Atmender Deckel. Ich mochte ihn nie, diesen Begriff, der einprägsam das Denken in die falsche Richtung führt. Der atmende Deckel hieß, als er erdacht wurde: marktorientierte Degression. Das hatte die Stärke zu beschreiben, was er sein sollte und zugleich die Schwäche, dass der Begriff zu wenig einprägsam war. Damit weist der inzwischen übliche Begriff auf eine Deckelung hin, wo doch Steuerung gemeint war – und diese kann in beide Richtungen gehen.
Blick zurück
Weshalb wurde die marktorientierte Degression überhaupt eingeführt? Hintergrund war, dass das alte System einer starren jährlichen Degression in Höhe von 5 Prozent Ende der Nullerjahre nicht mehr funktionierte. Die Kosten der Photovoltaik implodierten. Die feste Degression konnte die Geschwindigkeit der Kostensenkung nicht mehr abbilden. Die Renditen gingen steil nach oben und damit auch der Zubau und angesichts der damaligen Vergütungshöhen auch die Kosten und die EEG-Umlage. In der damaligen schwarz-gelben Koalition wurde über eine feste Deckelung des Photovoltaik-Ausbaus diskutiert. Den Freunden der Photovoltaik ging es also darum, diesen Deckel mit einer klügeren Lösung, der marktorientierten Degression zu verhindern. Jedoch wurde eine funktionierende marktorientierte Degression dann über Jahre hinweg verschleppt, so dass er in seiner Entwicklung in den ersten Jahren immer der Kostenentwicklung hinterherlief. Die damalige schwarz-gelbe Koalition reagierte mit mehreren gesetzlichen Absenkungsschritten der Vergütung und mit dem inzwischen wieder abgeschafften 52-Gigawatt-Deckel. Dafür traf die Branche dann die letzte gesetzliche Vergütungsabsenkungsstufe um so härter, was viele Unternehmen nicht überlebten. Damals rächte sich auch, dass die Branche keine eigenen Vorschläge zur Problemlösung auf den Tisch legte, sondern sich darauf konzentrierte, vorliegende Ansätze zu bekämpfen, was sich als zu kurz gedacht herausstellte. Eine weitere Folge war auch, dass die marktorientierte Degression jetzt tatsächlich dazu genutzt wurde, den Ausbau deutlich einzubremsen. Wenn sich der Begriff des atmenden Deckels nicht bereits vorher durchgesetzt hätte, spätestens dann wäre dies der Fall gewesen.
Alte Reflexe
Folglich blieb in den Köpfen hängen, dass der atmende Deckel, a) ein Deckel sei und b) die Aufgabe hätte, der Photovoltaik zu schaden. In der letzten Zeit häufen sich daher die Stimmen für dessen Abschaffung. Aus meiner Sicht sind das eher Reflexe, die die Begrifflichkeit und die Fehlsteuerung der vergangenen Jahre betreffen als wirklich durchdachte Überlegungen.
Idee einer marktorientierten Degression
Aber zunächst noch mal zu der Idee der marktorientierten Degression: Dieser liegt die Annahme zugrunde, dass die Marktentwicklung die Summe aller Faktoren abbildet, die für den Zubau der Photovoltaik relevant sind. Das wären aktuell etwa die Entwicklung der Photovoltaik-Systemkosten, die Entwicklung der EEG-Umlage, der Netzentgelte, Handwerkerkosten und einiges mehr, aber auch Möglichkeiten zur Eigenverbrauchserhöhung im Kontext Speicherentwicklung oder Elektromobilität. Der daraus resultierende Zubau zeigt an, ob sich der Ausbau auf dem vorgesehen Ausbaupfad befindet, weniger zugebaut wird, als gewünscht oder der Markt gerade überhitzt und eine höhere Degression hilfreich wäre.
Die Frage muss gestellt werden: Was würde nach der Abschaffung der marktorientierten Degression passieren und welche Instrumentarien könnten die Funktion des atmenden Deckels übernehmen?
