Daimler stellt weiter seine Weichen für eine vollelektrische Zukunft. Am Dienstag gab der deutsche Autokonzern Mercedes-Benz eine Technologiekooperation mit dem US-Unternehmen Factorial Energy bekannt. Ziel der Partnerschaft sei die gemeinsame Entwicklung von fortschrittlichen Feststoffbatterie-Technologie, angefangen bei der Zelle über Module bis hin zur Integration in die Fahrzeugbatterie. Die Kooperation hebe die Forschung und Entwicklung des Feststoffbatterien des Autobauers auf das nächste Level.
Nach Angaben von Daimler-Vorstand Markus Schäfer beteiligt sich der Autobauer mit einem zweistelligen Millionenbetrag in US-Dollar an Factorial. Bereits im kommenden Jahr sollen erste Zell-Prototypen erprobt werden. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werde der Einsatz der Feststoffbatterien in kleinen Serien in einer begrenzten Anzahl von Fahrzeugen erfolgen. „Durch die stetige Weiterentwicklung innovativer Batterietechnologien wird die Elektromobilität für unsere Kunden noch attraktiver“, so Schäfer.
Nach aktuellen Einschätzungen gelten Feststoffbatterien als eine der vielversprechendsten Technologien für Fahrzeugbatterien. Elektrolyse aus festem Material ersetzen dabei die sonst üblichen flüssigen Elektrolyte. Dadurch werde die Sicherheit der Batterien deutlich optimiert sowie die Verwendung neuer Anodenarten möglich. Im Vergleich zu den derzeit dominierenden Lithium-Ionen-Batteriezellen sollen Feststoffbatterien eine fast doppelt so hohe Energiedichte erreichen. Dies erhöhe die Reichweiten der Fahrzeuge und beschleunige gleichzeitig den Ladevorgang.
Factorial Energy ist in Woburn im US-Bundesstaat Massachusetts ansässig. Nach eigenen Angaben hat es bereits Feststoffbatterien entwickelt, die eine um 20 bis 50 Prozent größere Reichweite pro Ladung sowie erhöhte Sicherheit bei vergleichbaren Kosten mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bieten. Das feste Elektrolyt der firmeneigene Factorial Electrolyte System Technology (FEST) sei erfolgreich in 40 Amperestunden-Zellen skaliert worden. Es arbeite bei Raumtemperatur und könne in den meisten bestehende Anlagen zur Lithium-Ionen-Batterieherstellung für die Produktion genutzt werden. Mit seiner Beteiligung an dem US-Unternehmen erhält Mercedes-Benz das Recht, einen Vertreter in den Board of Directors zu entsenden.
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