Unterstützung für Meyer Burgers Photovoltaik-Pläne in Deutschland

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Vor wenigen Tagen wartete der CEO der Schweizer Meyer Burger Technologies AG mit einer überraschenden Ankündigung auf. Derzeit evaluiere das Unternehmen den Aufbau einer Produktion für hocheffiziente Solarzellen und Solarmodule basierend auf der Heterojunction-Technologie in Deutschland, erklärte Gunter Erfurt in einem Interview mit „Radio Rur“. Die Module sollen nach seiner Vorstellung dann für schwimmende Photovoltaik-Kraftwerke im Rheinischen Revier genutzt werden. Der Solarpark auf dem zu flutenden Tagebauloch Hambach könnten eine Gesamtleistung von zehn Gigawatt haben.

Für seine Pläne bekommt Meyer Burger nun Unterstützung. „Der Vorschlag von Meyer Burger ist perfekt und absolut realisierbar“, erklärte Uwe Rau vom Forschungszentrum Jülich im Interview mit „Radio Rur“. „In Nordrhein-Westfalens bietet sich eine geniale Situation. Wenn wir statt der Kohlekraftwerke einen Solarpark im Tagebau installieren, wäre das ein doppelter Vorteil: die Stromtrassen könnten bestehen bleiben. Wir müssten Strommasten und Leitungen, die von den heutigen Kohlekraftwerken weg führen, nicht abbauen und woanders wieder aufbauen.“

Auch von den Größenordnungen passe es ganz gut. So könnten der neue schwimmende Solarpark in Hambach genauso viel Strom erzeugen wie die Kohlekraftwerke, die derzeit im Rheinischen Revier betrieben werden, so Rau weiter. Der Direktor des Instituts für Energie- und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich glaubt auch, dass das Projekt eine Vorlage für dutzende ähnliche Projekte in ganz Europa sein könnte. „In zehn Jahren werden die Visionen von Meyer Burger bundesweiter Standard sein“, sagte Rau.

Meyer Burger CEO Gunter Erfurt hatte betont, dass der Standort für die neue Fabrik noch nicht feststehe. Auch sei noch offen, ob die Fabrik tatsächlich realisiert werden könne. Auch diesbezüglich bekam Erfurt Unterstützung von Rau. „Es macht Sinn, wieder in Deutschland zu produzieren.“ Der Transport von Solarmodulen sei sehr teuer geworden, sagte Rau hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit von Produktionen in Europa. „Eine Produktion hierzulande, wie Meyer Burger sie vorschlägt, macht Sinn. Im Vergleich zu Standardmodulen aus China schafft es die Technologie von Meyer Burger auf weniger Fläche, mehr Strom zu erzeugen.“

Zudem warben auch Vertreter von „Parents for Future Köln“ für die Pläne von Meyer Burger bei der Politik in Deutschland. „Ein solch wegweisendes Projekt hätte Vorbildcharakter und würde NRW als vorwärts gerichteten Investitions- und Wirtschaftsstandort ausweisen“, heißt es. „Parents for Future Köln“ fordert von Ministerpräsidenten Achim Laschet (CDU), einen Teil der Mittel aus dem Strukturförderfonds für den Kohleausstieg zu nutzen, um dieses „Leuchtturmprojekt mit Signalwirkung“ in die Tat umzusetzen. Mit diesem Vorhaben kann der überfällige Strukturwandel zukunftsweisend und strukturiert durch nachhaltige Standortpolitik angetrieben werden, um das Rheinische Revier zu einer Modellregion für Innovationen in Europa zu entwickeln“, so Nicolin Gabrysch von den „Parents for Future Köln“. Die Politiker in Nordrhein-Westfalen sollen sich zudem für sinnvolle Rahmenbedingungen einsetzen, um eine Auslastung der neuen Modulfabrik zu gewährleisten. Dazu gehöre etwa die sofortige Abschaffung des 52-Gigawatt-Deckels oder auch die Einführung einer Photovoltaik-Pflicht bei Neubauten.

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