Eine Alternative könnte die Rückkehr zur festen Degression unabhängig von der Entwicklung der Parameter sein. Aber wie hoch soll die sein? Wieder fünf Prozent oder null oder minus drei Prozent? Ausgeprägte Marktfreunde werden sicher vorschlagen, dass man die Vergütungshöhen ja ausschreiben könnte, was jetzt ja auch bei sehr großen Dachanlagen getestet wird. Aber will man das wirklich auch bei kleinen Anlagen und würde es nicht darauf hinauslaufen, wenn der atmende Deckel abgeschafft wird? Oder will man einfach keine Degression haben und dann vielleicht zuschauen, wenn sich die Rendite bei Prosumer-Anlagen deutlich reduziert, weil die Politik möglicherweise die EEG-Umlage abschafft. Oder will man im umgekehrten Fall sehr hoher Renditen in Kauf nehmen, dass die EU die beihilferechtliche Genehmigung der Vergütungen verweigert?
Weiterentwickeln statt Abwickeln
Es wäre also spannend, über die Vor- und Nachteile im Vergleich mit Alternativen zu reden, anstatt ein Instrumentarium aus einem Reflex heraus einfach abschaffen zu wollen. Wenn es bessere Alternativen gibt, umso besser! Gibt es diese nicht, dann lohnt es sich allemal, darüber nachzudenken, wie der das vorhandene Instrument positiv weiterentwickelt werden kann.
Hierzu gibt es bereits den Vorschlag, dass der Korridor deutlich ausgeweitet werden sollte, was ja auf der Hand liegt, wenn künftig viel mehr Photovoltaik ausgebaut werden soll, was zur Erreichung der Klimaziele unumgänglich ist. Dies sollte schnell und schrittweise geschehen, damit sich die Solarbranche sowie die gesamte Energiewirtschaft darauf einstellen kann.
Daneben gilt es aber auch Detailpunkte anzugehen. So sollte schneller auf Zubau-Zahlen reagiert werden, die hinter den Zielsetzungen zurückbleiben. Ein anderer Punkt wäre, nicht mehr die Direktstromleistung der Module, sondern die netzrelevante Wechselrichterleistung als Bemessungsrundlage zu nehmen. Also: AC statt DC.
Offene Fragen
Eine mögliche Schwachstelle könnte sein, dass negative Degressionen zu Attentismus führen. Eine der großen Vorteile von positiven Degressionen ist, dass Kunden lieber heute als morgen kaufen, da sie morgen weniger Vergütung erhalten. Das war lange Jahre Teil des Erfolgskonzepts des EEGs. Wenn die Kunden lieber warten, ist das negativ für den Zubau. Das spiegelt sich dann in weiteren negativen Degressionen und weiterem Attentismus wieder – ein denkbarer Teufelskreislauf. Der Mechanismus sollte also weiterentwickelt werden, um solche Entwicklungen zu verhindern.
Instrumentenmix
Bei einer Weiterentwicklung der marktorientierten Degression gilt es inzwischen zu berücksichtigen, dass künftig auch andere Instrumente eine zunehmende Rolle für den Ausbau der Photovoltaik spielen dürften. Dazu gehört natürlich bereits seit längerem der Eigenverbrauch. Es ist absehbar, dass das Gebäudeenergiegesetz und die Bundesförderung für effiziente Gebäude Bedeutung gewinnen werden. Aber auch die sonstige Direktvermarktung könnte an Relevanz gewinnen. Der Anstieg des Monatsmarktwertes für Photovoltaik auf 7,4 Cent im Juli 2021 dürfte das Interesse an diesem Ansatz vermutlich in Kombination mit anderen steigern. Auf jeden Fall wird sich eine weiterentwickelte marktorientierte Degression in diesem Umfeld abbilden müssen.
Atmender Booster
Es ist unübersehbar, dass Instrumente stets weiterentwickelt werden sollten, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, auch die politischen. Sollte die nächste Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen wollen, kann die marktorientierte Degression ein wichtiges Instrumentarium sein, um der Photovoltaik wieder Raum zum Atmen zu geben. Dies hatte der PV-Think-Tank zu Recht kürzlich in seinem „10+ GW-Programm“ beschrieben.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ein klug ausgestalteter marktorientierter Mechanismus kann zu einem atmenden Booster werden, der einen positiven Beitrag zur Weiterentwicklung der Photovoltaik in Deutschland leisten kann. Es dürfte sich lohnen, das Instrument in diese Richtung weiter zu entwickeln.
