigenmarke (Megaline) vertrieben. In 2007 hat das Unternehmen eine Freiland-Testanlage eingerichtet. Seit 2009 werden die Produkte zudem in einem eigenen unabhängigen Testlabor auf Herz und Nieren geprüft. Im Laufe der Zeit erweiterte IBC Solar das Eigenmarken-Portfolio mit dem ersten Speichersystem (2011) und dem hauseigenen Montagesystem IBC AeroFix (2013).
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Hohe Öl- und Gaspreise und in Folge damit auch gestiegene Strompreise machen die Photovoltaik interessanter als sie schon war. Wenn die Wirtschaftlichkeit so extrem steigt, dann schwenken auch die Gegner der Erneuerbaren um. Die Aussage, dass die Kunden eine komplette Beratung aus einer Hand möchten, macht mich doch etwas stutzig. Was verstehen die Berater unter diesem Begriff? Sektorenkopplung ist damit sicherlich nicht gemeint, aber es ist ja schon wertvoll, dass das E-Auto mit integriert wird. Die Beratung über Wärmepumpe und Heizungstausch ist ein anderes Gewerk und wird meist ausgelassen. Es gibt noch viel zu wenig Firmen, welche das beherrschen. Eine Energieberater wird zu 70% bezuschusst und kennt sich damit aus und man sollte die paar 100 € ausgeben , denn über 90% aller Firmen können das sicherlich nicht.
Da kann ich Ihnen nur zustimmen, Herr Gruber. Wir sind überzeugt, dass die Energiewende nur gemeinsam gelingen kann. Gemeinsam bedeutet: durch Kooperationen von Elektriker, Dachdecker (PV Dachmontage) und Heizungsbauer. Alle drei Gewerke sollten Ihre Kunden über die Sektorenkopplung informieren und sich grundlegend mit der Energie des Hauses auskennen.
Denn es sollte kein Dach mehr gedeckt werden, auf das keine PV installiert wird (oder zumindest in ernsthafte Erwägung gezogen wurde). Und keine Heizung installiert, ohne dass PV besprochen wurde. Und keine PV installiert, ohne dass die Heizung besprochen wurde.
Wir haben aus diesem Grund den Bundesverband innovativer Handwerker für erneuerbare Energien e.V. gegründet, um auch Dachdecker und Heizungsbauer für die Energiewende zu motivieren und Ihnen das Handwerkszeug an die Hand zu geben, diese Themen sicher zu beraten und in Kooperation abzuwickeln. Mehr Infos dazu finden Sie unter http://www.bundesverband-handwerk.de