PPA für Photovoltaik-Fassadenanlage in Marburg

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Eigentlich denkt man im Zusammenhang mit Stromabnahmeverträge (PPAs) eher an große Photovoltaik-Kraftwerke. Das Modell kann jedoch auch im Kleinen funktionieren: Dies wollen der Verein Sonneninitiative und die Stadtwerke Marburg mit einem urbanen Leuchtturmprojekt jetzt zeigen. Die Fassade des ortsansässigen Radiologiezentrums am Marburger Hauptbahnhof soll mit einer Photovoltaik-Fassadenanlage mit 50 Kilowatt Leistung ausgestattet werden. Möglich werde dies durch einen langfristigen PPA, der zwischen dem Verein Sonneninitiative und den Stadtwerken Marburg geschlossen worden sei.

Die Unterzeichnung erfolgte am Donnerstag, wie der Verein mitteilte. „Es stellt die Finanzierung der Anlage mittels langfristiger Stromlieferung der Investoren des Vereins an die Stadtwerke Marburg durch eine kostendeckende Vergütung sicher, ähnlich wie beim seinerzeit dem ‚Aachener Modell‘ vor Bestehen des heutigen EEG.“ Die Stadtwerke refinanzierten die Kosten für den PPA durch den Verkauf des Solarstroms an die radiologische Praxis in dem Gebäude. Diese habe durch ihre Geräte einen sehr hohen Stromverbrauch.

Die Photovoltaik-Fassadenanlage soll jedoch nicht nur Strom liefern, sondern auch architektonisch ansehnlich gestaltet werden. So werde die gesamte Südost- und Südwestfassade mit maßgefertigten monokristallinen Solarmodulen ausgestattet. Wegen der abgerundeten Ecken seien auch gebogene Module erforderlich. Das Architekturbüro a.p.l. – architekten plaehn und lüdemann aus Hannover hätten dafür einen preisverdächtigen Entwurf vorgelegt, hieß es es weiter. Mit dem Projekt solle zugleich gezeigt werden, wie in Zukunft alle zur Verfügung stehenden Flächen für die Energieerzeugung in der Stadt genutzt werden könnten, ohne die städtebauliche Ästhetik zu stören.

Der Bau der Photovoltaik-Fassadenanlage soll in den Wintermonaten erfolgen. Für den Frühling sei die Fertigstellung anvisiert. Kapitalanleger könnten sich noch an dem Projekt beteiligen, wie es vom Verein weiter hieß. Die Beteiligung sei ähnlich wie an den rund 300 Bürgersolarparks, die der Verein Sonneninitiative seit 2004 errichtet habe. „Stadtwerke und Verein erhoffen sich zahlreiche Nachahmer, denn die Kosten sind durchaus mit modernen Fassaden vergleichbar. Durch die externe Finanzierung ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Projektierer und Immobilienbesitzer“, hieß es weiter.

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