Photovoltaik-Zubau auch im November wieder bei 400 Megawatt

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Seit Mai bewegt sich der Photovoltaik-Zubau um die Marke von 400 Megawatt – auch im November bleibt das so. Die Bundesnetzagentur gab den Brutto-Zubau aller Photovoltaik-Anlagen für den Monat mit 409,8 Megawatt an. Nach elf Monaten liegt der Photovoltaik-Zubau in Deutschland damit bei knapp 4844,3 Megawatt.

Auch bei der Verteilung der neu installierten Photovoltaik-Anlagen unter den verschiedenen Segmenten änderte sich im November wenig. Mit fast 316,8 Megawatt machten Photovoltaik-Anlagen außerhalb der EEG-Ausschreibungen weiter den Löwenanteil aus. Dabei werden vor allem neue Photovoltaik-Dachanlagen installiert. Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt, für die ebenfalls kein Zuschlag aus einer Photovoltaik-Ausschreibung notwendig ist, kamen im November nur auf knapp sechs Megawatt – der mit Abstand niedrigste Wert des Jahres 2021.

Seit Mai präsentiert sich der Photovoltaik-Zubau in Deutschland sehr konstant. Der Zubau bei der Windkraft summiert sich bis Ende November auf gut 1700 Megawatt.

Grafik: Fraunhofer ISE

Den höchsten Wert des Jahres erreichten im November dagegen die neu gemeldeten Photovoltaik-Mieterstrom-Anlagen. Mit einer Gesamtleistung von 3,34 Megawatt ist das allerdings ein Rekord auf weiter niedrigem Niveau. Nach elf Monaten summiert sich die Leistung der Photovoltaik-Mieterstromanlagen auf nur gut 25 Megawatt im Jahr 2021.

Insgesamt 30 Zuschläge aus Ausschreibungen sind im November für Freiflächen- und Dachanlagen eingelöst worden. Die Leistung der Anlagen summiert sich auf 92,7 Megawatt. Dabei ist auch ein Zuschlag darunter aus der separaten Ausschreibung für Photovoltaik-Dachanlagen, die mit dem EEG 2021 eingeführt worden. Seit April müssen Betreiber von Dachanlagen mit mehr als 300 Kilowatt Leistung um einen Zuschlag bewerben, wenn sie den erzeugten Solarstrom komplett vergütet haben wollen. Andernfalls müssen sie 50 Prozent des Solarstroms selbst verbrauchen. Entsprechend finden sich im Marktstammdatenregister auch im November wieder viele Photovoltaik-Dachanlagen, die knapp unter der 300-Kilowatt-Grenze realisiert wurden, um die Ausschreibungspflicht zu umgehen.

Mit Start des neuen Jahres ist auch die Solarförderung erneut um 1,4 Prozent gesunken. Für neue Photovoltaik-Dachanlagen bis 100 Kilowatt Leistung gibt es damit im Januar zwischen 5,19 und 6,83 Cent pro Kilowattstunde. Für sonstige Anlagen liegt die Vergütung bei 4,67 Cent pro Kilowattstunde. Für Photovoltaik-Anlagen in der Direktvermarktung liegt die Marktprämie entsprechend der Größenklassen um 0,4 Cent pro Kilowattstunde höher. Die Direktvermarktung ist für Photovoltaik-Anlagen ab 100 Kilowatt Leistung verpflichtend. Angesichts der aktuell hohen Preise an der Strombörse können die Einnahmen sogar höher liegen. Zuletzt war der Marktwert Solar stark gestiegen und erreichte im November den Rekord von 18,3 Cent pro Kilowattstunde.

BSW-Solar geht von 5,3 Gigawatt Photovoltaik-Zubau 2021 aus

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) geht für das vergangene Jahr um eine zehn Prozent höhere Nachfrage als noch 2020 aus. Etwa 240.000 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 5,3 Gigawatt wurden nach seiner vorläufigen Bilanz zugebaut. Damit lassen sich immerhin rund zehn Prozent des heimischen Stromverbrauchs decken. Der Verband verweist aber erneut darauf, dass vor allem die neu installierte Photovoltaik-Leistung auf Gewerbedächern wegen der Neuregelung aus dem EEG 2021 deutlich rückläufig war. Dagegen sei die Nachfrage nach privaten Dachanlagen und Photovoltaik-Freiflächenanlagen deutlich angezogen.

BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig appelliert an die neue Bundesregierung, noch vor Ostern ihr Klimaschutz-Sofortprogramm umzusetzen, das sie in ihrem Koalitionsvertrag für dieses Jahr versprochen hat. Dort haben sich SPD, Grüne und FDP auch auf ein ambitionierteres Photovoltaik-Ausbauziel von 200 Gigawatt bis 2030 verständigt. Aktuell fehlen dafür noch mehr als 140 Gigawatt, weshalb der jährliche Photovoltaik-Zubau in den kommenden Jahren deutlich höher liegen muss. Aktuell dämpften jedoch die monatliche Absenkung von Marktprämien und eine Fülle unverhältnismäßiger bürokratischer Auflagen die Investitionsbereitschaft zunehmend. „Ein schnelles und beherztes politisches Handeln sei auch vor dem Hintergrund pandemiebedingter längerer Lieferzeiten unbedingt erforderlich“, so Körnig.

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