1,15 Milliarden Euro flossen 2019 in Forschung und Entwicklung rund um die Energiewende

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Am Mittwoch hat das Kabinett den „Bundesbericht Energieforschung 2020“ verabschiedet. Er zeigt die Entwicklung der Förderpolitik im vergangenen Jahr im Zuge des 7. Energieforschungsprogramms auf. Mit dem Programm plant die Bundesregierung rund 6,4 Milliarden Euro an Fördermittel in den Jahren 2018 bis 2022 bereitzustellen. 2019 seien rund 1,15 Milliarden Euro in die Forschung, Entwicklung und Demonstration moderner Energie- und Effizienztechnologien für die Energiewende geflossen. Dies seien neun Prozent mehr als im Jahr davor. Für Forschungsvorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen habe der Bund über die Projektförderung 97,3 Millionen Euro investiert, heißt es in dem Bericht.

Ein Kapital befasst sich explizit mit den Ausgaben und Fortschritten der Photovoltaik. In diesem Bereich haben demnach Bundeswirtschafts- und -forschungsministerium im vergangenen Jahr 499 laufende Vorhaben mit 98,69 Millionen Euro gefördert. Dies sind rund 20 Millionen Euro mehr als noch 2018. Überdies seien im vergangenen Jahr 140 Forschungsprojekte mit Fördermitteln von insgesamt etwa 106,8 Millionen Euro neu bewilligt worden.

Ein Schwerpunkt der Forschung sei, die Kosten der Photovoltaik-Produktion weiter zu senken sowie die Qualität und Effizienz von Solarzellen und Modulen zu erhöhen. Ein zentrales Thema seien Stapelzellen, heißt es in dem Bericht. Die Dreifachsolarzellen mit Wirkungsgraden von bis zu 34,1 Prozent, die das Fraunhofer-ISE entwickelt hat, könnten helfen, die Stromgestehungskosten für Photovoltaik weiter zu senken. Dies gelte auch für die Kombination von Silizium- und Perowskit-Solarzellen, die kurz vor der Serienreife stünden. Dafür müssten dann kostengünstige Prozesse für die industrielle Fertigung entwickelt werden. Ebenfalls relevant sei die Erforschung neuer Einsatzgebiete für die Photovoltaik, Gebäudefassaden und die solare Ausstattung von Elektrofahrzeugen, die weiter erforscht würden.

Im Bereich Energiespeicher hat die Bundesregierung im Vergleich dazu im vergangenen Jahr 201 laufende Projekte mit insgesamt 21,43 Millionen Euro gefördert. 57 Vorhaben sind neu bewilligt worden und für sie sollen insgesamt 28,17 Millionen Euro bereitgestellt werden. Für „Sektorkopplung und Wasserstofftechnologien“ sind für das Jahr 2019 nach dem Bericht 272 laufende Vorhaben mit 40,82 Millionen Euro gefördert worden. 81 Neubewilligungen sind demnach erfolgt mit einem Fördermittelvolumen von insgesamt 96,95 Millionen Euro, wobei der Fokus auf Projekten zur Grundlagenforschung liegt.

Im Zentrum stehen dabei Innovationen für die Energiewende, wie Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betonte. „Wir wollen mit aller Kraft unsere Klimaziele erreichen – und gleichzeitig unsere Industrie stark und wettbewerbsfähig aufstellen. Wer aus der Atomenergie und Kohleverstromung aussteigt, der muss auch entschlossen in vielversprechende Bereiche wie den Grünen Wasserstoff einsteigen“, erklärte sie. Die Energieforschung arbeite mit Hochdruck daran, erneuerbare Energien für Industrieprozesse nutzbar zu machen. Dafür seien gerade Power-to-X-Technologien besonders wichtig.

Ihr Amtskollege Peter Altmaier erklärte, die Forschung sei ein „strategisches Element der Energiepolitik“. „Forschung und Entwicklung leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die Energiewende und den Klimaschutz. Fortschritte bei der Effizienz und den Technologien sowie sinkende Kosten bei den erneuerbaren Energien haben die Energiewende erst möglich gemacht“, so der Bundeswirtschaftsminister. Sein Ministerium hat in jüngster Vergangenheit den Schwerpunkt der Forschungsgelder in Richtung der „Reallabore für die Energiewende“ umgeschichtet. „Zentral ist ein schneller Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Dazu haben wir die ersten Reallabore der Energiewende erfolgreich auf den Weg gebracht und so den ersten Baustein für die nationale Wasserstoffstrategie gelegt“, so Altmaier weiter.

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