„Erneuerbare in China erreichen nächstes Jahr Netzparität mit neuen Kohlekraftwerken“

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von pv magazine International

Chinas Drängen auf „Netzparität“ bei der Preisgestaltung für erneuerbare Energien im Vergleich zur Kohleverstromung wird nach Ansicht des US- Analysten von Wood Mackenzie im nächsten Jahr sein Ziel erreichen. Sie erklärten, dass neue Erzeugungskapazitäten für erneuerbare Energien im Jahr 2021 günstiger sein würden als neu gebaute Kohlekraftwerke. China schließt sich damit den regionalen Schwergewichten Indien und Australien im „Billiger-als-Kohle-Club“ an.

Die Analysten von Woodmac erklärten weiter, dass der Bau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien derzeit rund 16 Prozent mehr kostet als der Bau von Solar- und Windparks in der gesamten asiatisch-pazifischen Region. Sie gehen allerdings davon aus, dass sich die Situation in diesem Jahrzehnt ändern wird und Photovoltaik- und Windkraftanlage bis 2030 um bis zu 23 Prozent günstiger sein werden.

In den Ländern, die bei der Energiewende führend sind, sind die Prognosen sogar noch beeindruckender: Woodmac prognostiziert, dass die erneuerbaren Energien 2030 in Indien 56 Prozent preisgünstiger sein werden als neue Kohlekraftwerke, in Australien sind es 47 Prozent, in China 40 Prozent und in Südkorea, Thailand und Vietnam wird es in zehn Jahren eine Differenz von 30 Prozent geben. Die drei letztgenannten Länder werden zudem im nächsten Jahr bereits die Kosten für den Bau neuer Kohlekraftwerke mit erneuerbaren Energien unterbieten können.

Es gibt einen bekannten Nachzügler in der Region: Japan. Landbeschränkungen und hohe Kosten für Arbeits- und Umweltgenehmigungen führen dort dazu, dass die Erneuerbaren-Kraftwerke des Landes im Jahr 2030 nur ein Prozent günstiger sein werden als neue Kohlekraftwerke.

Die Analysten führten weiter aus, ein höherer CO2-Preis werde in der gesamten Region die Energiewende weiter beschleunigen. Wenn der CO2-Preis dem bis 2050 erwarteten Pfad folgt, schätzt Woodmac, dass er in diesem Zeitraum ein durchschnittliches Niveau von 30 US-Dollar pro Tonne erreichen wird. Bei einem CO2-Preis von 30 US-Dollar heute, so der Analyst, wäre Photovoltaik im Kraftwerksmaßstab in der gesamten Region bereits 2023 günstiger als neue Kohlemeiler. Woodmac schätzt, dass der derzeit „bescheidene“ CO2-Preis im asiatisch-pazifischen Raum die Kohle- und Gaspreise um etwa 4 Prozent in die Höhe treibt, selbst mit zahlreichen Zu- und Abschlägen, und diese Zahl könnte sich bei einem Business-as-usual-Szenario bis 2030 verdoppeln.

Da Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien seit vergangenem Jahr in der gesamten Region bereits günstiger sind als neu gebaute Gaskraftwerke, erwarten die Analysten, dass Photovoltaik-plus-Speicher-Kraftwerke ab 2026 mit Gas konkurrieren werden, sofern sie ausreichende politische Unterstützung erhalten. Nachdem die Kosten für den Neubau von fossiler Kraftwerke unterschritten wurden, wird der eigentliche Wendepunkt für den Energiewende erreicht sein, wenn der Preis für die Installation von Anlagen für erneuerbare Energien unter den marginalen Betriebskosten bestehender Kohle- und Gaskraftwerke liegen wird, wie es weiter heißt.

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