— Der Autor Carsten Pfeiffer ist seit Mitte Oktober 2019 Leiter für Strategie und Politik beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne). Die gleiche Position hatte er zuvor von September 2012 bis Oktober 2019 im Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) inne. Von 1998 bis 2012 war er 14 Jahre Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Büroleiter im Bundestag. Er arbeitete 1999/2000 aktiv an der Erarbeitung des EEGs sowie später an mehreren Novellen mit und veröffentlichte 2006 gemeinsam mit dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell das Buch „Chance Energiekrise”. In den 90er Jahren war er Inhaber eines Solarunternehmens sowie Vorstandsmitglied bei der Energiewende Saarland. —
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Wie schon an anderer Stelle geschrieben, kann der „atmende Deckel“ auch anders herum funktionieren! Dazu muss aber der AUSBAUPFAD entsprechend stark angehoben werden, sonst wird das den PV Zubau im Privatsektor abwürgen.
Bei OST/WEST Anlagen ist aktuell je nach Anlagengröße/Einkaufspreis bei 700kWh/kWp schon Schluß mit einer Amortisation <20Jahre.
Im Mittleren Anlagensegment 300-750kWp würgt die 50% Regelung den Zubau bereists wirksam ab.
Siehe hier: https://www.pv-magazine.de/2021/04/01/kein-aprilscherz-was-sich-fuer-photovoltaik-dachanlagen-zwischen-300-und-750-kilowatt-aendert/
Zitat: "Mit dem heutigen 1. April gilt die in der letzten EEG-Novelle festgeschriebene Änderung für die typischen mittelgroßen Gewerbe-Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt Leistung. Der Solarstrom aus diesen Anlagen wird nur noch zu 50 Prozent mit der Marktprämie vergütet. Nur wenn sie sich einen Zuschlag in den Ausschreibungen sichern können, erhalten sie die volle Marktprämie, allerdings ist dann kein Photovoltaik-Eigenverbrauch mehr möglich. Das wird den Zubau in diesem Segment zwar nicht vollständig zum Einbruch bringen, aber deutlich reduzieren."
Oder hier:
https://www.pv-magazine.de/2021/08/05/bayern-fordert-eeg-nachbesserungen-fuer-photovoltaik-dachanlagen-zwischen-300-und-750-kilowatt/
Zitat:" Allerdings bereite die Entwicklung bei Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt Leistung im zweiten Quartal Sorgen. Er sei in Bayern nach Auswertung des Marktstammdatenregisters gegenüber dem ersten Quartal um 60 Prozent zurückgegangen."
Man könnte natürlich auch den fossil/atomaren Strom mal inklusive der bislang externalisierten Kosten bepreisen. Dann würden sich vermutlich gesetzliche Regelungen a la EEG erübrigen, da sich die günstigeren Stromquellen ohnehin durchsetzen würden.
Das käme aufgrund des landesweiten Aufschreis aber einem politischen Selbstmord gleich.
Insofern wäre der Weg über den atmenden Booster wohl der praktikablere.
Ja, kluge Politik, kluge Lösungen, wenn alles eingelöst würde, wo heute etwas kluges gefordert wird, dann hätten wir es gut. Hier konnte ich leider keinen klugen Vorschlag erkennen, obwohl der Ansatz – wir müssen uns weiterentwickeln und realistische Vorschläge machen – eigentlich gut (klug!) ist. Insbesondere der Hinweis auf möglichen Attentismus ist wichtig. Auch bei den Auktionen gab es diesen Attentismus, der oft genug dazu führte, dass mit der Realisierung von Zuschlägen so lange auf weiter sinkende Preise gehofft wurde, dass darüber die Realisierungsfrist verstrichen war und das Projekt einen zweiten Zuschlag brauchte, die Realisierung also erst Jahre später erfolgte und die schon zu geringen Ausschreibungsmengen in der Realisierung noch weiter unterschritten wurden.
