Meyer Burger und Ecosolifer lösen Vertrag für Heterojunction-Zelllinie auf

Teilen

Die Meyer Burger Technology AG hat sich mit dem ungarischen Photovoltaik-Hersteller Ecosolifer über eine Vertragsauflösung verständigt. Es geht um eine Vereinbarung aus dem Jahr 2015 über die Lieferung einer Fertigungslinie für Heterojunction-Zellen. Mit einer Vergleichsvereinbarung sei nun ein Schlussstrich unter dieses Projekt gezogen worden, teilte der Schweizer Technologiekonzern am Donnerstagabend mit. Die final von Ecosolifer akzeptierte Vereinbarung sehe vor, dass der ungarische Hersteller eine Abschlagszahlung in Höhe von 890.000 Schweizer Franken leiste. Im Gegenzug wird Meyer Burger auf die Anlagen aus dem Jahr 2015 eine Wertberichtigung für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 2,86 Millionen Schweizer Franken vornehmen, wie es weiter hieß. Für das Schweizer Unternehmen bleibt damit unter dem Strich ein Nettoverlust von 1,97 Millionen Schweizer Franken sowie ein Nettoliquiditätszufluss von 890.000 Schweizer Franken.

Das Projekt von Ecosolifer zum Aufbau der Heterojunction-Produktionslinie im ungarischen Cszorna war mit Hindernissen gespickt. Aufgrund von Projektrestrukturierungen und -refinanzierungen war es damals zu Verzögerungen gekommen. Deshalb konnte die für 2016 geplante Abnahme der Zell-Produktionslinie nicht erfolgen. Das Equipment sei von Meyer Burger über einen längeren Zeitraum eingelagert worden. Nach Wiederaufnahme des Projekts konnte die Anlage trotz schwieriger Voraussetzungen in Betrieb genommen werden und wurde jetzt im Rahmen einer Vergleichsvereinbarung von Ecosolifer final abgenommen, wie es weiter hieß. Meyer Burger werde für den ungarischen Photovoltaik-Hersteller weiterhin Serviceleistungen bereitstellen.

Meyer Burger transformiert sich aktuell von einem Anlagenbauer zu einem Zell- und Modulproduzenten. Es baut in Bitterfeld eine Heterojunction-Zellfertigung mit zunächst 400 Megawatt Jahreskapazität sowie im sächsischen Freiberg eine Modulproduktion mit ebenfalls 400 Megawatt auf. Nächsten Sommer sollen die ersten Zellen und Module vom Band laufen. Die Vergleichsvereinbarung mit Ecosolifer sei „ein weiterer Schritt, um sich von ihrer Vergangenheit zu lösen und sich auf das neue Captive Businessmodell zu konzentrieren“, hieß es von Meyer Burger. Mittelfristig will das Schweizer Unternehmen seine Produktionen in Gigawatt-Regionen hochskalieren.

Made in Europe

Mehr zu den Plänen von Meyer Burger und Ecosolifer sowie weiteren Photovoltaik-Hersteller, die wieder Gigawatt-Fertigungen in Europa etablieren wollen, finden Sie in der Septemberausgabe des pv magazine Deutschland.

Zum Heftarchiv

Zum Abo/zur Einzelheftbestellung

Ecosolifer arbeitet unterdessen in dem Konsortium „Genuine Europe Solar“ mit, an dem außerdem der Waferhersteller Nexwafe und der Modulproduzent Sunedison beteiligt sind. Bis 2020 ist von den Unternehmen der Aufbau von Produktionskapazitäten mit zwei Gigawatt zur Herstellung von Heterojunction-Modulen mit dünnen Wafern geplant.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.