Aber die Grundlinie des „atmenden Deckels“ war immer falsch. Er war falsch, solange die Preise schneller sanken, als durch die sehr wenig variablen Absenkungssätze erreichbar, weshalb dann noch schnell Sonderabsenkungen beschlossen werden mussten, und er ist noch falscher, seit die Preise rasant steigen, aber die Vergütungssätze nur mit starker Verzögerung und viel zu langsam folgen, nachdem erstmal jahrelang zu wenig zugebaut wurde. Insgesamt war es ohnehin kein Atmen, sondern der Versuch, den konventionellen Kraftwerken eine Atempause durch Ersticken der Konkurrenz zu verschaffen. Also schon der Name war ein Irreführung, die die Demokratischste Republik, die wir je hatten, sich nicht perfider hätte ausdenken können.
Nach viel Gemeckere aber hier noch einmal meine wesentlich bessere Lösung: Der Staat legt die Vergütungssätze gar nicht mehr fest, sondern nur Differenzen für unterschiedliche Anlagenarten und -größen zu den Auktionsergebnissen für gängige Großanlagen, z.B. +/- 1MW-Freiflächenanlagen in der Nachbarschaft von Verkehrswegen. Damit bewältigt man mit den geringsten Reibungsverlusten den Spagat zwischen schneller Anpassung an das Marktgeschehen und Investitionssicherheit für die Errichter. Um Attentismus zu verhindern kann man den anfänglich garantierten Vergütungssatz, wenn der Inbetriebnahmetermin immer weiter nach hinten verschoben wird, ab dem frühest möglichen Zeitpunkt in kleinen, häufigen Schritten absenken. Allfällige Verzögerungen, die keiner der Projektbeteiligten zu vertreten hat, haben dann noch praktisch keine Auswirkung, aber systematisches Hinauszögern lohnt sich nicht mehr.
Der Staat wird nicht darauf verzichten wollen, eine ziemlich genaue Mengensteuerung des Zubaus in der Hand zu behalten. Höher als erwarteter freier Zubau kleiner Anlagen muss deshalb relativ schnell die Ausschreibungsmengen reduzieren, geringerer natürlich entsprechend erhöhen. Das wird zwar den Umsatz der großen Projektentwickler weniger kalkulierbar machen, aber die Materialproduzenten werden ziemlich genau wissen, wieviel sie werden absetzen können.
Alles ist keine Garantie, dass der Staat bei (in seiner Sicht) Fehlentwicklungen nicht nochmal hier und da an den Stellschrauben drehen muss, aber die stete Überzeichnung der PV-Ausschreibungen wird sich hoffentlich noch lange so fortsetzen. Damit entfiele hier schon mal eine Korrekturnotwendigkeit, wenn die Ausschreibungen immer gut vergleichbare, realistische Ergebnisse erbringen.
Was ist das Hier? Kommt mir vor wie eine Diskussion im Sommerloch.
Wir werde nach Abschaltung von AKWs und Verteuerung der KKWs durch weiter steigende CO2Abgabe, die ist gewollt gesteuert, jede Menge PV und auch Windstrom brauchen.
Schon bald…
Nun locken Sie mal mit Atmenden Deckel einen möglichen Investor hervor, der bereit sein wird sein Geld für die nächsten 10 oder 20 Jahre festzulegen; mit schwankenden Renditen?.
Wo kann ich DASS Konzept finden, um in Alternative Energieen zu investieren?
Das Alles scheint mir so verrissen; ich kann es nicht fassen!
Sie suchen ein Konzept? Es gibt zahlreiche Bürgerenergiegenossenschaften, an denen man sich beteiligen kann. Ich kenne eine (BEG Freising), die hat im letzten Jahr eine Eigenkapitalrendite von 9% (und im Vorjahr 8%) erwirtschaftet. Die Nachrangdarlehen, die sie ausgibt, sind allerdings auch nur mit 1-2% verzinst. Man erwirbt also besser Genossenschaftsanteile, als welche von diesen Darlehen zu zeichnen. Auf die Dauer wird die Rendite beider Anlageformen in der Mitte liegen, wahrscheinlich etwas näher bei den 1-2% als bei den 9.
Nein, Nein JCW! Missveständnis
Ich meinte ein Konzept, mit welchen Mitteln eine Bundesregierung die jetzt dringend erforderlichen Massnahmen anreizen oder sogar erreichen will.
Die Erderwärmung wartet doch nicht!
Dieses Konzept gibt es doch auch: Massiver Zubau von Erneuerbaren Erzeugern, massiver Ausbau von Speichern, Kooperation mit Ländern, die uns grünen Wasserstoff liefern können.
Die vergangene Bundesregierung hat alle wichtigen Techniken verschlafen (Speicher) oder ausgehungert (Wind und PV). Beim Wind wird man vorübergehend wieder auf das alte System der garantierten Einspeisevergütung zurückgehen müssen, um den Zubau schnell anzukurbeln. Die Ausschreibungen haben versagt. Bei der PV muss man dem freien Zubau wieder auskömmliche Einspeisevergütungen garantieren, damit das Potential genutzt wird.
Ein Problem wird die weitere Entwicklung der Bioenergie sein. In der Vergangenheit wurden hohe Subventionen gezahlt (~18ct/kWh) für einen Energieträger, der dann trotz bester technischer Möglichkeit zum netzdienlichen Betrieb wie Kernkraft oder Braunkohle 24/365 durchgearbeitet hat. Dabei ist die Erzeugung umweltschädlich, was den Einsatz von Dünger, Pestiziden und in Zukunft möglicherweise auch Wasser angeht, und die Flächeneffizienz sehr viel schlechter (Faktor 30) als die von PV. Es gibt aber starke Lobbyinteressen, die einen schnellen Rückbau eher unwahrscheinlich erscheinen lassen. Vielleicht ist er auch nicht wünschenswert. Er sollte zumindest sozial verträglich und mit Angeboten zu Alternativen erfolgen, z.B. zum Ersatz der alten Leistung durch PV zu behutsamen Vorzugskonditionen.
Die Finanzierung erfolgt auf Kredit. Die Kredite zahlen sich aus den späteren Stromerträgen bzw. Dienstleistungen für den Netzbetrieb zurück. Früher unterschieden wir in den Kommunalhaushalten zwischen Konsumkrediten (für Sozialleistungen oder Personalkosten) und rentierlichen Krediten (z.B. für die Wasserversorgung). Die rentierlichen Kredite belasten die Bonität nicht, weil Zins und Tilgung eben aus Erträgen bezahlt werden. Genau solche rentierlichen Investitionen sind auch Kredite für Erneuerbare Anlagen.
Volkswirtschaftlich ist es so, dass die Pensionierungswelle der geburtenstarken Jahrgänge (1958-1967) bevorsteht. Diese Menschen können in ihren letzten Arbeitsjahren noch ein wenig Geld zurücklegen, das als Altersvorsorge in Anlagen investiert werden sollte, die dann in den folgenden Jahrzehnten ohne viel weiteren Arbeitseinsatz (Arbeitskräfte werden nämlich knapp) ihre Leistung erbringen. PV, Windkraft und Speicher sind da geradezu ideale Beispiele, Bioenergie weniger. Der Staat wird dann schauen müssen, dass er auch in diesen Jahren genug Steuereinnahmen generieren kann, ohne der arbeitenden und sich fortpflanzenden Generation die Kehle abzuschnüren. Ein Gutteil der Steuern wird nur von den Pensionisten kommen können, die sie aus den Erträgen ihrer Anlagen bezahlen müssen.
Leider hat unsere bisherige Regierung nicht so weit gedacht, und uns ziemlich weit in die Sch… geritten. Aber vielleicht ist es ja nicht zu spät, wenn das Ruder jetzt beherzt herumgerissen wird. Die Chance ist da, wenn bei den Grünen die Realos sich durchsetzen können.